Detail-Debatte: Ist Super Smash Bros Ultimate wirklich ultimativ?
Vom Trophäensammler zum Geisterjäger.
Super Smash Bros Ultimate ist ein gutes Spiel geworden, wie ihr unserem Test entnehmt. Ein mit zahlreichen Kämpfern und Stages vollgepackter Titel, der euch mit seinem Umfang erschlägt. Aber es ist es wirklich so ultimativ, wie es der Titel des Spiels andeutet? Hier klären ein Fan - Benjamin Jakobs - und ein Hardcore-Fan - Tina Leistenschneider -, ob Ultimate wirklich ultimate ist. Eine faire Warnung im Vorfeld: Wer keine Ahnung von Smash Bros. hat, könnte stellenweise ein wenig verwirrt sein. Das hier sind Nerds unter sich. Und natürlich dürft ihr danach euren eigenen Nerd-Kommentar beisteuern.
Tina Leistenschneider: Ich war noch ein kleines Kind, als mir meine Schwester den Controller in die Hand drückte und mich vor die N64 setzte. Ich war fasziniert von den schnellen Kämpfen, hing wie hypnotisiert an den wenigen Polygonen, unzählige Stunden habe ich in das Spiel gejagt, Jahre später rührte ich die Konsole nicht mehr an. Ich verpasste den GameCube und erst als die Wii erschien, zog erneut ein Smash Bros zuhause ein. Ich habe mich damals unheimlich auf Super Smash Bros Brawl gefreut, habe heute noch das Angebotsblättchen in der Spielhülle liegen. Wie viele Stunden ich mit dem Spiel verbracht habe, kann ich nicht sagen, es sind zu viele. Mit der neuen Fülle an Kämpfern und dem unfassbar guten Solo-Modus - Subraum-Emissär - baute Nintendo eine Bindung zu den Kämpfern auf. Sie erzählten eine emotionale Geschichte mit Witz, Spannung und Plottwists. Ebenso forderte das Spiel meinen Drang zum Perfektionismus heraus - es gab wahnsinnig viele Meilensteine freizuschalten und wer alle Trophäen haben wollte, musste auch im Subraum-Emissär die Gegner mit einem Sockel in eine Trophäe verwandeln. Seither begleitet mich Smash, 300 Spielstunden habe ich den Titel investiert, in den für Wii U 200 weitere.
Super Smash Bros ist seit seiner Veröffentlichung ein Gemeinschaftsspiel. Mit ihm hob sich Nintendo von Tekken ab, bot den Spielern eine Alternative und perfektionierte sich über die Jahre darin. Es geht nichts über eine Runde Smash Bros, unzählige Male verbrachte ich ganze Sonntage mit meiner besten Freundin im Kampf gegen Neuner oder gegeneinander. Es machte Spaß, mal mit Items zu kämpfen, mal ohne. Jeder, der die Reihe kennt, weiß, dass das Spiel am besten in der Gruppe funktioniert. Viele meiner Erinnerungen hängen an Kämpfen mit Freunden.
Benjamin: Okay, wow. Da kann ich ehrlich gesagt nicht mithalten. Meine erste Begegnung mit Smash Bros fand in der Wii-Ära statt. Es dürften mittlerweile mehr als zehn Jahre vergangen sein. Ich weiß noch, als ich damals mit Tanja zu einem Event nach München fuhr. Ich bin mir nicht mehr ganz klar darüber, ob es ein reines Smash-Event war, aber es fand dort ein Turnier mit dem Wii-Ableger der Reihe statt. Meine erste Begegnung mit Smash. Und das gleich in einem Turnier. Na super. Die erste Runde lief überraschend gut und weckte in mir die leise Hoffnung, doch was reißen zu können. Wie heißt es? Stille Wasser sind tief. Denkste... Nach der zweiten Runde war Schluss und meine geheimsten Hoffnungen zerschmettert wie Mario, als einer der Gegner ihn von der Stage ins Verderben prügelte.
