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The Making of Prince of Persia: Journals 1985-1993 Buchrezension: Ein persönliches Erlebnis

Ein Ausschnitt aus Jordan Mechners Leben.

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Ein spannender und interessanter Blick auf die Entstehung der ersten beiden Prince of Persias aus einer sehr persönlichen Perspektive.

The Making of Prince of Persia: Journals 1985-1993 ist anders als all die anderen Bücher zu Videospielen, die ich bisher las. Natürlich geht es in diesem Buch um das erste und zweite Prince of Persia, vor allem aber ebenso um die Person Jordan Mechner, die damals den Kultklassiker erdachte. Es ist kein typisches Making-of-Buch über die Entstehung eines Videospiels, es sind vielmehr die Tagebücher, die Mechner zu der Zeit schrieb und somit alles dokumentierte, was in seinem Kopf vorging.

Und die bekommt ihr in diesem Buch zu lesen, wenngleich alles so zusammengekürzt, dass es eine Relevanz zu Prince of Persia hat. Das alles beginnt mit der Überlegung, ob er nach seinem ersten Erfolg mit dem 1984 veröffentlichten Apple-II-Titel Karateka überhaupt ein anderes Spiel machen möchte. Es ist ein Kampf, der sich im Grunde durch den gesamten Zeitraum zieht, den dieses Buch abdeckt, denn Mechner strebt zugleich nach Hollywood und möchte Drehbücher für Filme schreiben.

Mechner und die Verlockungen Hollywoods

Ein Wunsch, der ihn regelmäßig vom Programmieren ablenkt und so dauert es seine Zeit, bis er sich letzten Endes in der letzten Phase der Entwicklung intensiv mit der Fertigstellung des ersten Prince of Persia befasst. Eine alles andere als einfache Reise - wenngleich in Sachen Aufwand viel einfacher als heute - und es ist faszinierend, seine Gedanken zu lesen, die von Lustlosigkeit und Frust bis hin zur festen Überzeugung reichen, hier ein echtes Juwel zu programmieren.

Wie die Animationen entstanden.

Ein Juwel, das seine Zeit brauchte, um eine Zielgruppe zu finden, wie sich herausstellte. Denn Prince of Persia schlug nicht direkt wie eine Bombe ein. Seine englischsprachigen Tagebucheinträge sind in dieser Edition durch Notizen, Bilder und Anmerkungen ergänzt, die das Geschriebene wunderbar vervollständigen und einzelne Einträge zum Teil noch ein wenig vertiefen oder bestimmte Namen erläutern.

Ein seltener Einblick in die Spielebranche

In seiner Gesamtheit ist es ein seltener Einblick in das Gefühlsleben eines Spieleentwicklers und zugleich ein interessanter Blick in die Vergangenheit, als das Medium noch jünger war und - im Vergleich zu heute - wenige Leute an der Entwicklung eines Spiels beteiligt waren. Ihr erfahrt mehr über die Erschaffung der Animationen für Prince of Persia, über seinen Kampf in Bezug auf das Cover-Design und das Vertrauen, das in ihn gesetzt wurde. Es ist ein Rundumblick auf diesen Teil von Mechners Leben zur damaligen Zeit.

Interessante Einblicke in Mechners Leben und die Entwicklung der Spiele.

Bis auf die nicht relevanten und somit gekürzten Stellen erhaltet ihr hier alles in einer ungefilterten Form, die vor allem zeigt, wie sich die Träume junger Leute mit der Zeit wandelten. Damals wollte jeder zum Film, so wie es Mechners Plan war, heutzutage ist die Spielebranche eine milliardenschwere Industrie und zieht viele kreative junge Leute an. Es ist ein Tagebuch, in dem sich diese Leute mit großer Wahrscheinlichkeit wiedererkennen, auch wenn mehr als zwei Jahrzehnte dazwischenliegen.

The Making of Prince of Persia - Fazit

Interessiert ihr euch auch nur annähernd für die Geschichte hinter den ersten beiden Prince of Persias oder für solche Making-of-Werke im Allgemeinen, erhaltet ihr hiermit definitiv eines der interessantesten, das ich bisher zu lesen bekam. Hier geht's nicht allein um die Spiele, die Gedanken, Emotionen und Konflikte von Mechner sind ebenso wichtig für die Gesamtgeschichte dieses Buches. Die neue Illustrated Edition überzeugt obendrein mit einer gelungenen, hochwertigen Umsetzung. Ein spannender und faszinierender Blick in eine andere Zeit, in der die Branche noch nicht den gleichen Stand hatte wie heute.


Hier als eBook und Buch erhältlich: The Making of Prince of Persia: Journals 1985-1993 bei Amazon bestellen.


  • Verlag: Stripe Press
  • Seitenzahl: 336
  • Art: Gebundenes Buch
  • Sprache: Englisch
  • Preis: zirka 20 Euro

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