Loki - Im Bannkreis der Götter
Zickige Götter und göttliche Helden
So durchquert Ihr dann nacheinander alle Reiche in einer bestimmten Reihenfolge, um am Ende beim Ragnarök - oder wie man es bei uns nennt, dem Weltuntergang - auf Seth zu treffen. Während Ihr Stück für Stück das Rätsel in über 50 Quests um die plötzlich hereinbrechenden Horden des Bösen löst, werdet Ihr Zeuge von bedeutenden Ereignissen der unterschiedlichen Reiche. Auch hier ist es wieder sehr schön zu sehen, wie genau man an die mythologischen Ereignisse herangeführt wird und wie detailliert die Geschichte gestrickt ist.
Doch das was einem außerdem stark ins Auge fällt, sind die Blutfontänen, die aus jedem vernichteten Gegner spritzen. Hier scheint der Metzger selbst am Werke zu sein. Da saß ich nun und beobachtete das Treiben auf dem Bildschirm, ein Blick in die Runde gab mir Recht, der Satz „Das muss doch eine hohe Alterseinstufung geben“ lag förmlich in der Luft. Umso größer war die Überraschung, dass Loki „nur“ eine Altersfreigabe ab 16 Jahren erhält. Dazu sollte man jedoch sagen, dass Loki ein Spiel für eine ältere Zielgruppe ist und auch als solches verstanden werden will. Somit erklärt sich die brutale Darstellung - ob das allerdings von Nöten ist, bleibt Geschmackssache.
Bastel-Freunde finden in Loki ganz sicher ihr neues El-Dorado Der Grund ist das Waffensystem. Egal was und egal wie, alle Waffen lassen sich kinderleicht auseinander nehmen und mit anderen Waffen-Teilen zu etwas Neuem kombinieren. Damit eröffnen sich schier unendlich viele Möglichkeiten. Zwar ergibt nicht jede Kombination Sinn, doch wer die perfekte Waffe für seinen Charakter erstellen will, der muss schon einiges an Experimentierfreude mitbringen.
Es geht sogar das Gerücht einher, dass bisher noch keiner im Entwicklerteam alle Variationen ausprobiert hat. Aber generell könnt Ihr jedes der 100.000 Items frei tauschen oder verkaufen. Was man bei dieser Anzahl auch muss. Für die notwendige Übersicht sorgt bei Loki ein neues und fast schon revolutionäres Inventar-System. Hier werden einem nicht die gewohnten Kästen präsentiert, sondern Listen. Das hört sich zwar sehr trocken an, ist es aber nicht - im Gegenteil. Angenehm anders und schön übersichtlich bekommt Ihr vier Kategorien aufgezeigt, in denen die aufgesammelten Gegenstände automatisch eingeordnet werden. Dabei wird jeder neue Gegenstand farblich in dem jeweiligen Slots hervorgehoben.
Findet Ihr mal den einen oder anderen unnützen Gegenstand, so könnt Ihr den via Klick in die Kategorie „Kiosk“ einfügen und beim nächsten Händler verkaufen. Eine wirklich handliche Lösung, die sich mit der Benutzerfreundlichkeit auseinandersetzt und diese auch wiedergibt.
Wenn man mal zusammenfasst, dann beschert Loki 100.000 Items, weit mehr als 100 unterschiedliche Monster, 14 Endbosse, 200 Charakter-Level, 197 Zonen und 204 Charakter-Upgrades, in denen auch Zaubersprüche enthalten sind. Ziemlich viel und nach dem ersten Durchspielen wird man bei Weitem nicht alles gefunden oder gesehen haben. Da sich Loki bis auf die Städte und Endgegner nach dem Zufallsprinzip aufbaut, ist ein schnelles Durchspielen also eigentlich nicht möglich.
Eine kleine Hilfestellung findet sich jedoch bei dem Transporter-System. Ihr könnt Euch jederzeit zu bereits besuchten Plätzen (und Städten) transportieren lassen, müsst also folglich keine langen Märsche in Kauf nehmen. Nichtsdestotrotz fällt Loki recht umfangreich aus und verspricht eine Spielzeit von 240 Stunden - 80 Stunden pro Schwierigkeitsgrad. Je nachdem, wie oft Ihr das Spiel durchspielt, bekommt Ihr ein anderes Render-Video präsentiert. Insgesamt wird es fünf davon geben. Ergo: Genug Material, um Loki bis zur Besinnungslosigkeit zu zelebrieren.