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Majin and the Forsaken Kingdom

Mein Freund, der Riese

So lockt Tebeu eine Horde glitzernder Schatten in ein offenes Gehege, klettert blitzschnell aus ihrer Reichweite und schließt hinter sich das Gitter. Doch ihr könnt den Auseinandersetzung nicht immer ausweichen. Untermalt von einem orchestralen Soundtrack schiebt sich nur kurze Zeit später ein gewaltiges, schwarzes Monster auf den Bildschirm. Ebenso groß wie Teotl, droht ein blutiger Kampf zu entbrennen. Tepeu ist dabei hauptsächlich unterstützend tätig. Wehrt zum Beispiel kleine Quälgeister ab, die sich sonst im Nacken des Majin festbeißen.

Dazu kombiniert er schwache und starke Schläge, blockt die Attacken oder greift helfend beim Gefecht mit dem Zwischengegner ein. Er springt ihn von hinten an, lenkt ihn so ab und erhöht dadurch die Überlebensfähigkeit von Teotl. Wird es erst einmal brenzlig, kann er seinen starken Freund auch mit Früchten heilen, während dieser noch mit dem Schatten ringt. Rätsel-Freunde dürfen aber aufatmen: Nur 30 Prozent des Spiel bestehen aus diesen Scharmützeln.

Und im weiteren Verlauf ist der richtige Einsatz von Blitz- und Flammenattacken des Majin deutlich wichtiger als flinke Finger. Auf den ersten Blick, ohne selbst Hand angelegt zu haben, wirkt die Steuerung noch etwas hakelig und die Animationen noch nicht ganz flüssig. Der anwesende Game-Republic-Entwickler beteuerte aber, dass in den verbleibenden Monaten das sonst nahezu vollständige Spiel genau hier verbessert werden soll.

Teotl, Tebeu und das magische Katapult.

Die restliche Zeit seid ihr damit beschäftigt, die gewaltige Spielwelt zu erkunden, die wiederum aus mehreren Regionen besteht, oder die knackigen Knobelaufgaben zu lösen. Eure ersten Aufgaben sind noch recht einfacher Natur. Zum Beispiel müsst ihr, um eine Tür in Betrieb zu nehmen, erst einmal ein Wasserrad aktivieren. Zum Glück verfügt der Majin über einen gewaltigen Magen.

Per Tastendruck schickt ihr ihn zu einem Wasserfall, wo er erst einmal einen großen Schluck nimmt. Süß animiert watschelt er dann zum Wasserrad und spuckt freudestrahlend das kühle Nass an sein Ziel. Tepeu muss anschließend nur noch eine kurze Jump'n'Run-Sequenz zum Türschalter überstehen, die Producer Daisuke Uchiyama überraschend schwer fiel, und schon ist der Weg in den nächsten Abschnitt frei, in dem es deutlich komplizierter wird.

Mitten in einem großen Außenareal steht ein Katapult. Der Weg wird durch gewaltige Mauern gesichert. Kein Weg führt heraus. Tebeu steigt in das Katapult und lässt sich von Majin auf eine Brüstung schießen. Dahinter lauern ein paar Gegner, die mit ein paar knackigen Kombos zerlegt werden, und riesige Früchte.

Mit diesem riesigen Schlüssel kann Tebeu zumindest kleine Gegner fachgerecht aus dem Weg räumen.

Diese könnt ihr nicht nur zur Heilung eures Giganten einsetzen, sondern auch als Munition benutzen. Einfach in das Katapult legen, auf eine abbruchreife Mauer zielen und mit einem großen Krachen ist das erste Hindernis beseitigt. Ein paar weitere Schüsse später könnt ihr endlich den Teleporterraum betreten, der euch in andere Gegenden führt. Fünf davon wird es geben. Insgesamt seid ihr angeblich über 20 Stunden beschäftigt. Angesichts der gezeigten Qualität eine gute Nachricht.

Ich gebe es gerne zu: Ich bin in den Majin verliebt. Dieses große, tolpatschige Riesenbaby mit seinen leuchtenden Knopfaugen und seiner sanften Stimme hat mein Herz im Sturm erobert. Schon seit ich klein bin wünsche ich mir solch einen starken, großen Begleiter. Einen Freund für die kalten Stunden im Leben, um die Höhen und Tiefen zu umschiffen und sich der kalten Realität zu stellen. Inzwischen bin ich zwar erwachsen und habe seit vielen Jahren ein fantastische Freundin – musste ich schreiben, sonst gibt es eins mit dem Kochlöffel –, doch auch heute gibt es noch Momente, in denen ich mich bei einem solch charismatischen Fantasy-Wesen, das mich in fremde Welten entführt, anlehnen möchte. Deshalb freue ich mich auf The Last Guradian und seit der Vorführung auch auf Majin and the Forsaken Kingdom.

Abseits des herrlichen Designs und der meiner Meinung nach brillianten Hauptfigur gibt es zwar noch ein paar Schwachstellen wie die scheinbar noch etwas hakelige Steuerung und die nicht immer flüssigen Animationen. Trotzdem kann bei den hervorragenden Zutaten eigentlich fast nichts mehr schief gehen. Grafik, Story und Charaktere gehen eine magische Verbindung ein, die spielerisch insbesondere Zelda-Fans glücklich machen wird. Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Darksiders geht es hier zwar deutlich gemächlicher zu, doch die ruhige Erzählweise ist nicht weniger atmosphärisch. Ganz wie damals bei Ico oder Shadow of the Colossus werdet ihr in eine fantastische Welt entführt und dort erstklassig unterhalten. Fantasy-Herz, was will du mehr?

Majin and the Forsaken Kingdom erscheint diesen Winter für Xbox 360 und PS3.

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