Ion Fury: Homophobe Inhalte werden doch nicht gelöscht, obwohl man das zuvor ankündigte
Man möchte keine Zensur betreiben.
Die Macher des Old-School-Shooters Ion Fury werden jetzt doch keine homophoben Inhalte aus dem Spiel entfernen, obwohl sie das zuvor noch angekündigt hatten.
Darüber hinaus gab es beleidigende Kommentare eines Entwicklers zu Transsexuellen, Feministen und "Social Justice Warriors" auf Discord.
Das Entwicklerstudio Voidpoint spricht indes davon, dass diese Kommentare aus dem Kontext gerissen wurden.
Im Spiel wurden indes weitere problematische Dinge entdeckt, zum Beispiel ein In-Game-Gegenstand mit der Aufschrift "OGAY", ein offensichtliches Wortspiel zu Oil of Olaz - im Ausland auch als Oil of Olay oder Olay bekannt -, und ein geheimer Bereich namens "fagbag".
In einer ersten Reaktion versprach Voidpoint, 10.000 Dollar an die LGBTQ-Non-Profit-Organisation The Trevor Project zu spenden und die kontroversen Objekte zu entfernen. Zwischenzeitlich folgte dann die Kehrtwende.
"Wir haben kürzlich für Kontroverse gesorgt und angedeutet, dass Spielinhalte von Ion Fury zensiert werden", heißt es in einem Statement auf Steam. "Wir werden Ion Fury oder ein anderes unserer Spiele definitiv NICHT zensieren, nicht jetzt und auch nicht in Zukunft. Das schließt auch das Entfernen von Gags wie dem umstrittensten Gesichtswasser im Gaming-Bereich mit ein."
"Wir unterstützen keine Zensur kreativer Werke jeder Art und bedauern unsere ursprüngliche Entscheidung, ein Sprite im Spiel zu verändern, anstatt auf unsere Instinkte zu vertrauen. 3D Realms und Voidpoint stehen in dieser Angelegenheit Seite an Seite."
Zuvor hatte das Spiel aufgrund der vermeintlichen Zensur zahlreiche negative Reviews auf Steam erhalten.
Das Wort "fagbag" wurde zwar mittlerweile entfernt, wenn auch aus einem anderen Grund, "OGAY" bleibt. Der Grund? Bei Ersterem handelte es sich Voidpoint zufolge um einen Fehler eines Entwicklers, der in einem nicht-englischsprachigen Land lebt. "Es war kein Witz, kein politisches Statement oder sonst was", heißt es. "Ich fragte ihn, ob es in seinem Land eine Beleidigung wäre, was er verneinte. Ich glaube ihm und er hat es entfernt."
Am 20. August hatte Voidpoint allerdings noch nicht von Zensur gesprochen. Vielmehr tausche man einen Witz gegen einen anderen aus, der "besser zur Spielwelt passe".
"Wir bei 3D Realms haben heute mit Voidpoint gesprochen und sie haben bekräftigt, sich an ihr ursprüngliches Statement zu halten, inklusive der Spende an The Trevor Project und des Sensitivitätstrainings [für Mitarbeiter]", heißt es in einem Statement gegenüber Eurogamer. "Die Seife wird jedoch nicht entfernt."
"Das Wort 'f*gbag' in einem Bereich des Spiels, der ohne Hacks nicht zugänglich ist, und ohne Zustimmung von irgendjemandem von einem unserer Entwickler hinzugefügt wurde, wurde vor ein paar Tagen entfernt. Wir entschuldigen uns nochmals für diesen Text, da er nicht die Werte von 3D Realms oder Voidpoint widerspiegelt."
"Witze auf Kosten von marginalisierten Gemeinschaften werden in künftigen Spielen von 3D Realms nicht vorkommen. Ein Teil unserer Community machte uns aber laut und deutlich klar, dass sie die Entfernung von 'Ogay' als Zensur betrachten und dies durch die Redefreiheit geschützt sein sollte. Voidpoint wollte auf sie hören und wir respektierten diese Entscheidung."