Manor Lords - Guide für Einsteiger: Erste Schritte zum Start und Bau eines Dorfes
Neue Siedler anlocken, Industrie ankurbeln, Versorgung sichern - so läuft eure Siedlung.
Die ersten Schritte in Manor Lords können leicht überfordern, zumal uns das Spiel in seiner Early-Access-Version "einfach mal machen" lässt. Aufbauspiele leben davon, dass man allmählich die Abläufe verschiedener Produktionsstätten durchblickt und optimiert.
Neben den ohnehin stetig schrumpfenden Ressourcen ziehen Banditen marodierend durch die Lande und plündern gern mal unsere Speisekammer. Und wer expandieren möchte, muss irgendwann umliegende Reiche erobern. Hier kommt der Manor-Lords-Guide für den Einstieg ins Spiel. Folgt den Schritten zum Aufbau eines Dorfes, zum Errichten von Wohnhäusern für eine wachsende Bevölkerung, zum Verarbeiten von Holz, Stein und Lehm. So gelingt der Grundstein einer funktionierenden Siedlung, der Straßenbau, das Anwerben neuer Bewohner, die Jagd nach Tieren, die Vorbereitung für den Winter und einiges mehr.
Was ist das Ziel in Manor Lords?
Kurz gesagt: der Ausbau einer kleinen Ansammlung windschiefer Zelte zu einer prächtigen Mittelalterstadt, Bekämpfung von Obdachlosigkeit, Bevölkerungswachstum, Erhöhung der Siedlungsstufe, Expansion und das Erobern umliegender Reiche.
Egal, in welcher der drei Szenario-Vorlagen ihr spielt und welche Bedingungen aktiv sein mögen: Das grundlegende Geschehen in Manor Lords beginnt immer mit einer Siedlung und ihrem Aufbau. Eine Siedlung verbraucht Ressourcen, und zwar steigend, je mehr Bewohner sich niederlassen und je mehr Produktionsstätten sie betreiben. Am wichtigsten hierbei ist dieses Fasssymbol:
Die Zahl dahinter gibt an, in wie vielen Monaten eure lebenswichtigen Vorräte mit der derzeitigen Bevölkerung und Betriebsamkeit aufgebraucht wären. Das Spiel unterscheidet zwischen Nahrung (Essen für die Bewohner) und Brennstoff (wird verbraucht von Wohnhäusern und Betrieben).
Beide Werte sind der Motor von Manor Lords und halten ihn am Laufen. Gerät er ins Stottern, müsst ihr etwas dagegen unternehmen, sonst leiden eure Bewohner z. B. Hunger und ihre Zufriedenheit sinkt. Oder sie frieren, was ebenfalls zu Verstimmungen führt, bis hin zum grausamen Kältetod.
Eine zu geringe Zufriedenheit verhindert Wachstum. In dem Fall siedeln sich keine neuen Bewohner an, wir erhalten keine frischen Arbeitskräfte und schmoren sozusagen im eigenen Saft, bis es irgendwann zu Ende geht.
Da man verstorbene Dorfbewohner begraben sollte (sonst liegen sie einfach auf dem Boden und die Zufriedenheit der Bevölkerung leidet weiter), sparen wir uns die Unbequemlichkeiten und stellen sicher, dass die Siedlung stets gut versorgt ist. Wie man das anstellt? Schauen wir mal.
Holzfällerlager und Holzinfrastruktur bauen
Die Grundlage für eine Mittelaltersiedlung, die wachsen und gedeihen kann, ist eine funktionierende Holzwirtschaft. Holz wird für einen Großteil baubezogener Vorhaben benötigt und sollte immer vorrätig sein, sonst gerät die Dorf-Stadt-Transformation ins Stocken.
Beginnt damit, ein Holzfällerlager zu errichten, indem ihr in der unteren Leiste auf Gebäude > Holzfällerlager klickt:
Dieses sorgt dafür, dass eure Arbeiter Bäume fällen und das Holz für die Produktion nutzbar machen können, indem sie Bauholz daraus gewinnen. Es dauert eine Weile, bis das Lager vollendet ist. Ihr könnt euren Dorfbewohnern auf der Baustelle dabei zusehen, wie sie Ochsen und Karren zum Heranschaffen des Baumaterials nutzen und ihre Werkzeuge schwingen.
Ist das Holzfällerlager fertiggestellt, müsst ihr diesem mindestens eine Familie zuweisen. Klickt auf das Lager und dann auf das Plussymbol bei "Familie zuweisen":
Ohne zugewiesene Familie(n) bleiben die Betriebe leer (egal ob Holzverarbeitung, Taverne oder Lehmgrube) und wir haben nichts davon, dass sie existieren.
Passend dazu macht sich eine Sägegrube bezahlt. Dort können wir Bretter aus Bauholz herstellen. Platziert sie in der Nähe des Holzfällerlagers, um die Wege dazwischen kurz zu halten.
Generell empfiehlt es sich, die holzverarbeitenden Gebäude in der Nähe eines Waldes oder kleinen Waldstücks zu errichten. Wir benötigen schließlich die Bäume, müssen aber dafür sorgen, dass sie uns auf lange Sicht nicht ausgehen.
Dafür könnten wir als Nächstes ein Forsthaus bauen, das es unseren fleißigen Förstern ermöglicht, neue Bäume zu pflanzen. Allerdings sind die Familien anfangs knapp und der Waldbestand sollte eine ganze Weile reichen. Es genügt, wenn ihr das Forsthaus später errichtet, sobald größere Lücken in den Waldgebieten entstanden sind.
