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Luigi's Mansion 2

Mario... Mario? Marioooooo!

Im großen Geflecht der Dinge wird Luigi wohl für immer im Schatten seines Bruders Mario stehen. Der jäh in die Höhe geschossene Schlacks, der stets etwas ängstliche und irgendwie auch leicht eumelige Bruder des berühmtesten Latzhosenträgers der Welt kommt gegen diesen einfach nicht so recht an. Seit seinem Debüt als einfacher Palette-Swap im Mehrspielermodus von Mario Bros. spielt er die ewige zweite Geige im Marioversum.

Doch Luigis Fans wissen es besser: Eigentlich hat der grün gekleidete Klempner viel mehr auf dem Kasten, als man im allgemein so zutraut: In Super Mario Bros. 2 auf dem NES punktete er mit gewaltiger Sprungkraft, in den Mario & Luigi-Spielen auf GameBoy Advance und DS überzeugt Luigi fast stets mit besseren Charakterwerten als sein Bruder. Und zum Launch des Gamecubes war Luigis erster eigener Titel, Luigis Mansion, gemeinsam mit Wave Race: Blue Storm und Star Wars: Rogue Leader der wichtigste Titel für den kultigen Spielewürfel mit dem praktischen Griff an der Rückseite.

Trotzdem, oder vielleicht eher sogar gerade deswegen schlug Luigis Mansion nicht ganz so ein, wie sich Nintendo das wohl erhofft hätte, denn Luigis erstes Solo-Abenteuer war nicht, wie manch ein Spieler vielleicht erwartet hätte, ein flottes 3D-Jump'n'Run im Stil von Super Mario 64, sondern ein eher betuliches Puzzle-Adventure mit leichtem Grusel-Einschlag und viel Humor.

Anstatt durch die weiten Ebenen des Pilz-Königreiches zu rennen und auf wehrlose Koopa-Troopers zu springen, schlich sich Luigi bewaffnet mit dem Super-Sauger Schreckweg 08/16 (eine Erfindung des berühmten Professors I.Gidd) durch ein schummriges Anwesen das nur so vor Geistern wimmelte und suchte nach seinem vermissten Bruder. Highlight dabei: Eine Taste des Controllers diente nur dazu, Luigi ängstlich nach seinem Bruder rufen zu lassen. "Mario..? Marioooooo!"

Zwar war Luigis Mansion nicht das umfangreichste Spiel der Welt, doch mit cleveren Rätseln, gelungener Steuerung und Grafiken, die sofort klar stellten, dass der Gamecube technisch so einiges auf dem Kasten hatte, blieb Luigis Mansion vielen Spielern bis heute in warmer Erinnerung. Auch Shigeru Miyomoto selbst gehört offenbar zu dieser Gruppe: Luigis Mansion war einer der Titel, die intern genutzt wurden um die Hardware des 3DS auf Herz und Nieren zu testen, und weil Meister Miyamoto dabei offenbar solchen Spaß hatte, wurde dann gleich eine echte Fortsetzung in Angriff genommen. Im Gegensatz zum Erstling entsteht die aber nicht bei Nintendo selbst!

Luigi's Mansion 2 - E3-Trailer

Im Gegensatz zu manch anderem japanischen Entwickler hatte Nintendo bisher ein sehr glückliches Händchen bei Kooperationen zwischen den eigenen Entwicklern in Kyoto und externen Studios in den USA – immerhin entstanden so herausragende Titel wie Silicon Knights Eternal Darkness oder die Metroid-Prime-Spiele und Donkey Kong Country von den Retro Studios.

Kein Wunder also, dass Nintendo nun auch weitere hochwertige Reihen und Figuren in die Hände westlicher Partner gibt: Der kanadische Entwickler Next Level Games ist für Nintendo-Fans ohnehin kein Unbekannter, dort entstanden bereits Mario Smash Football für Gamecube und Wii, genauso wie das qualitativ zwar exzellente, kommerziell aber nicht allzu erfolgreiche Punch Out!!

Spielerisch entfernen sich die Kanadier für das zweite Luigis Mansion nur wenig vom Vorgänger, erweitern das Spielprinzip aber trotzdem um einen kleinen Faktor. Im GameCube-Original konntet ihr Geister einsaugen, indem ihr sie zuerst mit der Taschenlampe blendet und dann den Schreckweg-Sauger in bester Ghostbuster-Manier so lange auf sie draufhaltet, bis ihre Widerstandskraft erlischt. Das genügt nun nicht mehr.

Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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Luigi's Mansion: Dark Moon

Nintendo 3DS

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