Skip to main content

Infernal

Zeit zum Sündigen

Heute verrate ich Euch mal das Rezept für einen leckeren Actioncocktail. Die Zutaten: Ein cooler Held, jede Menge Sprüche, eine hübsche Optik, viel Geballer, fordernde Obermacker und etliche scharfe Bräute. Sofern alles im Shaker ist, muss es nur noch gut durchgemixt werden. Heraus kommt dann entweder quasi jeder x-beliebige James-Bond-Film oder man erhält – wie in diesem Fall – als Resultat das Actionspiel Infernal vom polnischen Entwickler Metropolis Software.

Klingt zwar auf Anhieb ganz viel versprechend, allerdings nutzen auch zig grottenschlechte Spiele oder Filme diese Rezeptur. Wie steht's also mit Infernal? Teuflisch gut oder höllisch schlecht?

Fristlose Kündigung

Wer hätte gedacht, dass die Vertreter von Himmel und Hölle in Agenturen arbeiten? Titelfigur Ryan Lennox durfte bereits mit beiden Seiten Bekanntschaft schließen und stellt die erste Zutat unseres Actioncocktails dar: Den coolen Helden, der nebenbei – wie bereits in unserer Vorschau erwähnt - Schauspieler Ryan Reynolds in Blade: Trinity verdammt ähnlich sieht. Nun könnte man vielleicht erwarten, dass ein Vertreter der Hölle von seinem Job die Schnauze voll hat und zum Himmelslager überläuft. Dem ist aber nicht so. Lennox besitzt nämlich eine kleine... nein, eigentlich eine große Vorliebe für Alkohol, Sex und all die anderen schönen Dinge des Lebens, von denen die lieben Engel normalerweise brav ihre Finger lassen sollten. Da er das aber nicht aufgeben möchte, wird er kurzerhand von der Himmelsagentur Etherlight rausgeworfen.

Bei diesem Boden war definitiv Meister Proper im Spiel.

Ohne Arbeit bleibt er jedoch nur für kurze Zeit, jemand wie Lennox passt schließlich mehr als perfekt zur Konkurrenz Abyss. Zudem kommt der Wechsel gerade zum richtigen Zeitpunkt, denn Etherlight plant Böses. Sie stehen kurz vor der Fertigstellung einer diabolischen Maschine. Mit Hilfe dieses Apparats könnte man die Menschen beeinflussen und somit Abyss vernichten. Wie? Ganz einfach: Da es auf der gleichen Frequenz wie Radio – und Fernsehsignale sendet, manipuliert das Ding das Unterbewusstsein aller Empfänger.

Moment! Es gibt doch Himmel und Hölle, wie kann Gott da so ein Vorhaben zulassen? Nun, der Schöpfer ist dummerweise gerade verhindert. Eine alle 1.000 Jahre auftretende Sternenkonstellation versperrt ihm die Aussicht auf die Erde. Das Schicksal der Menschheit hängt also an Lennox, der von seinem neuen Boss „Black“ auf diese wichtige Mission geschickt wird. Doch nicht nur von ihm erhält er Hilfe, sondern auch von einer alten Freundin bei Etherlight.

In diesem Zusammenhang wären die nächsten beiden Zutaten also vorhanden: Coole Sprüche sowie eine scharfe Braut. Leider überzeugt die Story nicht hundertprozentig. Sie unterscheidet sich zwar von dem meist üblichen Weltkriegs- und Terroristen-Einerlei, jedoch fehlt es der Geschichte hier an etwas mehr Spannung, an überraschenden Wendungen, an Tragik. Wer die Fernsehserie „Lost“ kennt, der weiß, was ich damit meine.

Nutze die Macht, Lu... Lennox

Zur Bekämpfung seiner ehemaligen Kameraden stellt Black seinem neuen Schützling Lennox ein paar tolle Fähigkeiten zur Verfügung. Feinde oder andere Gegenstände dürft Ihr per Teleportation aus dem Weg räumen. Bis auf wenige relevante Augenblicke krankt dieser Part jedoch an einigen Schwachstellen. Zum einen ist der Transport von Objekten in einer Kampfsituation für den sinnvollen Einsatz viel zu schwerfällig, zum anderen bleiben Eure Ziele gerne mal an jeder auftauchenden Ecke hängen.

Tut mir Leid, aber diesen geheimen Handschlag kenne ich nicht.

Dadurch müsst Ihr unter Umständen mehrmals die Position wechseln, bevor ein Gegenstand ohne Probleme aus einer Lücke herauskommt. Die so genannte Höllensicht funktioniert hingegen reibungslos, kommt aber wiederum nur an zwei oder drei Stellen zum Einsatz. Mittels dieser entdeckt Ihr versteckte Codes oder auch hier und da Rückstände von Energie, die Eure Gesundheit erhöhen. Bis auf die Türkombinationen kann man diese Fertigkeit aber getrost ignorieren.

Viel nützlicher ist da schon die Selbstteleportation. Durch ein wenig Klickerei kann sich Lennox an bis zu drei verschiedene Stellen und anschließend wieder zurück zur Ausgangsposition transportieren. Diese Fähigkeit steigert sich jedoch erst immer mehr im Spielverlauf, so dass Ihr zu Beginn lediglich ein Ziel wählen dürft. Mit gerade mal zwei Tasten aktiviert Ihr die Fertigkeit, wählt die Bestimmungsorte und schon geht's los. Sinnvoll eingesetzt wird das Ganze beim Überwinden von Sicherheitssystemen oder dem Öffnen von Türen. Einige davon haben zum Beispiel drei Schalter, die gleichzeitig betätigt werden müssen. Da die Zeit während der Teleportation etwas langsamer abläuft, wählt man also als Ziel erstmal die drei Schalter und aktiviert sie dann bequem in einem Rutsch.

Außerdem macht Ihr Euch das Feature noch bei einigen Gegnern zu Nutze, die sich anders nicht besiegen lassen. Hier ist das Objekt der Begierde nämlich ein explosiver Tank am Rücken des Opfers. Da sich dieser von vorne logischerweise nur schwer treffen lässt, beamt Ihr Euch kurzerhand hinter den Schurken, gebt ein paar gezielte Schüsse ab und schon liegt er am Boden. Für eine solche Aktion eignet sich übrigens eine Kombination mit der Verstärkung Eurer Schusskraft sehr gut. Diese aktiviert Ihr, indem Ihr einfach die rechte Maustaste gedrückt haltet. Der Arm hüllt sich in Flammen. Wer nun die Taste wieder los lässt, schickt die meisten Gegner mit gerade mal einem Schuss in die ewigen Jagdgründe.