Kahoots, Vempire, Fieldrunners
Fortix, Bloons und Co. Die PSP-Minis
Wie konkurriert man mit dem App-Store? Die PSP und Sony müssen sich dieser Aufgabe stellen, schließlich hat sich die neue PSP Go komplett dem Downloadsektor verschrieben und will Apple und seinen Touchies zumindest ein ganz klein wenig am Wasser graben.
Die Antwort heißt: neben vollwertigen Downloads zu üblichen Preisen die "Minis" ins Spiel zu bringen. Rund 5 Euro im Schnitt und irgendwo zwischen 10 und 100 Megabyte angesiedelt. Der erste Schwung trudelte kürzlich ins Haus. Lasst uns einen Blick auf das Angebot werfen und schauen, ob Apple sich fürchten muss.
Funky Punch
Nehmt einen bestenfalls mittelmäßigen 3D-Fighter mit lieblosen Figuren, schwachen Moves und dürftiger Steuerung.
Nicht genug damit, jetzt dampft das Teil noch auf ein paar wenige Megabytes ein und zwängt es in den kleinen PSP-Screen.....
Nein, Funky Punch mit seinem Pseudo 70s-Appeal ist wahrlich keine Offenbarung und das Schlusslicht der Minis. Billiger als Tekken mag es sein, wert ist Funky Punch trotzdem nichts. Und dementsprechend solltet ihr euch die Ausgabe von 3.99 Euro auch lieber sparen und die Kröten beispielsweise in Tetris oder Fieldrunners investieren.
Tetris
Ja, ich weiß, es ist 20 Jahre und mehr her und die ultimative Version war, ist und wird immer die auf dem Gameboy und in Schwarz-Weiß sein. Zumindest in meinem Herzen, aber das ist nicht viel wert in dieser Welt, also hier nun eines der Millionen von Updates. Und Überraschung: Es ist eines der besten in den letzten 20 Jahren. Sicher, es ist hübscher, bunter, höher aufgelöst, aber letzten Endes nimmt es den Preis für „bestes Tetris-Remake der Dekade“ mit nach Hause, weil es einfach nur Tetris ist.
Keine sinnlosen Twists, keine fehlgeleiteten Erweiterungen oder hoffnungslosen Versuche eines der besten Konzepte noch besser zu machen. Plain good ole´ Tetris. Für den unerwarteten Fall, dass euch das doch schnell anöden sollte, hält EA noch ein paar herausfordernde Challenges bereit. Bleibt unter einer bestimmten Höhe, haltet ein Zeitlimit ein, Dinge in der Richtung. Die persönlich größte Sorge hatte ich im Vorfeld bei der Steuerung. Kein anders Tetris lenkte sich so präzise wie der Gameboyklassiker und ich hätte nicht gedacht, dass die PSP die Ausnahme darstellt. Ist aber der Fall, und elegant und mit absoluter Sicherheit lenkt ihr jeden Klotz auch auf den schnellsten Stufen zum Sieg nach Punkten.
Richtig umgesetzt gehört Tetris zu den unverwüstlichsten Spielen auf diesem Planeten. Und das hier ist eine der besten Umsetzungen überhaupt. Keine Fragen stellen. Zuschlagen. Wer Tetris nicht mag, ist ein schlechter Mensch. Preis: 4.99 Euro
Hero of Sparta
Kann man einen brauchbaren God of War–Verschnitt für ein paar Euros liefern? Naja, nicht so wirklich. Hero of Spartas 10 kurze Level bieten solides Geprügel mit Dämonen - oder was auch immer das so genau sein soll – in altgriechischer Kulisse. Aber weder der Clipping-lastige Look noch das Spielgefühl an sich überzeugen großartig.
Mit mehr Speicherplatz, ein paar Extrainspirationen und höheren Produktions-Budgets hätte dies vielleicht was werden können, aber das Konzept hier kann nicht aufgehen. Solche Spiele brauchen Raum und Optik. Die God of Wars leben nicht allein von kleinen, aber brillanten Ideen und auch die fehlen hier. Am Ende bleibt unteres Mittelmaß. Kann man spielen, sollte man aber nicht. Spart das Geld, es ist ein Start für den späteren Kauf von Chain of Olympus. Preis 4.99 Euro.
Alien Havoc
Früher gab es noch Telespiele. Nintendos Game&Watch. Sie waren simpel gestrickt, portabel und drei Leben reichten aus. Es ging eh nur um den Highscore. Genau so ist auch Alien Havoc aufgebaut und das ist 2009 wirklich kein Lob mehr.
Dass Roger das Alien aus American Dad Kühe entführt und aufpassen muss, dass er selber nicht von Farmern entführt wird – die dann zweifellos unaussprechliche Dinge mit ihm anstellen –, ist noch vage witzig.
Das Spielprinzip setzt auf Rätsel mit ein paar Stellen für schnelle Reflexe, spielt sich aber keineswegs „Havoc“ (wild), sondern extrem lahm. Findet Wege, weicht Farmern und Fallen aus, betreibt Grundlagenforschung im Rätselgenre. Und startet jedes Mal von vorn durch die 20 Stages.
Sorry, ein Spiel, das eher auf kurze Happenings in Bus und Bahn ausgelegt scheint, darf sich solche Unannehmlichkeiten nicht leisten. Langweilige, träge, und unbequem. Next one, please. Preis: 4.99 Euro