Normalerweise beschäftige ich mich nicht umfassend mit Prügelspielen, bin in Bezug darauf mehr der Neueinsteiger. Ich hatte damals Tekken für die PSone, spielte ein wenig mit Soul Calibur 4 auf der Xbox 360 herum. Sagen wir, es hielt sich in meiner Zockerkarriere in Grenzen. Was mir an Smash Bros direkt gefiel, war die relative Simplizität im Vergleich zu modernen Kombomonstern. Wenn ich mir da die möglichen Tastenkombinationen in einem Tekken 6 anschaue, bekomme ich gleich Kopfschmerzen. Näher beschäftigt habe ich mich anschließend mit Smash Bros nicht mehr, bis ich mir vor drei Jahren den letzten Teil für den 3DS zulegte und erneut in die Serie reinschnupperte. Was ich dort spielte gefiel mir. Und jetzt Smash Bros Ultimate, eine Art Best of der Reihe mit über 70 Kämpfern und mehr als 100 Stages. Da schauen andere Prügler neidisch in Richtung in Nintendo. Ultimate dürfte der Smash-Bros-Teil werden, mit dem ich mich am meisten beschäftige.
Tina: Wieso denkst du das?
Benjamin: Zum einen, weil ich an sich wahnsinnig gerne Zeit mit meiner Switch verbringe. Am Sonntag auf der Couch liegen, Fußball schauen, nebenbei die Konsole in den Händen halten und dabei eine oder mehrere Runden zocken, wenn die Partie nicht so unterhaltsam ist? Klappt für mich prima. Zum anderen, weil Ultimate für mich ein wahrhaft ultimatives Paket darstellt, quasi ein Must-have. Hiermit erhalte ich im Grunde sämtliche Inhalte aller bisherigen Smash-Teile - vor allem, was Kämpfer und Stages betrifft - zum Preis eines normalen Spiels. Wahnsinn! Und um das alles angemessen zu erleben und zu erfahren, braucht es Zeit. Ich habe es ja jetzt schon eine Reihe von Stunden gespielt und es bockt ordentlich, macht Lust auf mehr. Ich hab das Gefühl, mir fehlt was, wenn ich dieses Megapaket auslasse. Andererseits ist mir der Wettkampf ein Ansporn. Wenn wir im Freundeskreis spielen, möchte ich mehr als das Opfer oder der Mitläufer sein, der hier und da ein wenig was abstaubt. Oder gegen dich nicht immer den Kürzeren ziehen. Was eine schwierige Herausforderung ist. Mein Ehrgeiz ist geweckt - allein und in der Gruppe. Ich krieg euch!
Tina: Das ist immer mein Ansporn gewesen und hier punktet Ultimate stark. Für mich, die jedes Spiel gespielt hat, ist es mehr ein Remake, ein gut gemachtes Best of aller Stages und Charaktere mit ein paar neuen Kämpfern. Das soll Ultimate wahrscheinlich auch einfach ausmachen: Es ist dazu gedacht - das lässt Nintendo mit dem Namen anklingen -, das ultimative Super Smash Bros zu sein. Aber indem es im Smash-Modus so tadellos läuft, nochmal an Geschwindigkeit gegenüber Melee gewonnen hat, fallen mir als Veteran drumherum Dinge auf, die mich stören - und die es bislang so nicht gegeben hat.
Zum einen hat Nintendo die Reihenfolge geändert, bevor es mit dem Kampf los geht. In Ultimate lege ich zuerst die Regeln fest, zwei sind vorgegeben: Versuche und Zeitlimit. Möchte ich an den Regeln was ändern, ist es nötig, sie zuerst zu bearbeiten. Dann bekomme ich eine Liste zum Runterscrollen. Ich muss nach unten, um an die Items zu kommen. Wieso sind die nicht weiter oben, die interessieren mich persönlich mehr als ein Handicap einzustellen. Zum Vergleich: Die Menüs von Brawl und den Nachfolgern waren wesentlich übersichtlicher, ich hatte alles Wichtige direkt auf einen Blick vor mir. Das Scrollen kostet nicht wesentlich mehr Zeit, es ist einfach umständlich. Wieso macht Nintendo das so? Früher hatte ich die Möglichkeit, bei der Auswahl der Kämpfer die Regeln noch zu ändern. Dann kam die Stageauswahl und ich konnte nochmal einen Schritt zurück machen, um was an den Regeln zu ändern. Jetzt: Ihr bearbeitet euch die Regeln wie ihr wollt, DANN kommt die Stageauswahl (Normal, Schlachtfeld und Omega) und DANN die Charakterauswahl. Wenn euch dann einfällt, „Ach ja, ich wollte noch die Items ändern", geht ihr zurück in die Stageauswahl und noch einen Schritt zurück zu den Regeln. Dort klickt ihr erneut auf bearbeiten und scrollt. Das ist ein längerer und umständlicher Weg, den ich nicht brauche.
