Kid Icarus: Uprising

Am besten erledigt Pit seine Gegner aus der sicheren Distanz, kommt ein Widersacher doch einmal zu nahe, kann er seinen Bogen wie schon in Super Smash Bros. Brawl in zwei geschwungene Schwerter zerlegen und dem Monster einen ordentlichen Scheitel ziehen. Im Trailer erinnern diese Szenen nicht von ungefähr an Treasures exzellentes Action-Inferno Sin and Punishment: Successor of the Skies.

Auf dem Boden geht es handfester zur Sache. Pit rennt umher und wehrt sich genau wie in der Luft mit Bogen und Zwillingsschwertern seiner Haut. Dabei bekommt er es oft mit Gegnern im XXL-Format zu tun. Ein riesiger Zerberus verwandelt die Umgebung in eine lodernde Flammenhölle, Pit wetzt flink umher und weicht den Feuerbällen des monströsen Hundes aus, während er ihn gleichzeitig ins Visier nimmt. In einer anderen Szene sprintet Pit über den schuppigen Rücken eines dreiköpfigen Drachen, der über einem Lavasee kreist. Keine Frage, an beeindruckenden Actionszenen wird es Kid Icarus: Uprising nicht mangeln.

Aber so gut der Trailer auch aussieht, eines kann er natürlich nicht vermitteln – die tatsächliche 3D-Darstellung auf dem Bildschirm des DS. Schnell macht die klar, dass Kid Icarus tatsächlich der ideale Vorzeigetitel für die innovative Technik des Handhelds ist. Was im Video teilweise vielleicht noch etwas grob an den Kanten wirkt, macht sich auf dem kleinen 3D-Bildschirm gleich viel besser. Wenn Pit dreidimensionalen Felsvorsprüngen ausweicht, räumlich korrekt dargestellte Laserbarrieren umfliegt oder der Zerberus seine Feuerbälle direkt auf euch zu schleudert, dann zweifelt niemand mehr an der Qualität von Nintendos neuer 3D-Hardware.

Eines verrät uns der Trailer bisher aber nicht eindeutig: Wie spielt sich Kid Icarus: Uprising denn nun? Manche Szenen sehen stark nach einem 2,5D-Actionspiel aus: Pit scheint sich auf einem linearen Pfad zu bewegen und Gegner zu bekämpfen die ihn aus dem Hintergrund angreifen. In anderen Szenen scheint er sich wieder frei in den Raum hinein zu bewegen. Immerhin haben Spiele wie Super Mario Galaxy 2 bereits erfolgreich vorgemacht, wie man einen fließenden Übergang von 2D- zu 3D-Gameplay inszeniert.

Es sieht alles danach aus, als ob das Entwicklerteam Project Sora, die neue Firma von Kirby- und Smash-Bros-Erfinder Masahiro Sakurai, dem alten Pit nicht nur ein herrliches Comeback verschafft, sondern auch dem 3DS den idealen Starttitel mit auf den Weg gibt. Detaillierte Grafik und furiose Actionszenen, bei denen der 3D-Effekt nicht nur als netten Grafik-Gag einsetzt, sondern tatsächlich das Spielerlebnis erweitert und verbessert.

Veteranen mögen vielleicht etwas enttäuscht sein, dass sich Kid Icarus bei seinem großen 3DS-Comeback doch sehr weit von seinen spielerischen Wurzeln entfernt. Aber sind wir mal ehrlich... mit New Super Mario Bros. Wii und dem letzten Wario-Abenteuer hat Nintendo bereits ganz herausragende 2D-Jump’n’Runs im Programm und ein kompletter Gameplay-Reboot ist bei einer doch ziemlich angegrauten Serie wie Kid Icarus sicher keine schlechte Idee.

Außerdem bleibt Pit auch in mancher Hinsicht immer noch seinen Wurzeln treu: Nicht nur freuen sich die alten Fans über den neu eingespielte Originalsoundtrack, am Ende des Trailers erkennen 8Bit-Veteranen auch wieder den gefürchteten Eggplant-Wizard: Kommt ihr dem fiesen Kerl zu Nahe, verwandelt er euch, ehe ihr euch verseht, in eine leuchtend lila Zucchini – so etwas passiert euch wirklich nur bei Kid Icarus.