Like a Dragon bleibt dem Boomer-Charme auch in Zukunft treu
"Männerdinge mittleren Alters."
Keine Sorge, liebe Freunde des Pfandflaschensammelns und Delfinreitens. Die Entwickler von Like a Dragon wissen, wie sehr die Fans die absurden Parodien erwachsener Aktivitäten lieben. Von diesen "Männerdingen mittleren Alters" will man deshalb auch weiterhin nicht abweichen.
Der Alltag eines mittelalten weißen Mannes - Bestes Spiel!
In einem Interview mit Automaton sagen Like-a-Dragon-Direktor Ryosuke Horii und leitende Planer Hirotaka Chiba, dass die Serie Spieler aller Altersklassen anspricht, der Fokus auf die Protagonisten mittleren Alters den Spielen eine gewisse Würze und Einzigartigkeit verleiht.
"Ich denke, dass dies genau eines der Verkaufsargumente von Like a Dragon ist", so Horii. "In Yakuza: Like a Dragon beginnt alles mit drei arbeitslosen Typen mittleren Alters, die sagen: 'Lass uns zu Hello Work gehen'. Sie haben eine andere Ausstrahlung als eine Gruppe junger Helden, die sich über Rückenschmerzen und Ähnliches beschweren. Aber diese 'Menschlichkeit', die man aufgrund ihres Alters spürt, macht die Originalität des Spiels aus."
Ja, als Mensch mittleren Alters kann man all diese kleinen echten Probleme gut nachempfinden und als jüngerer Spieler kann man sich ein wenig darüber amüsieren. Humoristisch werden die Leiden der mittelalten Männer aufgearbeitet. Es stellt den Ernst des echten Lebens dar, aber mit weniger Ernst. Armer Ernst, keiner mag ihn ...
Die Entwickler sind davon überzeugt, dass das Spielgefühl eher wie "Chillen mit älteren Leuten in einer Bar" sein soll anstatt einer wilden Party mit Jugendlichen. So einen Pegel zu halten, wäre ja auch nur stressig. Sogar in kleinen Gesprächen findet sich dieser Ton wieder.
"Es gibt zum Beispiel eine Unterhaltung, in der Adachi im Zwiespalt ist, ob er Bier trinken soll oder nicht, weil er sich Sorgen um seinen Harnsäurespiegel macht", sagt Chiba. "Wir machen die herzhaften Gespräche von Kerlen mittleren Alters zu unserer Identität und nicht die Jugendlichkeit."
Zwar habe die Reihe einen deutlichen Zuwachs an Spielern bekommen, doch das soll nichts an diesem Konzept ändern. "Wir hatten einen großen Zuwachs an neuen Fans, darunter auch Frauen, worüber wir sehr froh und dankbar sind. Wir haben jedoch nicht vor, absichtlich die Gesprächsthemen zu ändern, um neue Fans anzusprechen. Das würde dazu führen, dass wir nicht mehr über Dinge wie den Harnsäurespiegel sprechen könnten." Und wer würde schon gern darauf verzichten wollen?