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Logitech Yeti Orb im Test - Kann dieses günstige Standmikrofon was oder kann es weg?

Für den Einstieg reicht es.

Ein gutes, günstiges Mikrofon für Einsteiger, allerdings ohne Steueroptionen am Gerät und einem vielleicht etwas zu kleinen Stativ.

Bei den Standmikrofonen gibt es, wie in so ziemlich jedem Technik-Bereich, günstigere und teurere Varianten. Logitech hat sich 2018 Blue Microphones einverleibt und seitdem bringt man fleißig neue Mikrofone auf den Markt, darunter das Yeti X. Vor kurzem erschien mit dem Yeti Orb ein Quasi-Nachfolger des Blue Snowball mit einem Preis von unter 100 Euro, genauer gesagt 69,99 Euro. Lohnt sich das oder könnt ihr dieses Mikrofon vergessen?

Box & Zubehör: In der kleinen, übersichtlichen Box des Logitech Yeti Orb findet ihr einerseits den Yeti Orb, also das USB-Mikrofon, sowie das abnehmbare Tischstativ. Außerdem gibt’s neben der Bedienungsanleitung noch ein zwei Meter langes USB-Kabel (USB-C zu USB-A) dazu.

Verarbeitung und Design: Das Design des Yeti Orb präsentiert sich relativ einfach und unkompliziert. Das Mikrofon hat die Form eines Balls, ist von von grauem Stoff umgeben und in der Mitte habt ihr einen kleinen Plastikring, der sich rundherum zieht. Darauf seht ihr das Logitech-G-Logo, das in verschiedenen Farben aufleuchtet. Nicht nur zum Spaß, ihr seht so, wenn das Mikrofon zum Beispiel gerade aufzeichnet oder nicht.

Der Logitech Yeti Orb. auf einem Tisch liegend, mit Blick auf die Anschlussmöglichkeiten des Standfußes.
Der Logitech Yeti Orb liegt auf dem Tisch, zu sehen ist der USB-Anschluss.
Ihr könnt die Kugel in zwei Positionen anbringen, die Verbindung erfolgt via USB.

Das Tischstativ umfasst drei Füße und die Oberfläche ist in einem matten Schwarz gehalten. Inklusive Stativ und Mikrofon ist der Yeti Orb knapp 20 cm hoch. Alles zusammen wiegt rund 225 Gramm, es ist definitiv kein Schwergewicht, steht aber dennoch stabil auf dem Tisch, wenn ihr nicht gerade versehentlich mit der Hand dagegen stoßt. Ihr könnt das Mikrofon, wenn es am Stativ angebracht ist, um 360 Grad drehen und zudem mithilfe von zwei Halterungspunkten in eine aufrechte (mit dem Logo direkt auf der Oberseite) oder eine um 45 Grad gedrehte Position bringen.

Die Beleuchtung des Logitech Yeti Orb.
Die Beleuchtung ist dezent vorhanden.

Direkt am Mikrofon gibt es keinerlei Möglichkeiten, das Gerät in irgendeiner Art zu steuern. Ich erwarte nun keine ausgiebigen Optionen in Anbetracht des Preises, eine Möglichkeit zur Stummschaltung mit einem kleinen Button wäre allerdings willkommen gewesen. Alles in allem ist die Verarbeitung für den Preis in Ordnung und nichts sieht schlecht aus oder fühlt sich unangenehm an. Erwartet euch nur keine Wunder davon!

Performance und Soundqualität: Der Yeti Orb nutzt die Nierencharakteristik für die Aufnahme das geschieht wiederum in 24-bit / 48 KHz und in einem Frequenzbereich zwischen 70 Hz und 20 Khz. Ohne große Voreinstellungen leistet das Mikrofon sehr gute Dienste und sorgt für warm klingende und gut verständliche Aufnahmen. Besser geht plug and play vermutlich nicht.

Im Großen und Ganzen seid ihr verständlich, wobei es natürlich besser klingt, je näher ihr euch am Mikrofon dran befindet. Wenn euch das wichtig ist, hilft das kleine Tischstativ natürlich nicht viel. Die Qualität kann je nach Entfernung und Position schwanken, ganz gut ist etwa eine Entfernung von zehn bis zwölf Zentimetern von euch. Im schlimmsten Fall müsst ihr etwas herumexperimentieren und schauen, wie ihr am besten klingt. Alles, was über diese Entfernung hinaus geht, klingt allerdings mit jedem Zentimeter mehr deutlich leiser.

Der Logitech Yeti Orb steht auf einem Tisch vor einem Laptop.
Groß ist der Yeti Orb nicht.

Die Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen gelingt dem Yeti Orb normalerweise nicht ganz so gut. Hier hilft aber die Blue-Vo!ce-Software, mit der das Mikrofon kompatibel ist. Damit lassen sich ganz gute Ergebnisse erzielen, solange ihr nicht gerade besonders laute mechanische Tastaturen verwendet und ständig darauf herumtippt.

Features, Sonderfunktionen und Software: Um den Yeti Orb vernünftig steuern zu können, braucht ihr die Logitech-G-Hub-Software beziehungsweise die erwähnte Blue-Vo!ce-Software, die ein Teil davon ist. Dort habt ihr verschiedene Anpassungsmöglichkeiten für Equalizer, Filter, Rauschunterdrückung und so weiter, auch eine Modulation eurer aufgenommenen Stimme ist so möglich. Wer nicht selbst an den Details herumschrauben möchte, kann verschiedene voreingestellte Filter ausprobieren.

Weiterhin ist es möglich, die dezent vorhandene RGB-Beleuchtung des Yeti Orb anzupassen. Leider ändert diese aber nicht die Farbe, wenn die Stummschaltung aktiv ist. Ihr seht nur, ob gerade aufgezeichnet wird oder nicht.

Zu kaufen gibt es den Logitech Yeti Orb unter anderem bei Amazon.de oder auch direkt bei Logitech.

Logitech Yeti Orb - Fazit

Der Yeti Orb ist eine gute und günstige Option für alle, die sich fürs Streaming, für Online-Konferenzen oder was auch immer erst einmal ein relativ einfaches Modell zulegen möchten. Mit dem richtigen Abstand – herumprobieren hilft, den Sweet Spot zu finden – habt ihr eine sehr gute Aufnahmequalität. Ein Profi-Gerät ist der Yeti Orb aber definitiv nicht, dafür fehlt es ihm an verschiedenen Optionen für die Aufnahme und an Steuerungsoptionen direkt am Gerät. Insofern: Wenn ihr primär für euch alleine redet und ein günstiges, gutes Modell sucht, ist der Yeti Orb eine Überlegung wert. Ansonsten müsst ihr wohl etwas mehr Geld in die Hand nehmen.

Logitech Yeti Orb
PROCONTRA
  • Im richtigen Abstand gute Aufnahmequalität
  • Beleuchtung zeigt an, ob gerade aufgenommen wird
  • Günstiger Preis
  • Grundsätzlich einfach zu verwenden
  • Gut für Einsteiger
  • Keine Steuerungsoptionen direkt am Gerät
  • Tischstativ für manche vielleicht etwas zu klein

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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