Logitech G Astro A50 X im Test - Mächtiger Sound, aber auch mächtig teuer
Die neue Königsklasse?
Warum Headsets für verschiedene Plattformen herstellen, wenn auch alles zusammen geht? Das dachte sich wohl Logitech bei der neuesten Version seiner Astro-Headset-Reihe, dem Astro A50 X. Das Headset unterstützt drahtlose Verbindungen sowohl mit der PlayStation (5 und 4) als auch mit der Xbox (Series X/S und One) - und das simultan, wenngleich PC und Mobilgeräte natürlich nicht außen vor bleiben. Ein echter Allrounder also, wenn ihr in puncto Systeme zuhause gut ausgestattet seid. Allerdings hat das auch seinen Preis, denn für das Astro A50 X möchte Logitech 400 Euro haben. Lohnt sich das?
Box & Zubehör: Neben dem Headset findet ihr in der nicht gerade leichten Box noch eine HDMI-Basisstation, die ihr zwingend benötigt. Ebenso gibt’s ein USB-Kabel (USB-C zu USB-A), ein USB-Kombi-Kabel und ein Netzteil mit Steckkopf für die Steckdose.
Design und Verarbeitung: Große Veränderungen gibt es beim Design des A50 X nicht, wenn ihr bereits den Vorgänger kennt. Ihr habt die Wahl zwischen einer schwarzen und einer weißen Variante. Die Plastik-Ohrmuscheln sind an Seitenteilen aus Metall befestigt und die Ohrmuscheln lassen sich um 90 Grad drehen. Ihr könnt die Größe anpassen, indem ihr das Kopfband an den Metallstangen an der Seite rauf oder runter schiebt. Das Kopfband selbst besteht ebenfalls aus Plastik. Darunter befindet sich ebenso wie an den Ohrmuscheln bequemer Schaumstoff mit einer angenehmen, atmungsaktiven Ummantelung.
All das ist recht flexibel und sitzt bequem auf eurem Kopf, auch nach längeren Sessions entsteht so kein unangenehmes Gefühl. An der linken Ohrmuschel befindet sich das nicht abnehmbare, aber nach oben klappbare Mikrofon. Alle vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten direkt am Headset finden sich wiederum an der rechten Ohrmuschel. Dort haben wir den Power-Button, einen Bluetooth-Knopf sowie ein Rädchen für die Lautstärke. Die Chat-Spiel-Balance könnt ihr durch Klicks auf der linken und rechten Seite der Außenseite der rechten Ohrmuschel regulieren.
Ebenso gibt es rechts noch einen USB-Anschluss. Den braucht ihr nicht zwingend zum Laden, denn mithilfe der verbauten Kontakte lädt sich das Astro A50 X auf, wenn ihr es auf die Basisstation stellt. Und dann ist da noch der Playsync-Button. Dazu gleich mehr.
Verbindung: Zur Verbindung mit den jeweiligen Geräten braucht ihr besagte Basisstation. Sie verfügt über drei USB-Ports, zwei HDMI-2.1-Eingänge sowie einen HDMI-2.1-Ausgang. So könnt ihr PC, PlayStation und Xbox gleichzeitig anschließen und müsst euch nicht für ein Gerät als Quelle entscheiden. Für diesen Aufbau fallen dann jedoch der 3,5mm-Anschluss, der optische Anschluss und der USB-A-Port weg, auch könnt ihr an der Basisstation kein anderes Gerät aufladen.
Um am PC zu spielen, müsst ihr nur das Kabel mit USB-A- und USB-C-Anschluss verwenden (nur Audio). Möchtet ihr eure Konsolen anschließen, kommt noch HDMI ins Spiel. HDMI 2.1 und damit 4K HDR wird erfreulicherweise unterstützt. Über den HDMI-Ausgang schließt ihr natürlich euren Monitor oder Fernseher an, die Eingänge sind für die Konsolen. Die Basisstation wird so zum Switch, gleichzeitig wird ein HDMI-Anschluss an eurem Monitor/Fernseher dadurch frei. Das alles einzurichten, erfordert je nach Setup ein wenig Fummelei mit den ganzen Kabeln, ist allerdings auch keine unlösbare Herausforderung.
Den Spielsound greift sich die Basistation vom HDMI-Kabel, den Voice-Chat über die USB-Verbindung. Am Ende läuft beides zusammen und über den Playsync-Button des Headsets könnt ihr per Tastendruck zwischen den einzelnen Quellen wechseln. Das funktionierte bei meinen Tests weitestgehend problemlos, weder beim Sound noch beim Video gab es beim Ausprobieren irgendwelche Probleme.
