Ist Den of Wolves ein düsteres Payday 2? Mit Clownsmasken und Bankraub hat der Heist-Koop wenig am Hut
Wenn Kapitalismus eskaliert.
Auf dem Game Awards stellt 10 Chambers ihren neuen Titel vor: Den of Wolves. Hier geht es um Koop-Heists und das ist kein Zufall, denn auch ehemalige Entwickler von Payday: The Heist und Payday 2 haben an dem Spiel gearbeitet. Viele Details gibt es bisher allerdings nicht.
Den of Wolves bringt die dunklen Seiten des Kapitalismus ins Scheinwerferlicht
Wer an 10 Chambers denkt, hat sicherlich zuerst den Namen GTFO im Kopf. In einer Vorstellung des Titels in Kopenhagen erklärten mir die Entwickler, dass Den of Wolves nichts mit diesem Franchise zu tun hat und auch lange nicht so hardcore sein wird. Im Vergleich zu diesem Koop-Horror-Shooter soll Den of Wolves deutlich fröhlicher und heller daherkommen - auch, wenn es immer noch düster sein wird.
Zwei Jahre hat sich Den of Wolves in der Vorproduktion befunden. Die Welt innerhalb des Spiels beschreibt 10 Chambers als eine Mischung aus Matrix, Bladerunner und Black Mirror - wilde Sci-Fi-Prothesen gibt es hier aber nicht. Den of Wolves soll in naher Zukunft spielen - im Jahr 2097. Die Welt gleicht einer ernsthaften Dystopie, in der ein extrem ausgeprägter Kapitalismus herrscht.
Witze oder Satire sucht man hier vergeblich, Intrigen und Kämpfe zwischen riesigen Firmen gibt es dafür zuhauf. Diese greifen dann auch gerne mal zu bezahlten Kriminellen - hier kommt ihr ins Spiel. Von industrieller Spionage und Sabotage bis hin zu Attentaten erledigt ihr unterschiedliche Aufgaben für die großen Fische der kapitalistischen Nahrungskette.
"Die Heist-Spiele, an denen wir bisher gearbeitet haben, hatten sich ja immer mehr auf das Thema Banküberfall konzentriert. Deswegen sind wir froh, dank des Sci-Fi-Szenarios einmal anders an das Thema Heist herangehen zu können", sagt Game Director Ulf Andersson in der Pressemitteilung zum Spiel. Das Sci-Fi-Thema erlaube es dabei, viele Dinge auszuprobieren. So geht es unter anderem um ein neues Konzept für Datenübertragung und -speicherung, das auf dem menschlichen Gehirn basiert, das alle bisherigen KI-Systeme in den Schatten stellt.
Der Ort des Geschehens ist eine riesige Stadt am Pazifischen Ozean, Midway City, die einen starken Cyberpunk-Charme ausstrahlt - frei umherlaufen könnt ihr hier aber nicht. Da ihr euch auf kooperative Missionen begebt, war es 10 Chambers wichtig, dass alle Spieler ganz klar wissen, wo es als Nächstes lang geht, selbst, wenn sich diese nicht gemeinsam in einem Sprachchat befinden sollten.
Bei den Details im Spiel und zur Welt, die hier geschaffen wurde, scheint sich 10 Chambers viele Gedanken gemacht zu haben. So zeigten die Entwickler mit Beispiele von Firmen, die sie nur für Den of Wolves erfunden haben. Es gibt von diesen etwa 400 Stück und alle wurden mit einem Namen, Logos und einer Hintergrundgeschichte versehen. Wenn so viel Mühe in alle Bereiche des Titels geflossen sind, braucht sich wohl niemand Sorgen darum machen.
Viele Zwischensequenzen soll es nicht geben. Ihr spielt die Kampagne, könnt euch an bestimmten Stellen einigen Entscheidungen stellen und könnt dabei viele Heists spielen, bei denen es oft mehrere Lösungsansätze gibt. In einem Spieldurchlauf wird es dabei nicht möglich sein, alle Missionen zu erleben. Vielmehr hängt es ein wenig vom Zufall ab, welche Heists ihr in welcher Reihenfolge zu sehen bekommt.
Ein Vorteil an diesen Missionsinstanzen ist, dass ihr immer im Koop spielen könnt, ohne, dass jemand hinterherhängt. Vor den Raubüberfällen könnt ihr euer Equipment vorbereiten und investigative Aufgaben erledigen. Der Heist selbst ist dabei nicht die gesamte Mission, sondern lediglich ihr Höhepunkt.
Und ja, Den of Wolves wird ein Premium-Titel. Ihr müsst für den Koop-Heist-Spaß zahlen. Mikrotransaktionen soll es aber keine geben, denn genau wie ihr, sind die Entwickler bei 10 Chambers keine Fans davon. Mit Erweiterungen können aber neue Distrikte für die Welt eingeführt werden.
Wann das Spiel erscheint, steht noch in den Sternen. Sicher ist jedoch, dass Den of Wolves einen Early-Access auf Steam erhalten wird und auch für Konsolen erscheinen soll.