LittleBigPlanet: American Islamic Forum for Democracy missbilligt 'Zensur'
Man kann nicht einfach kehrtmachen
Nach der weltweiten Rückrufaktion bereits ausgelieferter Exemplare von LittleBigPlanet aufgrund zweier Koran-Zitate in einem der Musikstücke des Soundtracks hat das American Islamic Forum for Democracy diese Art der "Zensur" missbilligt.
"Muslime können nicht gleichzeitig von Meinungs- und Religionsfreiheit profitieren, um dann jedesmal kehrtzumachen und eine Einschränkung der Freiheit anderer zu verlangen, wenn sie sich beleidigt fühlen", sagt M. Zuhdi Jasser, Präsident des AIFD.
"Der freie Markt erlaubt die Bekundung des Missfallens, indem man das beleidigende Spiel einfach nicht kauft." Laut Jasser erlaube nicht nur der erste Verfassungszusatz die Meinungsfreiheit, auch Mohammed "verteidige das Recht seiner Feinde, ihn in jedweder Art und Weise zu kritisieren. Selbst, wenn es gegenüber den islamischen Sensibilitäten oder dem Respekt für den Koran beleidigend sei."
Sonys Zensur und die Beugung vor der Forderung eines Forennutzers, der diese Textstellen entdeckte, bezeichnet Jasser als kontraproduktiv für die Redefreiheit. "Die Forderung nach einem Rückzug des Spiels hat ihren Ursprung in einer Gesellschaft, die den nach Kontrolle verlangenden Theokraten mehr Wert eingesteht als dem zentralen Prinzip der Meinungsfreiheit, auf dem die Religionsfreiheit basiert."
"Die Tatsache, dass der Musiker ein strenggläubiger Muslim ist, sollte klar hervorheben, dass der Kern dieses Problems sich nicht um die Beleidigung 'aller Muslime' dreht, sondern lediglich um die Meinungsfreiheit und den freien Markt."
Nichtsdestotrotz ist Jasser gegen die Nutzung von Koran-Zitaten - die er als "die Worte Gottes" bezeichnet - in nicht-erzieherischen Videospielen.
"Die AIFD ist gegen jede Form von Zensur im Marktplatz der Ideen. Egal, ob sie von der Regierung, durch die Antworten militanter Personen eingeschüchterten Unternehmen oder denjenigen mit einem unpassend empfindlichen Grad an Political Correctness stammen."