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Little Nightmares 3 macht im Koop einfach Sinn

Zu zweit rätselt es sich besser!

Image credit: Little Nightmares III, Bandai Namco, Eurogamer.de

Das Schöne an der Gamescom ist ja, dass man Koop-Titel mit anderen sehr gut erleben kann und gerade bei Little Nightmares 3 konnte ich nicht gespannter sein, denn die gruselige Atmosphäre hat mich immer davon abgehalten, die ersten zwei Spiele alleine durchzustehen. Besonders deshalb war ich sehr froh als junger Low eine Begleitung sowohl auf dem Bildschirm in Form von Alone, als auch in echt in Form eines Redakteurs eines anderen Magazins neben mir sitzen zu haben.

So meisterten wir bei Bandai Namco das Level in einer verlassenen Süßigkeitenfabrik. Unsere Spielzeit hing dabei vom eigenen Können und unserer Zeit zum Nachdenken ab; insgesamt scheinen die Level aber eine angenehme Länge zu haben, ohne dass sich die Passagen zu sehr strecken. Dass der dritte Teil zu Little Nightmares nun von Supermassive Games entwickelt wird, statt von den gewohnten Tarsier Studios, die nun ihr eigenes Spiel in Form von Reanimal unter THQ Nordic entwickeln, fällt dabei überhaupt nicht auf: Die Atmosphäre, die grausigen Gestalten und auch die Spannung gemahnen an vielen Ecken an die ersten zwei Spiele.

Little Nightmares III (Vorschau)

Besonders gut gelungen sind Momente, in denen man zu zweit über einen Ausweg aus einer Szene rätselt, sobald eine der verstörenden Kreaturen die zwei Kinder bei ihrer Flucht bedroht. Wir fangen recht harmlos in einer dunklen Kammer an und lernen zunächst die Grundlagen: Alone hat einen schweren metallischen Schraubenschlüssel zum Schlagen dabei, während Low mit Pfeil und Bogen weit entfernte Ziele erreichen kann. In unserem Level müssen wir diese Fähigkeiten aber noch nicht wirklich koordinieren, sondern vielmehr zusammenarbeiten. Gleichzeitig an schweren Türen ziehen und Räuberleiter zu hohen Schaltern bauen, steht hier im Vordergrund und bewirkt in Kombination mit den süßen Animationen in der sonst verlassenen Dystopie mit düsterem Ambiente ein echtes Gefühl von Zusammenhalt.

Geteilte Angst, doppelte Freude

Das verstärkt sich noch, sobald die erste Kreatur den Raum betritt. Wir haben es geschafft: Durch geheime Schächte, klebrige Pfützen vom abgestandenen Zuckerwasser der Süßigkeitenfabrik und über zu hohe Schalter landen wir in der Buchhaltung. Hoffentlich gelingt es der Dame mit sechs Armen es nicht, uns zu begrüßen, denn wir wollen wirklich nicht entdeckt werden. Die neue Figur wirkt so, wie wir es anhand ihrer Silhouette im Vorraum befürchtet hatten: unfreundlich, gruselig und surreal. Und während sie ihre Papiere sortiert, überlegen wir uns, wie genau wir uns an ihr vorbeischleichen. Das Timing ist wichtig, aber auch das Ziel ist zuerst nicht ersichtlich: Müssen wir uns nur lange genug verstecken oder suchen wir nach einer Stelle, an der wir hochklettern können?

Mehrere Male sterben wir, bevor wir auf die richtige Idee kommen. Das ist übrigens überhaupt nicht ernüchternd, sondern motiviert ungemein dazu, sich richtig abzusprechen und mit dem Spielpartner die Spielszene ganz genau zu erkunden und über eine mögliche Lösung zu diskutieren. Hat man den richtigen Weg gefunden, so fühlt sich das an, wie eine befriedigende Belohnung, bei der man sich gegenseitig auf die Schulter klopfen kann. Solche intensiven Begegnungen scheinen aber nicht allzu sehr auszuarten, denn nach zwei bis drei Szenen haben wir es auch schon weiter geschafft, da die Räume relativ schnell zu lösen waren.

Solltet ihr euch aber alleine durch sehr atmosphärische Level rätseln wollen, ist es auch möglich, die zweite Figur durch eine KI zu ersetzen. Ich für meinen Teil freue mich auf weitere verrückt-gruselige Kreaturendesigns, mehr von der hervorragenden mulmigen Atmosphäre und der Zusammenarbeit vor dem Bildschirm. Wie lange diese Rezeptur allerdings in Stunden umgerechnet funktioniert und ob sich das Leveldesign gut genug abwechselt, muss sich noch zeigen.

Die Veröffentlichung von Little Nightmares III ist für 2025 geplant, voraussichtlich auf Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, PC und PlayStation 4 sowie 5.

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