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Kirby Fighters 2 Test - Kann ein abgespecktes Smash Bros schlecht sein?

Für den kleinen Kampf zwischendurch.

Spielt sich in kurzen Dosen ganz gut und ließ sich anscheinend von Smash Bros inspirieren, bietet neben der Story jedoch wenig Spannendes.

Stellt euch vor, ihr hättet ein Spiel wie Super Smash Bros Ultimate. Dann nehmt ihr zuerst einmal alle Charaktere außer Kirby aus dem Spiel und ergänzt verschiedene weitere Kirby-Varianten sowie ein paar Mitstreiter. Und fertig ist Kirby Fighters 2. Oder so ähnlich, denn die Kämpfe in diesem Solo- oder Koop-Abenteuer - ganz wie ihr möchtet - fühlen sich nach einer simplifizierten Version von Nintendos All-Star-Prügelspiel an.

Und es ist ein Spiel, das aus dem Nichts kam. An einem Tag geleakt - auf Nintendos eigener Seite -, am nächsten Tag im eShop erhältlich, ganz ohne großes Tamtam drumherum. Normalerweise ein Grund, vorsichtig zu sein und sich zu fragen, ob das hier was Gutes sein kann. Aber keine Sorge, von einem Totalausfall ist Kirby Fighters 2 weit entfernt. Zum echten Kracher reicht's aber ebenso wenig.

Kirby, Kirby und noch mehr Kirby!

Was Kirby Fighters 2 im Kern ist? Nun, es ist nicht das nächste, große Kirby-Spiel. Es ist mehr so ein kleines Intermezzo für zwischendurch. Stellt euch eine Art Smash Bros Ultimate vor, in dem es allein Kirby-Charaktere und -Stages gibt, das kommt im Großen und Ganzen hin. Bewegungen, Attacken, Stages, das alles fühlt sich wie eine modifizierte Smash-Bros-Version an. Was nichts Schlechtes ist, denn das heißt, dass Kirby Fighters 2 gut spielbar ist. Wenngleich von den 22 spielbaren Charakteren allein 17 verschiedene Kirbys mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Attacken und Movesets darstellen.

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Herzstück des Spiels ist der Story-Modus, wenngleich das Wörtchen "Story" ein wenig viel verspricht. Viele Filmsequenzen gibt's nicht zu sehen und das meiste von der Handlung lest ihr in Textform. Euer Ziel ist, euch in einem Turm Stockwerk für Stockwerk nach oben zu kämpfen - und zwar 50 Stück. Das resultiert häufig in 2vs1-, 2vs2- und Bosskämpfen. Ab und an sorgen verschiedene Variablen für Abwechslung, indem es zum Beispiel Gefahren auf der Stage gibt, nur ein spezifisches Item spawnt und so weiter. Insgesamt gibt's 19 verschiedene Level, was dafür sorgt, dass ihr euch nicht so schnell daran sattseht.

Kämpft euch nach oben und trefft Entscheidungen

Eure Aufgabe ist dabei immer gleich: Erringt den Sieg. Klingt auf Dauer eintönig und das ist es im Grunde, wenn ihr es längere Zeit am Stück spielt. Aber in kleinen Dosen? Ganz okay! Hinzu kommt eine Portion Charakterentwicklung im Hintergrund. Ihr müsst auf eure Gesundheit achten, die sich zum einen nach jedem Kampf ein wenig regeneriert, ebenso entscheidet ihr euch nach jeder Stage zwischen drei zufällig ausgewählten Items.

Vorsicht vor dem Vogel. (Kirby Fighters 2 Test)

Die haben unterschiedliche Effekte, und das permanent oder für eine Stage. Ihr steigert so eure Angriffskraft, heilt euch (auch durch Essen in den Stages) oder verbessert die Fähigkeiten eures KI-Mitstreiters, andere Items machen euch effektiver im Kampf gegen Bosse. Bei den Letzteren handelt es sich um stapelbare Medaillen, wenn ihr mehrere davon sammelt, fällt am Ende der Kampf umso einfacher aus.

Ihr habt somit ein wenig die Wahl, wie ihr euch und euren auserwählten Kirby-Charakter auf dem Weg nach oben weiterentwickelt. Und natürlich fallen die Kämpfe schwieriger aus, je weiter oben ihr euch befindet. Im Normalfall könnt ihr eine Stage so häufig wiederholen, wie es euch beliebt. Auf der höchsten Ebene? Hier habt ihr allein drei Leben, macht das Beste daraus, denn Stockwerk Nummer 50 braucht knapp eine Stunde.

Wenig Substanz, aber dem kleinen Preis angemessen

Abhängig davon, wie weit ihr eure Spiele ausreizt, beschäftigt euch der Story-Modus somit eine Weile, wenn ihr ihn denn mit allen verfügbaren Charakteren durchspielen möchtet. Und ja, euer KI-Mitstreiter lässt sich durch einen echten menschlichen Mitspieler oder eine Mitspielerin im Koop-Modus ersetzen, wenn euch der Sinn danach steht.

Könnte so auch eine Szene aus einem Kampf mit vier Kirbys in Smash Bros sein. (Kirby Fighters 2 Test)

Abseits des Story-Modus bleibt dann nicht sehr viel übrig, was euch längerfristig vor den Bildschirm fesselt. Was nicht heißt, dass es nichts gäbe, es ist vielmehr wenig aufregend. Es gibt noch eine Variante, in der ihr es alleine ohne Partner versucht - oder statt lokal spielt ihr gemeinsam mit einer anderen Person übers Internet. Ansonsten habt ihr noch den Battle-Modus, in dem dann noch mehr Smash-Feeling aufkommt, wenn ihr euch zu viert gegenseitig vermöbelt.

Und das ist alles in allem okay. Kirby Fighters 2 kostet wenig Geld und ich würde sagen, dass der Inhalt dem Preis angemessen ist. Ob es euch zusagt oder nicht, hängt von euren Vorlieben ab. Erwartet euch hier ein klassisches Kirby-Spiel, dann Finger weg. Kirby Fighters 2 wirkt zeitweise wie ein auf Kirby heruntergebrochenes Smash Bros. Es funktioniert gut in seinen Kämpfen, erfordert ein wenig Nachdenken von euch, was die auszuwählenden Items zwischen den Stages anbelangt. Das ist im Großen und Ganzen nichts Revolutionäres, aber wenn ihr euch gerne 50 Stockwerke in einem Turm nach oben kämpft - wahlweise mit Partner oder Partnerin -, findet ihr hier durchaus euren Spaß. Vielleicht eher in kleineren als in größeren Dosen, aber ab und an zwischendurch lässt sich Kirby Fighters 2 ganz gut spielen.


  • Entwickler / Publisher: HAL Laboratory, Vanpool / Nintendo
  • Plattformen: Nintendo Switch
  • Release-Datum: Erhältlich
  • Sprache: Deutsch, Englisch und weitere
  • Preis: 19,99 Euro

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