Jade Raymond: 'Es ist an der Zeit, dass unser Medium erwachsen wird'
Es muss nicht immer ein Michel-Bay-Äquivalent sein, das sich millionenfach verkauft.
Für Ubisofts Jade Raymond ist die Zeit reif, dass die Spieleindustrie beziehungsweise Spiele als Medium endlich erwachsen werden.
"Ich glaube wirklich, es ist ander Zeit, dass unser Medium erwachsen wird", so Raymond im Gespräch mit CVG.
"Ich glaube nicht, dass wir das Äquivalent eines Michael-Bay-Films machen müssen, um fünf Millionen Exemplare zu verkaufen. Ich denke, dass Spiele aufregend und bedeutsam sein, wichtige Themen ansprechen können. Und mit diesem Gedanken stehe ich nicht alleine da."
Laut Raymond versuchen einige größere Franchises, in genau diese Richtung zu gehen, bedeutsamer und interessanter gewesen. Das sei auch Ubisofts Ziel mit Assassin's Creed gewesen und man hofft, es bei künftigen Titeln ebenso umsetzen zu können.
"Es definitiv etwas, wonach wir hier bei Ubisoft Toronto streben. Ich denke, jedem anderen Unterhaltungsmedium oder jeder anderen Kunstform gelingt es, kommerziell erfolgreich zu sein und die Zuschauer beziehungsweise die Zielgruppe zu inspirieren oder zum Nachdenken anzuregen."
"Spiele haben hier meiner Ansicht nach sogar noch mehr Potential, weil wir abgesehen von der Geschichte all diese Gameplay-Mechaniken haben, deren Regeln wir von Grund auf gestalten und ihnen jedwede Art von Bedeutung verpassen können", so Raymond. "Das ist aber nicht einfach, weil man bekannte Formeln hinter sich lassen und versuchen muss, neue zu finden. Aber ich denke, es ist für uns wichtig, genau danach zu streben."
Raymond selbst leitet mittlerweile Ubisoft Toronto, wo man an einem neuen Splinter Cell und an einer brandneuen Marke arbeitet. Das Studio soll später bis zu 800 Mitarbeiter beschäftigen.