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Jason Rohrer: Sales sind schlecht für Spieler und Entwickler

Er selbst will den Preis seines neuen Spiels nach dem Launch erhöhen.

Viele Spieler warten immer wieder ungeduldig auf die Steam Sales, um sich mit neuen Spielen einzudecken. Eine Entwicklung, die Jason Rohrer jedoch nicht so sehr gefällt.

Seine Gründe dafür nennt der Entwickler des kommenden MMOs The Castle Doctrine in einem neuen Blogeintrag.

„Um es frei heraus zu sagen: Mit Sales bescheißt ihr eure Fans", schreibt er. „Eure Fans lieben eure Spiele und können die nächste Veröffentlichung kaum erwarten. Sie wollen euer Spiel so bald wie möglich haben und kaufen es zum Vollpreis. Aber eigentlich ist es dumm, das zu tun, denn ein neuer Sale wartet bereits hinter der nächsten Ecke... Es ist toll, Fans zu haben, die euer Spiel so sehr lieben. Und für diese Fans ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn man sein Spiel im Sale anbietet."

Die Fans, die zuvor den vollen Preis gezahlt haben, könnten dadurch das Gefühl bekommen, dass man sie abzockt. Wie Rohrer anmerkt, gibt es mittlerweile fünf Steam Sales im Jahr, zusätzlich zu den üblichen Tages- und Wochenangeboten. Es wartet quasi immer ein Angebot auf die Spieler, was diese wiederum eher dazu veranlasst, mit dem Kauf eines Spiels zu warten, bis es günstiger wird.

„Dadurch dezimiert man seine Spielerzahl und die kritische Masse zum Launch, neue Spieler kommen in zu großen Zeitabständen dazu", so Rohrer. „Und eure Fans, die töricht genug waren, das Spiel zum Launch zu kaufen und Geld verschwendet haben, müssen mit einer schwächeren, kleineren Community zurechtkommen."

Für Entwickler seien die Sales gewissermaßen auch ein Teufelskreis. Sie entscheiden immer noch selbst, ob sie ein Spiel günstiger anbieten wollen oder nicht, aber wenn viele andere Entwickler das tun, wird es nur schwieriger, Geld zu machen, wenn man mit dem eigenen Titel nicht mitzieht. Das führt laut Rohrer wiederum dazu, dass mehr Entwickler ihre Spiele im Sale anbieten, wodurch die Spieler mehr und mehr auf Sales warten, was das Problem nur verschlimmere.

Bei seinem kommenden Projekt The Castle Doctrine will er daher einen anderen Ansatz ausprobieren, inspiriert von Minecraft. Bereits jetzt kann man das Spiel auf Rohrers Webseite für 8 Dollar als Alpha-Version kaufen. Und so günstig soll es nie wieder werden. Wenn es auf Steam erscheint, wird es in der ersten Woche 12 Dollar kosten, danach sollen es permanent 16 Dollar sein.

„Das ansteigende Preismodell ist im Grunde nur eine Umkehrung des Sale-Modells", so Rohrer. „Man erhält später mehr Umsatz, kurz bevor der Preis steigt. Und das ähnelt dem Sales-Modell. Aber hier gibt es keine Überraschungen, daher fühlt sich niemand gelinkt."

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
In diesem artikel

The Castle Doctrine

PC, Mac

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