Benjamin: Ja, Ultimate hat seine nervigen Elemente. Wobei das auf mich fast ein wenig kleinlich wirkt. Die Sache mit den Regeln ist umständlich gelöst und ließe sich per Patch mit Sicherheit abändern. Sofern es denn ausreichend Fans so wie du sehen und sich darüber beschweren. Bis dahin sehe ich es so: Andere Spiele wünschten sich, sie hätten so wenig Probleme wie Ultimate.
Tina: Wieso denkt Nintendo, das sei sinnvoll? Bei der Charakterauswahl habe ich die Möglichkeit, direkt zu den Regeln zu springen, bin dann aber gezwungen, nochmal auf bearbeiten zu klicken und sie nach meinen Wünschen zu ändern. Zudem fragt das Spiel jedes Mal, ob ich diese Regeln so speichern möchte, sodass ich womöglich 100 verschiedene Regeln zu 100 verschiedenen Anlässen speichern könnte. Ich habe diese Möglichkeit bislang nicht gebraucht und brauche sie heute nicht. Außerdem ist bei der Vielzahl an Stages der Auswahlbildschirm so winzig und klein, dass ich eine Lupe brauche, um die Stages zu erkennen. Diese sind chronologisch geordnet. Es fängt bei denen für das N64 an und endet bei den neuen für die Switch, dazwischen befinden sich Melee, Brawl und der Vorgänger von Ultimate. Ich fühle mich bei diesem Anblick an massiger Auswahl erschlagen, habe keine Lust, explizit nach einer Lieblingsstage zu suchen, weil ich meist auf einer Omega-Stage spiele und ich dann aus Frust zum Zufall greife - ist das so gedacht?
Benjamin: Das mit den Stages fiel bei mir ehrlich gesagt bislang nicht so stark ins Gewicht. Ist aber definitiv ein Unterschied zwischen Fernseher und Switch-Bildschirm. Auf dem großen Fernseher ist die Auswahl des Kampfschauplatzes weit erträglicher als auf dem Screen der Konsole.
Tina: Denkst du, das Spiel ist gerade für die gut geeignet, die die anderen Spiele verpasst haben und hier ein ultimatives Aufgebot bekommen?
Benjamin: Ob Ultimate ein Spiel für die ist, die die bisherigen Spiele verpasst haben? Auf jeden Fall. Als Vergleich fällt mir Mario Kart 8 Deluxe ein, das ja ebenso eine Art Best of darstellt und das Beste aus dem beziehungsweise den Vorgängern darstellt. Aber es ist nicht allein für die Neuen. Wer ein Smash Bros auf der Switch möchte, kommt ohnehin nicht drumherum. Und da Nintendo nicht das Gameplay komplett umkrempelt, bleibt es beim vertrauten Spielgefühl. Viele haben wahrscheinlich ihre Wii U weiterverkauft - oder besaßen nie eine - und sehnen sich nach einem neuen Teil. Oder möchten ein Smash Bros für unterwegs auf ihrer Switch. Auch wenn Nintendo dafür nicht all die besten Elemente übernimmt, die die Serie zu bieten hatte, nicht wahr?
Tina: Wie den Home-Run, der seit Melee immer mit dabei war und bei dem ich solange auf den Sandsack einprügelte, bis dieser gaaaaanz weit flog? Oder den All-Star-Modus, den Nintendo umkrempelte. Statt gegen Gegner aus den verschiedenen Spielreihen in chronologischer Reihenfolge zu kämpfen, fallen die einfach wie Sandsäcke auf die Stage und lassen sich genauso schnell ins Aus katapultieren wie im 100er-Smash. Im Klassisch-Modus habe ich nur noch ein Leben, um ihn zu meistern - nicht mehr fünf. Wobei es da mega cool ist, dass Nintendo jedem Charakter eine individuelle „Reise" beschert.
Benjamin: Gut, Dinge wie den Home-Run und vergleichbare Elemente würde ich für mich eher in die Kategorie Kleinigkeiten einordnen. Ich habe nicht diese enge Bindung dazu. Dass sie nicht vorhanden sind, stört mich in dem Sinne nicht. Auch ohne sie gibt es mehr als genug Inhalte, die mich lange genug vor den Bildschirm zerren.
