Majin and the Forsaken Kingdom
Mein großer Freund
Erledigt ihr alleine einen Gegner, bekommt ihr Scherben des Lebens, ist es Gemeinschaftsarbeit, kommen noch Scherben der Freundschaft hinzu. Erstere steigern Kraft und Gesundheit des Helden, letztere die des Majin. Je mehr Level-Ups ihr euch so verdient, desto mächtiger wird auch euer Begleiter – erkennbar an seinem Äußeren.
Zum Ende hin sieht er zum Beispiel mehr und mehr wie ein Baum aus, da diverse Pflanzen auf seinem Rücken wachsen. Darüber hinaus findet man im Spielverlauf diverse Kleidungsstücke, die Tebeu an den in den Levels verteilten Speicherpunkten ausrüsten kann und die euch verschiedene Boni bescheren, etwa eure Akrobatik verbessern.
Rätseltechnisch musste Tebeu während unserer Hands-On-Session öfter einige Schalter umlegen, um etwa Türen zu öffnen. Klingt erstmal wenig spannend, aber grundsätzlich ist hier auch nur das letztliche Ziel gleich, der Weg dorthin hingegen stets unterschiedlich. Hier kommt mitunter auch wieder das Schleichelement zum Tragen, denn ihr könnt Feinde mit einem einzigen Tastendruck vorläufig ausschalten, wenn ihr euch ihnen leise von hinten nähert. Die Aufgabe ist klar: Widersacher aus dem Weg schaffen, Hebel ziehen und dann gemeinsam mit dem Majin aufräumen.
Immer wieder stoßt ihr aber ebenso auf etwas größere Herausforderungen, etwa eine Stelle mit einem Katapult, das man mitmilfe seines Begleiters abfeuern kann. Dummerweise ist erstmal keine Munition in Greifweite, also müsst ihr euch selbst nach oben schießen lassen, die Steine runterwerfen und dann Stück für Stück kleinere Mauern einreißen, bevor ihr euch wieder selbst nach oben katapultiert, um eure eigentliche Aufgabe zu erfüllen – was erneut das Ziehen eines Hebels einschließt.
Dementsprechend gibt es auch noch einige Fragezeichen im Hinblick auf den weiteren Spielverlauf. Wie abwechslungsreich sind Rätsel und Gegnerdesigns in den späteren Abschnitten des Titels, der euch laut Uchiyama-san immerhin rund 30 Stunden beschäftigen soll? Wie entwickelt sich die Geschichte?
Das sind Fragen, die sich momentan zumindest noch nicht beantworten lassen. Bei einem linearen Spielvergnügen bleibt es jedenfalls nicht, denn je weiter ihr vorankommt, desto mehr soll sich Majin and the Forsaken Kingdom in Richtung Open World entwickeln. Lediglich anfangs werdet ihr noch ein wenig mehr an der Hand geführt, damit ihr auch ein Gefühl für das Spiel und dessen Spielmechaniken bekommt.
Die offenen Fragen sind es auch, die den ansonsten guten Eindruck von Majin and the Forsaken Kingdom ein kleines bisschen schmälern. Optisch präsentiert sich das Spiel sehr stilistisch und schön, euer Begleiter ist niedlich und das bis jetzt sehr gut funktionierende kooperative Gameplay steht gänzlich im Mittelpunkt. Gute Anzeichen für einen gelungenen Titel, der auf seine eigene Art und Weise doch recht speziell ist und den typischen westlichen Durchschnittsspieler wohl weniger ansprechen wird. Trotz vorhandener Action spielt es sich doch eher ruhig, eben wie eine Art interaktives Märchen. Ob das die Massen begeistert, ist fraglich, aber die Spieler, die so etwas zu schätzen wissen, dürften hier sicher glücklich werden. Wie sehr genau, wird dann unser Test klären.
Majin and the Forsaken Kingdom erscheint am 26. November für Xbox 360 und PlayStation 3.