Ist Animal Crossing Legos neue Gelddruckmaschine? Wir schauen uns einige Sets an
Ein Blick auf den Großteil der ersten Sets.
Die ersten Lego-Sets zu Animal Crossing sind da und später in diesem Jahr sollen auch schon zwei weitere erscheinen. Etabliert sich da eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Nintendo? Das bleibt abzuwarten. Aber lohnen sich die Sets überhaupt für Fans der Spiele? Vier der fünf bisher verfügbaren Sets konnte ich mir dahingehend etwas näher anschauen. Und sie verraten uns einige interessante Dinge.
Was ganz allgemein auffällt, ist, dass Lego hier dem System folgt, das man auch bei Lego Super Mario nutzt. Ihr habt kleine und größere… sagen wir Kacheln, auf denen ihr Dinge baut. Bäume, Häuser oder andere Elemente. Wie bei Lego Super Mario könnt ihr diese dann im Grunde in vier Richtungen mit anderen Kacheln verbinden, somit gestaltet sich alles recht modular und ihr habt die Freiheit, alles so anzuordnen, wie ihr es möchtet.
Bedeutet zugleich, dass sich die Sets bisher – wie beim Großteil von Lego Super Mario – auf den spielerischen Aspekt konzentrieren und daher eher das jüngere Publikum ansprechen. Display-Modelle, wie der große Bowser oder das NES inklusive Fernseher, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt zu Animal Crossing nicht. Ob die noch kommen? Wer weiß, wie wäre es mit einem schönen, großen Animal-Crossing-Museum?
Die vier Sets, die ich mir anschauen konnte - Jimmys Geburtstagsparty, Mimmis Outdoor-Spaß, Käptens Insel-Bootstour, Besuch von Melinda – bewegen sich in einer Preisspanne von 14,99 Euro bis 39,99 Euro. Kauft man sie alle, kommt da schon einiges an Kosten zusammen, zumal es noch Nooks Laden und Sophies Haus für 74,99 Euro zu kaufen gibt. Das ist nicht wenig Geld, wenngleich die einzelnen Sets schon gut zum Spielen geeignet sind. Natürlich entfaltet sich dann mit verschiedenen Figuren und Modulen erst das volle spielerische Potenzial. Schade ist eigentlich nur, dass bei Jimmys Geburtstagsparty nur er als Minifigur enthalten ist. Ein bisschen traurig macht das schon, denn wenn ihr sonst keine Sets kauft, kann er alleine feiern.
Wiedererkennungswerte sind definitiv gegeben, dazu zählen zum Beispiel einzelne Elemente, die Sternis und Fossilien darstellen. An Bäumen hingen Kirschen oder Äpfel und auch ein fliegendes Geschenk schwebt über einem Baum. Das Geschenk oder Bäume sind so gestaltet, dass ihr darin Dinge unterbringen könnt, um sie dann einzusammeln – analog dazu, dass ihr im Spiel an besagtem Baum schütteln würdet. Und auch die Figuren selbst sind zwar gut getroffen, wirklich bedruckt sind jedoch nur Torso und Kopf.
Das Problem bei den Gebäuden ist, dass es da wenig Erkennungsmerkmale gibt, zumal die Häuser in einem New Horizons auch nicht wirklich extrem hervorstechen. Es sieht halt aus wie ein gewöhnliches Haus, nur ein wenig bunter, zum Beispiel mit blauen Fenstern oder einer roten Tür. Wie eben schon erwähnt, wenn es rein um Display-Modelle und Wiedererkennungsmerkmale geht, würde sich das Museum sicherlich als Kandidat für ein zukünftiges Set anbieten.
Sei es wie es sei: In dieser Form greifen die Lego-Sets zu Animal Crossing jedoch einen Aspekt des Spiels gut auf. Ihr könnt alles so ziemlich so zusammenbauen, wie ihr es möchtet. So, wie ihr auch im Spiel eure eigene Insel nach euren Wunschvorstellungen gestaltet. Es steht bisher mehr der spielerische Aspekt im Vordergrund, was die bisherigen Sets in meinen Augen mehr für Kinder und weniger für Sammler interessant macht. Aber das ist ja auch okay. Es muss nicht immer alles alle Leute ansprechen und bei Lego Super Mario hat es ein Weilchen gedauert, bis ein erstes Set erschien, das sich mehr an Erwachsene richtet. Ob das hier noch passiert? Ich weiß es nicht, könnte aber gut sein. Bis dahin können Kinder, die zugleich Animal-Crossing-Fans sind, ihre virtuellen Abenteuer mit dieser neuen Reihe ganz gut in die reale Welt übertragen.