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LittleBigPlanet

User an die Macht

An einem Informationsmangel sollte es eher nicht scheitern. RSS-Feeds über neue Welten, eigene Snapshots und viele Infos finden sich auf einer mehr oder weniger aufgeräumten „Mypage“, die Euch den Zugang zum Content erleichtern soll. Oder Ihr stürzt Euch einfach wieder in die Erstellung von noch mehr Material.

Das grundlegende Werkzeug in Form von Bauelementen beginnt Ihr im Laufe der ersten Spielrunden zu sammeln. „Wenn Ihr durch die vorgefertigten Levels spielt, sammelt Ihr Gegenstände, mit denen Ihr Euren Charakter gestaltet oder eigene Level bastelt. Statt Punkten und Sternen sammelt Ihr Gegenstände.“ Nun, zumindest in einem gewissen Rahmen, denn hinter der ganzen Kreativität und all dem User-Content versteckt sich am Ende immer noch ein Plattformer, der Euch auch Punkte einstreichen lässt.

Solltet Ihr Euch ein wenig davor fürchten, bei Null anzufangen, könnt Ihr Euch einen schon bestehenden Level vornehmen und diesen Euren Wünschen nach verändern. Mit der Quadrat-Taste ruft Ihr ziemlich viele Reihen an Objekten auf, die Ihr verteilt und zusammenfügt. Plattformen werden leicht wie Linien in einem Malprogramm gezogen. Innerhalb von Minuten beginnt sich ein Level zu formen, der sicher noch des Feintunings bedarf, aber zu genau diesem Zweck könnt Ihr Eure Figur jederzeit einfach absetzen und einfach alles mal antesten. Und zwar so nutzerfreundlich, wie man sich das eigentlich sonst immer von seriösen Anwendungsprogrammen erhofft, aber selten geliefert bekommt.

Noch ein Trailer

Auf einfachste Weise klicken Zahnräder ineinander, Wippen fallen, wie sie sollen, und vieles mehr ergibt am Ende verblüffende Objekte. Zu den größeren Leistungen der Designer gehören bisher ein Piratenschiff und eine in einfachen Grundansätzen funktionierende Rechenmaschine. Die Grundlage für diese erstaunlichen Möglichkeiten ist die aufwendige Physikengine. Eine, deren Gegebenheiten Evans auch schon mal im Rahmen der Präsentation vergisst: „Alles im Spiel basiert auf physikalischen Regeln, die in sehr einfachen Spielmechaniken resultieren. Halt, was passiert hier? Oh, ich kann mich an Metall-Oberflächen nicht festkrallen. Ich kann mich nicht an die Regeln meines eigenen Spiel erinnern.“

Solltet Ihr Euch beim Entlanghangeln und folgenden Umbauten der Level nicht mit den Texturen zufriedengeben, die Ihr gereicht bekommt, nehmt Ihr einfach die PS3-Kamera und lichtet beliebig viele neue Oberflächenmuster ab. Ihr könnt im Bau-Modus jederzeit den Feed der Kamera aufrufen, das Foto schießen und es dann als Texturtapete praktisch in alles integrieren. Auch in die „Mypage“ oder die Sackleinen-Männchen selbst, und zwar mit Euch selbst in Fotoform, wenn Ihr zu solchem Selbst-Voyerismus neigt. Immer dran denken, wer Euch alles sehen könnte, bevor Ihr auf den Publish-Button klickt.

Pitfall vs. Sackleine-Männchen

Es würde nämlich nicht lange dauern, bis Euer Bild um die Welt geht. Die Files des neu erschaffenen Levels sind gerade einmal 20 bis 30 Kilobyte groß und lassen sich innerhalb von Sekunden laden, bevor Ihr in ihnen mit Freunden vor der PS3 oder online loslegt. Und als Spielablauf erwartet Euch dann das, was wir schon aus vorherigen Präsentationen kannten. Einen Plattformer, der viel Wert auf Physik legt. Einer, in dem Ihr sterben könnt, der Euch Rücksetzpunkte, Endgegner und viele vertraute Elemente in einer ziemlich frischen Umgebung anbietet. Und höllisch viel Spaß macht.

Zumindest beim kurzen Herumhüpfen in den Kreationen, ob sie nun von einem selbst, von wildfremden Menschen irgendwoher oder Media Molecule kommen. Wird der Reiz des Neuen halten? Welche Tiefen verstecken sich in der bequemen Oberfläche des Editors? Wie lange macht das alles Spaß?

Wer weiß, aber ich brenne darauf, es ab September herauszufinden. LittleBigPlanet ist auf den ersten Blick ein anarchischer Spaß, der so viel Appeal mitbringt, dass er die Großen mit einem lockeren Hüpfer hinter sich lässt. Hoffentlich stolpert er dabei nicht. Wünschen würde ich es den kleinen Sackleinenmännchen, denn was sie uns im Bereich gemeinsamer Spielgestaltung anbieten, kommt so nicht jeden Tag daher.

Exklusiv und nur auf der PS3 geht es ab September auf dem LittleBigPlanet los.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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