Lego DC Super-Villains angespielt: It's good to be bad
Plus 15 Minuten Gameplay im Video.
Normalerweise verkörpert ihr in den Lego-Spielen die Seite der Guten. Im freien Spiel sind zwar je nach Titel Sturmtruppen, Orks oder der Joker wählbar, die Kampagnen beschäftigten sich bisher hingegen ausschließlich mit den Helden. Da ist es an der Zeit für einen Seitenwechsel und so kämpft ihr euch in Lego DC Super-Villains als Superschurken-Trupp über den Planeten.
So richtig, richtig böse seid ihr allerdings nicht. Denn obwohl euer Team aus Superschurken besteht, geht es ihnen darum, die Welt zu retten. Nachdem die Justice League verschwunden ist, nimmt eine aus einem Paralleluniversum stammende Gruppe von Helden namens "Justice Syndicate" ihren Platz ein. Sie behaupten von sich, die neuen Beschützer der Erde zu sein, ihre wahren Ziele sind jedoch alles andere als heldenhaft.
Wie in einem guten Rollenspiel widmet ihr euch in Lego DC Super-Villains zuerst der Erstellung eures eigenen Schurken. Vom Geschlecht über die Kleidung bis hin zu Accessoires bestimmt ihr das Aussehen. Dabei sind die aberwitzigsten Kombinationen möglich. Von knallbunten, durchgedrehten Protagonisten bis hin zu coolen Charakteren, die sich mit einer Gitarre in jeder Hand in den Kampf stürzen. Ebenso bestimmt ihr ihre Fähigkeiten und Spezialangriffe nach euren Wünschen.
Mit der individuellen Eigenkreation, die in die Zwischensequenzen des Spiels eingebunden ist, kämpft ihr an der Seite verschiedener bekannter Persönlichkeiten, zum Beispiel dem Joker, Lex Luthor, Deathstroke, Killer Frost oder Sinestro. Dass sich dabei spielerisch nicht die Welt auf den Kopf stellt, ist keine Überraschung. Die Superschurken verfügen über bekannte Fähigkeiten, mit denen ihr auf vertraute Art und Weise silberne oder goldene Steinchen in die Luft jagt, Dinge ausgrabt oder andere Aktionen vollführt, die auf die jeweiligen Charaktere abgestimmt sind.
Auf der gamescom hatte ich die Gelegenheit, den Level "Gorilla City" anzuspielen. Der Ort ist von den Comics inspiriert - dort tauchte er erstmals 1959 in The Flash auf - und spielt in einem Dschungel in Afrika. Dort leben super-intelligente Gorillas, die ihre Kräfte von einem Meteoriten erhielten. Auf dem Weg durch den Level erledige ich Lego-typische Rätsel. Mein Charakter mit Eiskanone erschafft aus Wasser eine Treppe, um auf die andere Seite zu kommen. An anderer Stelle hänge ich mich an Seile, um ein Kugellabyrinth so zu drehen, dass die Kugel beim Ausgangsloch landet und damit eine Tür öffnet. Und ich baue eine riesige Banane zusammen, setze mich auf sie und schwinge so lange hin und her, bis sie ein großes Tor durchbricht.
Kurz gesagt: Ihr erledigt die Dinge in bester Lego-Manier. Auffällig ist, dass das Spiel in der Demo technisch einen besseren Eindruck hinterließ als zuletzt Lego Die Unglaublichen. In DC Super-Villains wirken die Texturen schärfer, die Effekte besser. Ihr merkt dem Titel an, dass er anscheinend mehr Budget zur Verfügung hatte. Nettes Detail am Rande: Die Charakterporträts der jeweils aktiven Protagonisten zeigen diese am oberen Bildschirm als Fahndungsfoto.
Zu guter Letzt schickt euch das Spiel in Gorilla City in den Bosskampf gegen den ortsansässigen Superschurken Gorilla Grodd. Der verfügt über eine bestimmte Zahl an Herzen, die ihr ihm nicht ganz so simpel wegprügelt wie bei den gewöhnlichen Gorillas. Aber das kennt ihr ja von den Lego-Bosskämpfen, die nach einem festgelegten Muster ablaufen. Es geht darum, euren Kontrahenten in eine Position zu bringen, in der er anfällig für einen Angriff eurerseits ist. Hier zum Beispiel dadurch, dass ihr ihn bei einer Attacke in ein unter Strom stehendes Objekt krachen lasst.
Nach dem schwächeren Lego Die Unglaublichen kehrt Lego DC Super-Villains anscheinend zur alten Form zurück. Und es ist eine schöne Abwechslung, hier mal die Bösen zu spielen, auch wenn sie am Ende doch Gutes vorhaben. Nach drei Lego-Batman-Teilen war die Zeit reif dafür.
Erhältlich ist Lego DC Super-Villains ab dem 18. Oktober für PC, PlaySdtation 4, Xbox One und Switch.