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Künstlerin wirft Capcom vor, ihre Fotos für Resident Evil und DMC unrechtmäßig verwendet zu haben

Und für das Logo von Resi 4.

Capcom droht erneut Ungemach. Eine Künstlerin wirft dem Unternehmen vor, ihre Fotos gestohlen und für die Entwicklung von Resident-Evil- und Devil-May-Cry-Spielen verwendet zu haben.

Wie Polygon berichtet, hat Judy A. Juracek in Connecticut am Freitag eine Klage gegen Capcom eingereicht. Darin wirft sie dem Unternehmen die unrechtmäßige Verwendung urheberrechtlich geschützter Fotos vor. Und dabei geht es nicht allein um die erwähnten Spiele, sondern auch um das Logo von Resident Evil 4.

Im Kern geht's hier um das Buch Surfaces von Juracek aus dem Jahr 1996 mit rund 1.200 Fotos von ihr. Mit dabei war dort auch eine CD-ROM mit den besagten Bildern, für die eine Lizenz nötig ist, um sie für kommerzielle Zwecke zu verwenden.

Juracek zufolge hat Capcom in mehr als 200 Fällen mindestens 80 dieser Fotos ohne Lizenz verwendet. Zum Beispiel geht es um ein Foto eines zersprungenen Glases, das sie in Italien aufgenommen hat und das Capcom für das Resident-Evil-4-Logo verwendet haben soll:

Bildquelle: Judy A. Juracek Gerichtsdokumente, Polygon

Ein weiteres Beispiel ist ein Foto, das in einem Herrenhaus in Newport, Rhode Island aufgenommen wurde. "Die Öffentlichkeit hat keinen Zugang und keine Erlaubnis, innerhalb des Herrenhauses zu fotografieren", heißt es in der Klage. "Es ist daher nicht möglich, dass Capcom Zugang zum Herrenhaus hatte, um diese Bilder aufzunehmen."

Bildquelle: Judy A. Juracek Gerichtsdokumente, Polygon

Grundlage für die Klage ist der Hackerangriff auf Capcom vom letzten Jahr. Als Teil dieses Datenlecks kamen auch hochauflösende Bilder von Artworks, die für Resident Evil und andere Spiele genutzt wurden, an die Öffentlichkeit.

Die Dateinamen von "mindestens einem der Bilder" aus den so erlangten Daten stimme mit denen auf der Surfaces-CD-ROM überein, heißt es. Eine Metalltextur namens ME009 von der CD-ROM trage in einem Capcom-Ordner den gleichen Namen.

In Anbetracht der Übereinstimmungen sei es daher unwahrscheinlich, dass dies alles nur Zufälle seien, argumentieren ihre Anwälte.

"Genauer gesagt, ist es schwer vorstellbar, dass Juracek ein Foto von zersplittertem Glas in Italien und dem Design der Innentüren einer Villa macht und dass die Künstler von Capcom genau das gleiche Muster von zersplittertem Glas in einem Logo und dem Design der Innentüren reproduzieren, ohne dabei von Juraceks Fotos zu profitieren."

Die Anwälte verlangen von Capcom Schadensersatz in Höhe von bis zu 12 Millionen Dollar, ebenso 2.500 bis 25.000 Dollar für jedes verwendete Foto. Gegenüber Polygon gab Capcom an, dass man sich "der Klage bewusst" sei, derzeit aber "keinen weiteren Kommentar" dazu habe.

Es ist nicht das erste Mal, dass Capcom deswegen in den Schlagzeilen ist. Im Mai warf ein Regisseur dem Unternehmen vor, ein Monster für einen Bosskampf in Resident Evil Village aus seinem Film kopiert zu haben. Auch darauf verweisen Juraceks Anwälte in ihrer Klage.

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