Skip to main content

League of Legends: Deshalb war München der perfekte LEC-Standort

EMEA Esports Director klärt auf.

Letztes Wochenende war ein absolutes Fest für alle Esports-Fans hier in Deutschland. Apex Legends bringt die ALGS Split 2 Finals nach Mannheim, während League of Legends das Finale der LEC in München zeigt. Kürzere Fahrten sind nur ein Vorteil der Events im eigenen Land. Wie Maximilian Schmidt, League of Legends Esports Director für die EMEA-Region, im Interview mit Eurogamer erklärt, ist Deutschland ein wichtiger Standort für das MOBA von Riot Games.

Zwei Jahre Arbeit für zwei Tage Finale

Aber wieso Deutschland? Und warum genau München? Wie wird ein Standort für ein so großes Event wie die LEC überhaupt ausgesucht? "Wir haben dafür einen sehr komplexen Prozess, bei dem wir den Städten die Möglichkeit geben, uns einen Pitch zu geben", sagt Schmidt. Nicht Riot Games scheint also auf die Städte zuzugehen, viel eher kommt die Stadt auf den Entwickler zu.

"Dann müssen wir uns natürlich alle Anwärter anschauen und sehen, wo es am besten passt. Wir möchten natürlich nicht jedes Jahr in die gleiche Region gehen oder in eine ähnliche Stadt, damit wir auch die breite Masse der Fans abdecken können und ihnen ermöglichen, ein solches Event auch live mitzuerleben." Auch Schmidt hat sich als League-Fan und -Spieler einige Spiele angeschaut.

Wo die LEC stattfinden wird, steht of Jahre vor dem Event bereits fest. "Wir fangen mehrere Monate, teilweise Jahre im Voraus an zu planen, in welche Region wir gehen", sagt Schmidt. "Generell versuchen wir zwei bis zweieinhalb im Vorhinein zu planen, um es möglichst stressfrei für alle Seiten zu machen."

Bei den Kriterien gibt es einen langen Katalog. Der Ort selbst spielt wie bereits gesagt eine Rolle, aber auch die Möglichkeiten im Stadion, die Anbindung für die Fans und vieles mehr. Zudem sei es wichtig, dass die Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Stadt gut klappen. In München habe das wunderbar funktioniert, sagt Schmidt. Die XPO, eine kleine, kostenlose League-of-Legends-Messe an der frischen Luft mit Bühnen und Mitmachstationen, hätte ohne die Hilfe der Stadt nicht realisiert werden können.

Der "Weihnachtsmarkt im Hochsommer" mit LoL-Thema war dazu gedacht, den Fans ein wenig mehr Aktivitäten zu bieten, aber auch das Interesse potenzieller neuer Spieler zu wecken. Cosplay-Contensts, Wettbewerbe, Schminkstationen und mehr hat die Mini-Messe geboten. Neben großen Veranstaltungen wie der LEC und der XPO als Kirsche auf der Sahnehaube, gibt es aber auch andere Wege in die Augen und Ohren der Fans. So taucht Schmidt im neusten Podcast-Teil von Geschichten aus der Kluft auf, um dort mit BehaartmitBart über den Esport in unserer Region zu quatschen.

So bringt Riot den Fans League of Legends lokal näher und sorgt mit Events wie der LEC für eine Communitybildung und -bindung. Aber wird es schwerer oder einfacher, je größer die Community heranwächst? Diese Frage habe ich Schmidt gestellt. "Ich denke, es hat Vor- und Nachteile, wie bei so vielen Dingen. Einige Sachen werden einfacher, andere schwerer", sagt er.

"Wir wollen als Riot die am meisten auf die Spieler fokussierte Firma der Welt sein und das können wir nur schaffen, wenn wir auch wirklich dort sind, wo die Spieler sind", so Schmidt. Auch die Netflix-Serie Arcane hilft dabei, League of Legends noch bekannter zu machen, egal, ob die Zuschauer nun zu League of Legends- oder gar zu LEC-Fans werden.

Gibt es noch keine Community, sei es schwer, erstmal die richtigen Leute zu finden und anzusprechen. Das Problem hat League of Legends natürlich nicht mehr. Hier bilden sich durch die vielen Teams sogar neue Communities. "Dafür gibt es bei größeren Gruppen andere Schwierigkeiten, wie Logistik und Organisation." Gerade in den letzten Jahren könne man auf ein konstantes Wachstum zurückblicken, die durchschnittliche Zuschauerzahl wurde um mehr als 20 Prozent gesteigert - die LEC in München sei dabei noch nicht mit eingerechnet.

Schon gelesen?