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Life is Strange: Der neue Comic bricht mit einem Versprechen der Entwickler

Eine von unendlich vielen Möglichkeiten.

"Als wir mit der Arbeit an Life is Strange 2 begannen, hatten wir das Gefühl, dass wir für immer in Arcadia Bay festhängen, wenn wir an Max und Chloe festhalten", sagte mir Dontnods Lead Writer Jean-Luc Cano auf der gamescom. "Für uns ist ihre Geschichte zu Ende erzählt, es gibt nichts weiter zu sagen. Es gibt einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende. Es ist vorbei."

Ganz vorbei ist es nicht, denn es gibt jetzt den ersten Teil einer neuen, vierteiligen Comic-Reihe. Diese greift die Abenteuer von Max und Chloe auf, entscheidet sich damit für eines der beiden Enden des Spiels und setzt die Geschichte von diesem Punkt ausgehend fort. Im Endeffekt brechen die Macher des Comics mit dem Versprechen von Dontnod. Das Studio hatte immer betont, dass die Spieler am Ende die Wahl haben und kein Abschluss für alle durch eine Fortführung der Story definiert wird.

"In einer Folge von Ereignissen entschied sich Max, Chloes Leben zu retten und Arcadia Bay zu opfern", heißt es zu Beginn des Comics. "In einem Multiversum voller unendlicher Möglichkeit ist das hier eine Version dessen, was als nächstes passierte ..." Die erste Ausgabe verlagert das Geschehen zuerst nach Seattle und die Geschichte setzt ein Jahr später ein, nachdem der heraufziehende Sturm Arcadia Bay und Schutt und Asche legte.

Anlässlich dieses Jahrestages und der Berichterstattung im Fernsehen kochen die Erinnerungen in Max und Chloe hoch. In Arcadia Bay sind durch die Katastrophe nicht alle Bewohner ums Leben gekommen. Vielmehr gibt es unter der Federführung der Prescott-Familie Bestrebungen hinsichtlich des Wiederaufbaus der Stadt. Und inmitten dessen gibt es ein neues Mysterium, das sich anbahnt. Merkwürdige Dinge passieren mit Max. Was ihr widerfährt, bleibt vorerst offen. Dahingehend ist die erste Ausgabe ein Appetitanreger und darauf ausgelegt, Lust auf mehr zu machen.

Es ist ein wenig ungewohnt, Life is Strange auf diese Art und Weise zu erleben. In der passiven, nicht in der aktiven Beobachterrolle. Ich bin es aus dem Spiel gewohnt, Entscheidungen für die beiden zu treffen. Hier bin ich nicht mehr als der stille Zuschauer. Es fühlt sich ungewohnt an. Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass die Macher des Comics sich jetzt für eines der Enden entschieden haben und darauf aufbauen.

Ist das andere Ende jetzt weniger wert, weil sie sich für dieses entschieden haben? Zum einen denke ich mir, dass es diesen Comic - wie zuvor Before the Storm - nicht notwendigerweise gebraucht hätte. Life is Strange war eine gute, abgeschlossene Geschichte. Sie stand bestens für sich alleine und jetzt habe ich das Gefühl, dass andere abseits von Dontnod rundherum immer mehr hinzudichten, um den Fans noch ein paar Euros aus der Tasche zu ziehen. Zum anderen macht mich die erste Ausgabe dezent neugierig. Alleine deswegen, weil ich ungern Dinge anfange und dann nicht beende. Und um zu sehen, wie diese kleine Geschichte endet und ob sie das Life-is-Strange-Universum bereichert. Warten wir es ab.

Für alle Interessierten: Nächstes Jahr erscheint die Reihe hierzulande als Sammelband und ist hier vorbestellbar.

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