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Just Cause 2

Just Fun

Mit Just Cause hatte ich mehr Spaß als mit Grand Theft Auto IV. Um ehrlich zu sein, hat es mich sogar mehr begeistert als alle bisherigen Grand Theft Autos. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich dafür genaue Gründe nennen kann. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Just Cause einfach übertrieben war, zu Experimenten verleitete, ein wahres Gefühl von Freiheit vermittelte. Um es kurz zu machen: Ich fand es einfach geil, mit Rico über die Insel zu laufen und überall Chaos anzurichten.

Exakt das waren die größten Stärken des ersten Just Cause. Entwickler Avalanche ist sich dessen natürlich bewusst. Und man wäre dumm, wenn man eben jenes Spielprinzip für den Nachfolger ändern würde. Nach langer Pause ohne neue Bilder oder Infos konnten wir uns im Februar eine aktuelle Version des Actionspiels auf der großen Leinwand anschauen. Eines ist klar: Just Cause 2 vertraut auf alte Qualitäten und kombiniert sie mit sinnvollen Neuerungen.

An oberster Stelle steht natürlich die Freiheit. Wie man eine Mission angeht, bleibt alleine dem Spieler überlassen. Als Beispiel zeigten die Entwickler einen Einsatz aus dem späteren Spielverlauf. Die befreundete Agentin Jade Tan wurde gefangen genommen, Rico soll sie retten. Besondere Brisanz erhält dieser Auftrag dadurch, dass Rico dabei mit seinem früheren Mentor Tom Sheldon zusammenarbeiten muss. Selbiger hat sich vor einiger Zeit auf die Insel Panau abgesetzt und nebenbei ein paar Millionen Dollar der CIA eingesackt. Zugleich ist Sheldon eigentlich auch Ricos primäres Ziel, für das er aus dem Ruhestand zurückgeholt wurde.

Chaos ist Ricos zweiter Vorname.

Das aber nur am Rande, wichtig ist erstmal die Rettung von Jade. Erster Punkt auf der Tagesordnung: Sheldon treffen. Noch steht Rico auf einer Klippe, doch im nächsten Augenblick stürzt er sich bereits nach unten und nutzt seinen bewährten Greifhaken, um sich am Fallschirm hängend von einem Auto mitziehen zu lassen.

Prinzipiell eine gute Idee, dauert jedoch zu lange. Also hüpft Rico kurzerhand auf das Dach des Vehikels, befördert den am Steuer sitzenden Zivilisten während der Fahrt an den Straßenrand und rauscht davon. An der nächsten Brücke wird es Rico zu langweilig. Er lenkt den Wagen in die Tiefe und springt sofort hinaus. Via Fallschirm gleitet er nun dahin, durch einige Baumkronen hindurch zu einem Flugplatz, auf dem gerade ein Kampfjet abhebt. Das perfekte Beförderungsmittel.

Gesagt, getan. Im Handumdrehen hängt Rico an ihm und spielt Platztausch mit dem Piloten. Nun geht es schnell zu Sheldons abgelegenen Aufenthaltsort. Da eine Landung hier nur schwer möglich ist, lässt Rico das Fluggerät kurzerhand in den nächsten Hügel krachen, an dem es in einem Feuerball verglüht. Er selbst setzt einmal mehr sanft mit seinem Fallschirm vor Sheldons Füßen auf.

Doch das ist nur der erste Teil dieser Mission. Und er zeigt, wie viel Spaß man bereits auf dem Weg zum Kontaktmann beziehungsweise unterwegs haben kann. Später klaut Rico noch diverse Helikopter und sprengt Gebäude, Flugabwehrgeschütze sowie Funktürme in die Luft, bevor er es mit ein paar Ninjas aufnimmt und schließlich Jade in einer spektakulären Aktion rettet. Ein Actionfeuerwerk der feinsten Sorte.

Garantiert nicht bleifrei.

Prinzipiell geht es in Just Cause 2 darum, „eine vergnügliche Zeit zu haben“, wie Lead Designer Peter Johansson erklärt. Ganz nebenbei soll man auch „überall Chaos anrichten“. Genau das kann Rico besonders gut. Eine wesentlich wichtigere und größere Rolle nimmt nun beispielsweise sein Greifer ein. Im Vorgänger war er noch eine Art Pistole, nun ist er an Ricos Unterarm befestigt und so jederzeit einsatzbereit.

Das nützliche Helferlein dient allerdings nicht nur dazu, sich von Fahrzeugen mitschleppen zu lassen oder sie zu erbeuten. Zielt er auf Gebäude, befördert er sich á la Batman im Handumdrehen die Wände und Dächer hinauf. Besonders viel Spaß bereitet alleine beim Zuschauen schon die Funktion, Objekte miteinander zu verbinden. Schießt Rico erst auf einen Feind und befestigt das andere Ende des Seils anschließend mit einem weiteren Schuss an einem vorbeifahrenden Auto, wird das Opfer von diesem über den Boden mitgeschleift.