Tina: Und: Wieso trennt Nintendo sich von den Trophäen? Die gab es seit Melee und sie waren ein wesentlicher Bestandteil der Reihe! Ich habe viele Stunden darin investiert, Trophäen zu erhalten, du musstest da mit jedem Charakter den klassischen Modus meistern und eventuell den All-Star Modus, um zwei Trophäen zu erhalten. Sie waren für mich immer motivierend, allzeit ein nettes Sammelobjekt. Jetzt implementiert Nintendo Geister, die mit den Stickern in Brawl vergleichbar sind. Die Geister stehen an der Seite des Kämpfers und verbessern seine Stats, verstärken oder schwächen Angriff und Verteidigung. Sie unterscheiden sich in ihrer grafischen Darstellung, manche sind stärker als die anderen. Abseits des Abenteuermodus sind sie in meinen Augen unnötig. Wieso kriegen wie hier Geister, die wie Sticker sind, statt den beliebten Trophäen? Es gibt mehr als 1.000 Geister, nach zehn Stunden Spielzeit habe ich nicht mehr als 200.
Benjamin: Wie heißt es bei Pokémon so treffend? Gotta catch 'em all! Manche nehmen sich das garantiert als Herausforderung vor und sehen es als Motivation, da wette ich mit dir.
Tina: Das wird ein sehr, sehr langer Weg, bis ich alle habe. Und der war damals in Brawl mit den Stickern nicht von Erfolg gekrönt. Dort fehlen mir heute noch welche, weil es einfach zu viele waren. Ich habe die Befürchtung, dass es mit den Geistern ähnlich läuft und zweifle an meiner Motivation, alle zu sammeln. Und trotz der grafischen Darstellung sind die Geister, wenn ihr sie im Katalog betrachtet, nicht mehr als Sticker. Ein Muster ohne Wert. Stand bei den Trophäen eine Kurzbiografie zur Figur dabei, fehlt das jetzt genauso wie die Angabe, wann die Figur in welcher Reihe erstmals auftrat. Es bleibt allein bei einer Erwähnung, aus welchem Spiel der jeweilige Geist stammt. Ich könnte mich über die Einführung der Geister kaputt ärgern, es macht für mich einfach keinen Sinn. In einem ultimativen Super Smash Bros, das sich abseits dessen wie ein Best of der Reihe spielt, verstehe ich es nicht, wieso Nintendo die Trophäen rausschmeißt und die Geister wertlos wie Sticker macht. Trophäen sind Belohnungen für erfolgreiche Wettkämpfe. Gewinnt eine Fußballmannschaft die Weltmeisterschaft, erhält sie einen Pokal und kein Stickeralbum. Aber so fühlt sich das mit den Geistern an - und es ist einfach frustrierend.
Benjamin: Zugegeben: Die Zahl alleine wirkt ein wenig wie ein Overkill, wobei mir die Idee im Grunde gefällt, dass du ähnlich wie in Pokémon verschiedene Typen mit Stärken und Schwächen hast und einen guten Konter finden musst. Auf der anderen Seite unterscheidet sich nicht jeder einzelne Geist voneinander. Ich brauche nicht alle, um sämtliche Fähigkeiten abzudecken. Warum dann alle sammeln oder es versuchen? Ich bin einfach nicht ausreichend Komplettionist, dass mich diese Aspekte so ärgern. Und im Endeffekt ist der Smash das Wichtigste in diesem Spiel, das Kernstück, um das sich alles dreht. Da reg ich mich nicht über solche Sachen auf. Und hey, dafür gibt's ein paar coole neue Charaktere wie Ridley oder Simon.
Tina: Ein paar ist gut, es sind weniger als zehn Stück davon, ansonsten bekommen Veteranen hier wenig Neues geboten. Und ich wiederhole mich: Weil das klassische Smashen einwandfrei funktioniert und allein und in der Gruppe Bock macht, fällt mir das Drumherum umso mehr auf und da sehe ich einfach nicht alles positiv oder tue es mit „Interessiert mich eh nicht, ignorier' ich" ab. Der Anspruch sollte vorhanden sein, trotz allem das Interesse zu wecken. Und wer sich dem gleich verwehrt, macht es sich in meinen Augen zu leicht.
Benjamin: Im Übrigen ein interessanter Vergleich mit den Trophäen. Ein Mario Götze wäre mit Sicherheit nicht glücklich, wenn er nach seinem Siegtreffer im WM-Finale ein Stickeralbum in die Hand gedrückt bekommen hätte. Gleichzeitig ist Nintendo zuzugestehen, dass sie es nicht allen recht machen können. Klar, an echten, bahnbrechenden Neuerungen mangelt es dem Spiel, darüber sollte sich jeder vor dem Kauf im Klaren sein. Ich finde zum Beispiel den Abenteuermodus interessant als kleine Beschäftigung für zwischendurch. Schnell einen Kampf absolvieren, wenn Zeit dafür ist - ob unterwegs oder zuhause -, und weiter geht's. Aber das siehst du zum Beispiel anders.
