Kann ein Spiel schlecht sein, in dem "ALLES!" explodiert? Warpips zumindest hilft die ultimative Zerstörung
Genau das Richtige, um meine Strategie-Gelüste schnell zu befriedigen.
Wenn ein Spiel schon extra "alles explodiert" als Feature anpreist, kann es dann wirklich schlecht sein? Warpips tut das und hält dieses Versprechen, wenn es hart auf hart kommt. Zugleich wird es als Spiel angepriesen, das entstehen würde, wenn man "Nexus Wars, Clash Royale und Command & Conquer" miteinander kreuzt. Für die ersten beiden kann ich mangels Erfahrung nicht sprechen, C&C hat mich neugierig gemacht. Wenngleich ihr hier mitnichten ein klassisches RTS im Stil der Westwood-Spiele erwarten solltet.
Warpips bietet ein äußert fokussiertes Spielgeschehen, das anfangs nach wenigen Minuten vorbei ist, sich aber auch später nicht mehr als zehn bis 20 Minuten pro Level hinzieht. Genau das Richtige, wenn mich inmitten all der monströsen Spiele da draußen die Lust nach einer Runde strategischer Kriegsführung packt.
Basisbau gibt es in diesem Spiel nicht, ihr konzentriert euch alleine auf den Bau oder vielmehr die Rekrutierung von Einheiten. Auch Rohstoffe müsst ihr nicht sammeln, die bekommt ihr automatisch. Was es nicht einfach macht, ihr müsst euch gut überlegen, wofür ihr sie ausgebt. Für Einheiten? Für mehr Geld zum Rekrutieren? Für Upgrades? Für eine größere Armee? Die falsche Entscheidung im falschen Moment zu treffen, kann fatal sein.
Warpips ist ebenfalls kein Spiel, in dem ihr eure Einheiten selbst herumkommandiert. Wir haben auf jeder Seite des jeweils Levels eine Basis, einmal die eigene und einmal die des Gegners. Gekaufte Einheiten marschieren automatisch in Richtung Feind und kämpfen ebenso eigenständig. Begrenzt könnt ihr eingreifen, etwa durch eine Kanone und Raketen auf eurer Basis (sofern verfügbar) oder indem ihr Einheiten gezielt nach vorn preschen oder in die Defensive gehen lasst, wofür aber erst einmal ausreichend Energie vorhanden sein muss, da es nicht unbegrenzt lange funktioniert.
Da eure Einheiten eigenständig agieren, kommt es auf eine gute Beobachtungsgabe an. Zuerst einmal vor dem Start der Mission. Auf der Karte seht ihr das Ziel und welche Einheiten dort auf euch als Gegner warten. Da solltet ihr schon mal versuchen, selbst das Richtige mitzunehmen, indem ihr quasi euer Loadout zusammenstellt. Stichwort Stein, Schere, Papier. Infanterie, Fahrzeuge, Flugzeuge und Helikopter gibt es, alle mit Stärken und Schwächen und pro Mission schaltet immer ein paar davon als Belohnung (die ihr auch vorher seht) für euer Arsenal frei.
So gilt es, mit dem zurechtzukommen, was euch das Spiel in die Hände gibt, und es clever einzusetzen, da manches nur begrenzt oft einsetzbar ist. Gleichzeitig können sich Einheiten gegenseitig ergänzen und stärken, durch einen Upgrade-Baum werdet ihr mit der Zeit immer stärker und kämpft euch effizienter durch die zufallsgenerierten Level. Ein gutes Gespür fürs Timing ist dabei wichtig. Überlegt genau, was ihr wann und wofür ausgebt und ob ihr noch einen Notgroschen behaltet, um schnell auf neue Situationen reagieren zu können. Zwischendurch gibt es nämlich immer mal stärkere Feindwellen, damit das Geschehen nicht zu eintönig wird.
All das verliert sich nicht in zu viel Mikromanagement und ist leicht zu handhaben. Was wiederum für diese schnellen Runden sorgt und die können sehr befriedigend sein, wenn alles für euch wie am Schnürchen läuft. Passt nur auf, dass ihr nicht von mancher Gegnerwelle überrumpelt werdet. Wer den Dreh raus hat, kann hier als Kommandant viel Spaß haben. Und mit 15 Euro kostet das zudem nicht die Welt. Ihr sucht explosive Strategie für zwischendurch? Dann schaut euch Warpips mal näher an, jetzt übrigens auch auf den Konsolen!
Entwickler: Skirmish Mode Games - Publisher: Daedalic Entertainment - Plattformen: PC, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, Xbox Series X/S, PlayStation 5 - Release: 21.4.2022 (PC), 12.10.2022 (Konsolen) - Genre: Action, Strategie - Preis (UVP): 14,99€ (PC), 19,99€ (Konsolen)