Der Nachteil bei der Bluetooth-Funktion ist, dass dafür ebenfalls die Basisstation aktiv sein muss. Ihr könnt euer Headset also nicht ohne diese drahtlos mit eurem Smartphone verbinden.
Soundqualität und Performance: Ein Headset für alles, wirkt sich das negativ auf die Soundqualität aus? Nein! Die 40-mm-Graphen-Treiber, die schon beim Pro X 2 Lightspeed von Logitech im Einsatz waren, finden auch hier Verwendung. Sie sorgen für eine klare, deutliche Wiedergabe, ohne dass viel verloren geht. Kleinste Details kommen bestens zur Geltung, Dialoge glänzen und die Präzision sorgt dafür, dass ihr zum Beispiel Schritte ganz genau verorten könnt. Was natürlich ganz nützlich für kompetitive Spiele ist, ich denke da an Battlefield, Counter-Strike und Co. Selbst, wenn es nicht gerade darauf ankommt, leisten die Treiber bei Musik, Dialogen und anderen Geräuschen exzellente Dienste.
Gleichzeitig unterstützt das Astro A50 X noch 3D-Audio auf der PlayStation 5 und Dolby Atmos auf der Xbox. Was kann es eigentlich nicht? Wenn es Anlass zur Kritik gibt, dann nur ganz leicht bei den Höhen. Mitten und Tiefen klingen exzellent und es stören keinerlei Verzerrungen euren Hörgenuss. Explosionen und Schüsse in Spielen oder andere wuchtige Bässe bei Musik, Film und Fernsehen erfreuen eure Ohren mit einer tollen Wiedergabe. Es gibt keinen Bereich, der hier auf irgendeine Art groß im Nachteil gegenüber den anderen wäre. Ganz egal, ob ihr euch knallige Actionfilme, in denen es ständig kracht und scheppert (Stirb Langsam und Co.), oder eher ruhige Sachen wie Dokumentationen (Unser blauer Planet) anschaut, ihr werdet davon nicht enttäuscht sein. In Sachen Musik konnte ich das Astro A50 X mit den verschiedensten Dingen füttern – Muse, Electric Callboy, Chvrches oder der Soundtrack von Star Trek: The Motion Picture – und ich hatte keinen großen Anlass zur Kritik.
Ähnlich hervorragend klingt das Mikrofon des Astro A50 X. Jedenfalls für Headset-Verhältnisse. Wer das mit dem Streamen ein wenig ernster nimmt, sollte immer noch auf ein Standmikrofon zurückgreifen, für alles andere – Voice-Chats, Video-Calls oder Telefonate – reicht Logitechs Headset aber allemal aus und überträgt eure Stimme klar und deutlich verständlich.
Software: Über die Software von Logitech, die auf dem PC und per App auf Smartphones verfügbar ist, könnt ihr unter anderem detaillierte Einstellungen am Equalizer vornehmen und so den Sound des Astro A50 X an eure eigenen Bedürfnisse anpassen. Sogar für das Mikrofon gibt es entsprechende Einstellungen, wenngleich das von Haus aus schon ziemlich gut klingt. Schön: Die vorgenommenen Einstellungen gelten allgemein für sämtliche Systeme, mit denen ihr das Headset verbunden habt, nicht nur für einzelne Plattformen.
Ihr könnt das Logitech G Astro A50 X direkt bei Logitech vorbestellen.
Logitech G Astro A50 X - Fazit
Für wen lohnt sich das Astro A50 X am Ende? Ich würde sagen, eine Überlegung ist es durchaus wert, wenn ihr mindestens sowohl eine PS5 als auch eine Xbox Series X/S habt. Und eventuell noch einen PC. Das rechtfertigt dann durchaus die 400 Euro, wenn ihr euch nur ein einzelnes Headset für alles zusammen kaufen müsst. Keinen Gedanken solltet ihr daran verschwenden, wenn ihr nur eines der erwähnten Systeme habt. Dann seid ihr mit einem günstigeren Headset, das nur für dieses gedacht ist, sich jedoch qualitativ auf einem vergleichbaren Niveau bietet, besser beraten. Die Qualität beim Astro A50 X stimmt aber auf jeden Fall und es gibt keine größeren Kritikpunkte, die sich als enorm störend erweisen. Für mich persönlich finde ich nur schade, dass selbst für die Bluetooth-Verbindung die Basisstation aktiv sein muss. Ansonsten ist es einfach super bequem und verwöhnt eure Ohren mit seinem Klang. Was will man mehr?
Logitech G Astro A50 X | |
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