Tina: Richtig, denn mehr als Kämpfe hat der Abenteuermodus nicht zu bieten. Du steigst mit einer emotionalen Eröffnungssequenz ein, in der alle Charaktere sich in Geister verwandeln und die rosa Knutschkugel als einziger flieht. Anschließend steht er vor der großen Aufgabe, alle anderen zu retten. Anfangs bin ich motiviert, möchte alle Geister besiegen und befreien. Nach den ersten Kämpfen legt sich das, weil keine Zwischensequenzen die emotionale Bindung stärken oder das Geschehen auflockern. Dieses besondere Gefühl geht komplett flöten. Einfach, weil ich nicht mehr als einen Kampf nach dem anderen absolviere. Und kämpfe und kämpfe und kämpfe... Es ist eine Aneinanderreihung von Prügeleien, in denen die angesprochenen Geister euch als Hilfe zur Seite stehen. Achtet darauf und bereitet euch anhand dessen auf die Auseinandersetzungen vor - ein wenig Strategie spielt da mit rein, aber nach mehreren Kämpfen ist es einfach immer das Gleiche. Hier habt ihr ein Giftboden, dort einen Feuerboden, im Verlaufe des Abenteuers bekommt ihr Geister dagegen und es ist für euch ein Spaziergang. Ihr lauft auf einer hübsch gezeichneten Weltkarte kreuz und quer, ansonsten spielt sich der Abenteuermodus wie eine Aneinanderreihung normaler Smash-Kämpfe. Und darauf habe ich nach dem Abenteuer keine Lust mehr. In dem Modus ist es zudem möglich, neben den Geistern eure Stats in einem Wissensbaum verbessern - hab ich hier ein Prügelspiel oder ein RPG?
Benjamin: Ich sag ja, da steckt ein wenig Pokémon drin. Wenn du mich fragst, ist der Smash das zentrale Element dieses Spiels. Solange der funktioniert, ist doch alles in Butter. Ist es insgesamt ein ultimatives Paket? Das ist eine schwierige Frage. In gewissen Aspekten - alleine die Zahl der Kämpfer und Stages - und in Bezug auf das brillante, weiter verfeinerte Smash-Gameplay ist das hier ultimativ. Mir fällt nichts außer noch mehr Charakteren und Stages ein, was es dahingehend ultimativer machen würde. Der Rest? Nintendo ist sich bewusst, wie beliebt der Subraum-Emissär ist. Ansonsten hätten sie im Vorfeld nicht gesagt, dass der Abenteuermodus damit nicht zu vergleichen ist, um die Erwartungen zu dämpfen. Bei all dem Umfang reicht mir ehrlich gesagt alleine der Smash-Modus, um mich lange Zeit zu beschäftigen. Und das ist mir den Preis wert. Der Rest ist für mich schmuckes Beiwerk. Ich freue mich jetzt auf all die Kämpfe, in denen ich von dir erneut aufs Maul bekomme. Aber es kommt der Tag, an dem ich dich doch noch besiege. Und wenn es so lange dauert, bis der Switch-Nachfolger oder das nächste Smash Bros erscheinen. Ist es nicht schön, Ziele in seinem Leben zu haben?
Tina: Bis dahin gilt: „Viel zu lernen du noch hast." Spaß beiseite: Ich als Veteran nehme hier zu viele Dinge hin, die mir nicht zusagen. Aus diesem Grund wird es für mich nicht seinem Namen gerecht, zumindest dem "Ultimate"-Teil davon. Der Abenteuermodus ist mit seinen drölf Millionen Kämpfen eintönig, mir fehlen die Trophäen und im Smash-Modus ärgere ich mich über die geänderte Auswahlreihenfolge. Betrachtet ihr das Spiel nüchtern und mit Fokus auf die Kämpfe, ist es astrein: Smash-Fans kommen hier absolut auf ihre Kosten. Wenn das einem reicht, wie dir, der darüber hinaus die anderen oder einen Großteil von ihnen ausgelassen hat, macht er mit Super Smash Bros Ultimate nichts falsch. Erhofft ihr euch mehr davon, wägt ab, was euch wichtiger ist und mit welchen Abstrichen ihr euch anfreunden könnt.