Kommt das N64 Mini? Nintendo will zumindest mehr Minis sehen.
Man will den Eltern ja auch was bieten.
Die bisherigen Minis waren zumindest für Nintendo ein durchgehender Erfolg, was beim NES Mini zum Zeitpunkt des Erscheinens so weit ging, dass sie fast so rar waren wie heute eine PS5 und fast so teuer. Selbst heute noch sind die kleinen NES Minis von Nintendo selbst so rar, dass ihr selbst bei gebrauchten Geräten auf Ebay mindestens den damaligen Neupreis einkalkulieren müsst. Da es auch beim Super Nintendo Mini nicht viel besser aussieht, kann man wohl sagen, dass da ein Markt ist, vor allem für den Platzhirsch Nintendo.
Dieser ist sich auch klar bewusst, dass diese Konsolen nicht unbedingt das sind, was die Kids als hip empfinden, sondern eher die Eltern, die mit diesen Konsolengenerationen aufwuchsen. Auf einer Q&A Session mit Investoren wurde Nintendos Präsident Shuntaro Furukawa gefragt, wie es mit der weiteren Ausweitung der Bekanntheit der Marke Nintendo auf neue Zielgruppen aussieht und insbesondere in dem Zusammenhang mit der Fortführung der Mini-Serie. Hier ist seine Antwort und ich bitte den etwas holperigen Ton zu entschuldigen, dies stammt aus einem Übersetzungs-Tool:
Furukawa: "Wir wollen immer, dass unsere Produkte von Menschen aller Altersgruppen gespielt werden, von Kindern bis zu Erwachsenen. Tatsächlich sind wir schon seit vielen Jahren im Videospielgeschäft tätig. ...
Tatsächlich glauben wir nach vielen Jahren in der Videospielbranche, dass die Generationen von Menschen, die Nintendos Videospielkonsolen in die Hand nehmen, sehr breit gefächert sind.
Wir werden weiterhin den Umgang mit klassischen Inhalten in der "Nintendo Classic Mini"-Reihe, wie z. B. dem NES und Super Nintendo, und in Online-Diensten in Betracht ziehen, um die Eltern anzusprechen."
Natürlich ist damit das Angebot von Retro-Titeln in Nintendo Online für die Switch gemeint, das sich nach und nach vergrößert und alle ärgert, die damals auf der Wii viel Geld im Retro-Shop gelassen haben. Und jeden anderen erfreut, denn es ist ein wirklich nettes Angebot an Klassikern.
Was die Mini-Serie angeht, ist ein N64 Mini der logische nächste Schritt und dürfte die Generation der Eltern um die 30 anlocken. Bei ihnen lagen NES und SNES vor ihrer Zeit und was mein The Legend of Zelda oder Link to the Past war, ist für sie Ocarina of Time. Technisch sollte das kein großes Problem sein und die Rückkehr der etwas exotischen Controller ist ja längst schon passiert. Insoweit gibt es zwar keine direkte Ankündigung, aber die Aussage, dass man weitere Minis folgen lassen will, dürfte darauf schließen lassen, dass man sich in irgendeinem Bastelzimmer von Nintendos Hauptquartier in Kyoto genau damit befasst.
Das N64 erschien 1996 in Japan und war nach der ersten PlayStation mit etwa 30 Millionen verkauften Konsolen das zweiterfolgreichste Gerät der sogenannten fünften Generation von Spielkonsolen. Die bekanntesten Titel waren zum Beispiel Mario 64, Zelda: Ocarina of Time und Super Smash Bros.
Im Grunde gab es bereits 2003 eine Art N64 Mini, den iQue Player. Das seltsame, nur aus einem Controller mit einem eingebauten Speicherkarten/Modul-Slot bestehende System erschien nur in China, war aber keine schwarz produzierte Raubkopier-Maschine. Stattdessen war iQue ein chinesisch-japanisches Joint Venture direkt mit Nintendo, die zu der Zeit ein doppeltes Problem hatten: 2000 wurde von China der Import von Videospielen verboten und es gab gleichzeitig schon einen riesigen Schwarzmarkt für Raubkopien in China. Mit diesem Gerät nutzte Nintendo ein Schlupfloch im Import-Verbot. Ab 2009 wurden die Spiele vornehmlich aus einem Online-Store heraus gekauft und geladen, dort gab es auch Updates für die Spiele und sogar erste Cloud-Speicherfunktionen. Dieser Service lief noch bis 2016. Wenn ihr also das N64 Mini gar nicht abwarten könnt, das natürlich nur chinesisch-sprachige iQue war sein früher Vorläufer, den Sammler auf eBay finden können. Für Preise, die die anderen Minis sehr handzahm wirken lassen...