SEGA und Gearbox äußern sich zur Klage wegen Aliens: Colonial Marines
Man hält die Vorwürfe für unbegründet und will sich dagegen wehren.
Update (03.05.2013): SEGA und Gearbox haben sich zur Klage wegen Aliens: Colonial Marines geäußert.
“SEGA kann Details dieses andauernden Verfahrens nicht kommentieren, aber wir sind zuversichtlich, dass die Klage unbegründet ist und werden uns energisch zur Wehr setzen“, heißt es von Seiten des Publishers gegenüber Kotaku.
Gearbox sagt dazu: „Der Versuch, eine Sammelklage aus einer Demonstration herauszuquetschen, ist mehr als nur wertlos. Wir werden das Spiel weiterhin unterstützen und das Recht von Entertainern verteidigen, ihr noch in Arbeit befindliches Material mit anderen zu teilen, ohne eine ungerechtfertigte Klage befürchten zu müssen.“
Originalmeldung: Aufgrund der frühen Videos zu Aliens: Colonial Marines, die besser aussahen als das finale Produkt, wurde nun eine Klage gegen Gearbox und SEGA eingereicht.
Die Klage wurde von der Anwaltskanzlei Edelson LLC im Namen des Klägers Damion Perrine eingereicht. Dabei geht es um Schadenersatz für diejenigen, die sich das Produkt aufgrund dieser Vortäuschung falscher Tatsachen gekauft haben.
„Jede der 'actual gameplay'-Demonstrationen versprach, den Spielern genau das zu zeigen, was wie kaufen: Ein topmodernes Videospiel mit sehr spezifischen Features und Qualitäten", heißt es (via Polygon).
„Zum Leidwesen der Fans haben die Beschuldigten niemandem - Kunden, Kritiker, Tester und Reporter - erzählt, dass ihre 'actual gameplay'-Werbekampagne wenig mit dem Produkt zu tun hat, das letzten Endes an eine große Community unwissender Käufer verkauft wurde."
Zuletzt musste SEGA bereits eingestehen, dass die Trailer zu Aliens: Colonial Marines nicht das fertige Spiel repräsentieren und verpflichtete sich dazu, entsprechende Hinweise bei den Videos zu platzieren. Zuvor hatte außerdem Gearbox-Chef Randy Pitchford die Unterschiede eingeräumt, nachdem im Netz ein entsprechendes Vergleichsvideo auftauchte.
Große Teile des Spiels wurden an die TimeGate Studios ausgelagert, die eigentlich ebenfalls geplante und zuvor als beste Version bezeichnete Wii-U-Fassung wurde vor kurzem eingestellt.
Aber wie wahrscheinlich ist der Erfolg dieser Klage?
„In der US-Spieleindustrie kommen Sammelklagen von Zeit zu Zeit vor. Zu den jüngsten Beispielen zählen etwa Sammelklagen gegen EA wegen der Nutzung realer Spieler in ihren Sportspielen oder gegen verschiedene Publisher aufgrund der Schließung ihrer Social-Games", erklärt Anwalt Jas Purewal von Osborne Clarke gegenüber Eurogamer.
„Tatsächlich kommt es aber nach wie vor eher selten vor, dass Beschwerden von Kunden (zum Beispiel über Spielfeatures, die Qualität oder DRM) zu einer Sammelklage oder einer anderen Form der Klage werden (auch aufgrund der Komplexität und der daraus resultierenden Kosten). Soweit ich weiß, kam es bislang bei keiner davon zu einem Gerichtsverfahren."
Edelson LLC hatte zuvor bereits im Jahr 2011 erfolgreich gegen EA geklagt. Diese hatten Käufern von Battlefield 3 auf der PS3 eine digitale Kopie von Battlefield 1943 versprochen, ihr Versprechen jedoch nicht eingelöst. Letzten Endes gab der Publisher aber nach und die Spieler bekamen ihr kostenloses Exemplar.