Lara Croft and the Guardian of Light
Lara mal anders
Lara Croft kennt man bisher nur aus der Third-Person-Perspektive. Da wirkt es schon ein wenig befremdlich, wenn man die wohlgeformte Heldin plötzlich aus der „Schräg von oben“-Perspektive steuern soll. Und genau deswegen wird Crystal Dynamics auch nicht müde, extra zu betonen, dass Lara Croft and the Guardian of Light ja eigentlich kein richtiges Tomb Raider sei. Nun, was den Blickwinkel angeht, haben sie damit durchaus recht. Und auch sonst spielt sich Laras Download-Ausflug grundsätzlich ein bisschen anders, setzt aber dennoch ebenso auf typische Elemente der Tomb-Raider-Reihe.
Alles begann laut Crystal Dynamics' Global Brand Director Karl Stewart vor rund 18 Monaten. Das Studio hatte mit Underworld gerade eine Trilogie abgeschlossen und wollte sich verändern, „mutiger sein“. Deswegen teilte man sich in zwei Teams auf, wobei eines sich um die „großen Titel“ kümmert. Auch wenn man es nicht direkt bestätigen wollte, dass man an einem neuen Tomb Raider arbeitet, dürfte eigentlich so gut wie sicher sein.
Die Idee für Lara Croft and the Guardian of Light bestand nun darin, den Fans etwas für zwischendurch zu bieten, während sie eben auf das nächste große Spiel warten. Ebenso wollte man sich dabei an die „Kernplattformen“ halten, namentlich PC, Xbox 360 und PlayStation 3.
Lara Croft and the Guardian of Light spielt sich ähnlich wie ein Top-Down-Shooter á la Shadowgrounds. Mit dem linken Stick manövriert ihr Lara durch die Level, mit dem rechten Stick richtet ihr ihre Blickrichtung beziehungsweise die Waffen aus und feuert mit dem rechten Trigger exakt dorthin. Zusätzlich kann sie noch springen, sich zur Seite rollen, mit Granaten/Sprengsätzen um sich werfen und natürlich ihren Greifhaken verwenden.
Im Grunde genommen das Rundum-Sorglos-Tomb-Raider-Paket. Das Ganze geht ziemlich locker von der Hand, ist unkompliziert und schnell erlernt. Bevor ihr nun aber denkt, dass euch Gegner am Fließband erwarten, liegt ihr falsch. Klar, es gibt Abschnitte, in denen ihr es mit wahren Horden an Feinden aufnehmt, aber ruhige und hektischere Passagen wechseln sich im Minutentakt ab. Und ebenso häufig werdet ihr auch daran erinnert, dass Lara Croft and the Guardian of Light ein Koop-Spiel ist. Ihr könnt zwar auch alleine mit dem Maya-Stammesangehörigen Totec durch das Spiel laufen, alternativ aber offline und online zu jeder Zeit einen Freund dazuholen.
Benötigen werdet ihr Totec in jedem Fall, denn viele Situationen sind auf die Zusammenarbeit der beiden ausgerichtet. Meist weniger die Kampfszenen, in denen doppelte Feuerkraft dennoch ganz nützlich ist, sondern vielmehr die Rätsel oder die Level an sich. Totec schleppt beispielsweise einen Schild und einen Speer mit sich herum.
Keine Frage, damit kann er sich ganz gut zur Wehr setzen – übrigens ebenso mit Schusswaffen –, aber einer oder mehrere Speere lassen sich beispielsweise in eine Wand schleudern, woraufhin Lara über eben jenen, neu geschaffen Weg auf die andere Seite eines Abgrunds kommt und dann ihrerseits Totec beim Überqueren hilft. Etwa durch den „Sprung des Glaubens“. Totec hüpft munter drauf los, Lara schnappt ihn sich dann im Flug mit ihrem Greifhaken und zieht ihn zu sich hinauf.
Nicht minder nützlich ist der Schild, denn der kann Lara auf höhere Ebenen befördern. Totec hält ihn dazu über sich, Lara hüpft drauf und schon geht’s weiter nach oben. Man kann sogar Doppelsprünge kombinieren und so noch höher gelangen. Währenddessen bewegt ihr euch hauptsächlich durch Tempelanlagen, die für ein Arcade-Spiel wirklich äußerst schick in Szene gesetzt wurden (siehe Trailer). Darunter befindet sich nach Angaben von Stewart auch der größte Abschnitt, der jemals für ein Tomb-Raider-Spiel geschaffen wurde. Auch einige Außenaareale sollen vorhanden sein, düster wird es dabei jedoch stets bleiben. Da das Geschehen aufgrund der Story rund um einen bösen Geist namens Xoxolt und den Mirror of Smoke bei Nacht spielt, macht das auch durchaus Sinn.