Kinect: Microsoft befürchtet Lieferengpässe in Deutschland
Nachfrage übertrifft interne Prognosen
Trotz der Veröffentlichung von PlayStation Move in der letzten Woche macht man sich bei Microsoft keine Gedanken um etwaige negative Auswirkungen auf den Launch von Kinect. Im Gegenteil: Aufgrund der großen Nachfrage des Handels rechnet man mit Lieferproblemen.
"Dass Sony früher veröffentlicht, ist für uns vollkommen in Ordnung, weil Sony ein nicht gänzlich vergleichbares Produktangebot zu machen hat", sagt Microsofts Country Manager Oliver Kaltner im Interview mit GamesIndustry. " Sony bietet eine neue Form von Controller im Markt an. Genau das wollen wir ja nicht mehr."
"Ich mag diesen Wettbewerb auch deswegen mit Sony und Nintendo, weil es wahnsinnig wichtig ist für die Industrie, die endlich einmal wieder Revitalisierung und Dynamisierung benötigt. Die GfK-Zahlen des ersten Halbjahres belegen, dass wir das brauchen. Und diese Industrie braucht auch diesen Wettbewerb der 'drei Großen'. Der ist sportlich ausgetragen und nicht mit Häme oder Spott, sondern mit großem Respekt. Von daher ist es völlig irrelevant, wann Sony PlayStation Move veröffentlicht. Ich glaube, es ist wichtig, dass Sony etwas Neues bringt und Nintendo im Frühjahr, einfach weil die Industrie es braucht."
"Ich bleibe aber voller Selbstbewusstsein dabei: Die wirkliche Innovation ist das, was wir dieses Jahr anzubieten haben. Das Privileg, das sagen zu dürfen, hat man vielleicht alle fünf Jahre. Wir sind die, die das Thema der gamescom 2010 dargestellt haben und wir sind diejenigen, die das Thema im Weihnachtsgeschäft sein werden. Der Handel spielt das klar zurück. Alle Befürchtungen von außen sind eher, wir werden nicht genügend Ware haben. Unser Hauptauftrag ist also, dafür Sorge zu tragen, dass wir ausreichend lieferfähig sind. Es geht um nichts anderes."
Die Nachfrage der Händler übertrifft laut Kaltner auch die internen Prognosen des Unternehmens.
"Die Handelspartner fordern von uns viel mehr Promotiontage ab als die Anzahl, die wir anfangs geplant hatten", so Kaltner. "Sie stellen viel größere Flächen zur Verfügung und auch Flächen, an die wir normalerweise mit unseren Produkten nicht herankommen."
"Ich glaube, der Handel hat die Innovationskraft von Kinect erkannt und alle fragen sich eher, ob wir genügend Ware haben. Wir gehen alle davon aus, es wird ein Volumengeschäft werden."