Sehr wichtig ist dagegen eine Brennholzhütte, in der wir Holz aus dem Wald zu Brennholz verarbeiten können (ohne das die Betriebsstätten und Wohnhäuser kalt bleiben). Auch wenn ihr im Frühling startet, sollte man die Konstruktion der Brennholzhütte nicht auf die lange Bank schieben.
Und ähnlich wie das Holzfällerlager sollte sie stets in Betrieb sein. Jedes Wohnhaus (Hofstätte) verbraucht pro Monat eine Einheit Brennstoff, ebenso wie die meisten der Arbeitsplätze. Im Winter verdoppelt sich der Bedarf.
Teilt ihr der Brennstoffhütte gleich zwei oder drei Familien zu, fehlt deren Arbeitskraft zu Beginn zwar an anderer Stelle, aber dafür produzieren sie Brennholz für die Ewigkeit. Dieses Symbol zeigt den kompletten Bestand:
Arbeiter und Familien zuweisen
Hier ein kurzer Einschub dazu, wie man die jeweiligen Produktionsstätten mit Arbeitskräften bestückt. Klickt auf eines der produzierenden Gebäude und ihr seht, wie viele Familien maximal zugeteilt werden können:
Trefft eine Zuweisung und ihr könnt den Dorfbewohnern dabei zusehen, wie sie (im Fall des Holzfällerlagers) mit ihren Äxten bewaffnet losziehen und Bäume in der Nähe fällen, bevor sie das Holz ins Lager bringen.
Klickt ihr auf ein Gebäude > Personen, seht ihr anhand von Pfeilen, wo die fleißigen Arbeiter (die der Einrichtung zugeteilt sind) gerade zu Werke gehen:
Inzwischen sollte das Forsthaus fertiggestellt worden sein. Weist ihm eine Familie zu, damit sich die Leute um das Pflanzen neuer Bäume kümmern können. Nehmt ihr keine weitere Einstellung vor, tun sie das unbegrenzt. Ansonsten könnt ihr über Forsthaus > Erweitert einen Bereich bestimmen, in dem das geschehen soll.
Wohnhäuser und Hofstätten errichten
Zu den Grundbedürfnissen eurer Familien zählen Unterkünfte. Die Zelte für die Obdachlosen, mit denen ihr beginnt, sollten schnellstmöglich ersetzt werden.
Mit einem einfachen Klick könnt ihr die Zelte zu einem Arbeiterlager erweitern. Das kostet 1x Bauholz und schafft Wohnraum für fünf Familien. Allerdings kann es nicht weiter ausgebaut werden und bietet sich somit eher an, wenn ihr einen Außenposten irgendwo betreiben möchtet.
Für unsere Siedlung benötigen wir klassische Hofstätten. Diese findet ihr unter Wohngebäude > Hofstätte (Stufe 1). Wählt sie aus und ihr könnt vier Punkte als Außengrenzen des Grundstücks festlegen. Bei diesem Vorgang kommt es darauf an, wie groß ihr das Grundstück gestalten möchtet.
Hier beispielsweise sehen wir, dass lediglich Platz für das Wohnhaus bestünde:
Legt ihr die Außengrenzen großzügiger fest und lasst dem Grundstück mehr Platz, können mehrere Häuser auf der Fläche entstehen:
Auf diesem Bild sehen wir Bauplatz für fünf einfache Behausungen nebeneinander:
Achtet auf die Baukosten, die mit jedem zusätzlichen Element steigen und ein mehr oder weniger großes Loch in die Holzkasse reißen können. Dann wiederum ist Wohnraum essenziell für die Zufriedenheit der Dörfler und wir können nie genug davon haben.
Wichtig: Für ein Bevölkerungswachstum muss nicht nur die Zufriedenheit über 50 % betragen (das Symbol mit dem Daumen nach oben), sondern ihr braucht auch freie Hofstätten, sonst können sich keine neuen Familien niederlassen. Erkennbar sind solche Probleme anhand des Familiensymbols:
Steht dort "Kein Bevölkerungswachstum", müsst ihr erst den Grund dafür angehen (in der Regel neue Hofstätten hervorbringen).
Sprechen wir noch kurz über die möglichen Erweiterungen eines Hauses. Zieht ihr den Rahmen beispielsweise etwas größer wie auf dem unteren Bild, seht ihr bis zu drei verschiedene Elemente in der Aufteilung:
- Wohnhaus für die Familie.
- Mögliche Erweiterung des Wohnraums für eine zusätzliche Familie.
- Mögliche Erweiterung der Hofstätte durch einen kleinen hauseigenen Betrieb (z. B. Apfelgarten, Brauerei, Hühnerfarm).
Ob für solche Erweiterungen überhaupt Platz in der Hofstätte vorhanden ist, das bestimmt ihr mit dem Ziehen des Rahmens für das Grundstück. Da wir hier von einem Mittelalterspiel sprechen, können die Gehöfte ruhig krumm und schief in der Landschaft stehen. Das hat Charme.
Mit den nötigen Geldmitteln solltet ihr die Hofstätten um einen Betrieb erweitern. Eine Hühnerfarm versorgt uns fortwährend mit Eiern, während ein Gemüsegarten die Vielfalt der angebotenen Nahrungsmittel erhöht (was wiederum das Risiko von Krankheiten verringert). Klickt dafür auf dieses Symbol und legt einen Schwerpunkt fest:
Arbeiter den Bauvorhaben zuteilen
Bevor es mit dem Ausbau weitergeht, sollten wir Bescheid wissen, wie man Bauvorhaben vorantreibt und Arbeiter dazu bewegt, Gebäude zu errichten. Ohne freie, zupackende Hände, die unter hochgekrempelten Ärmeln zum Vorschein kommen, geht es nie voran.
Wichtig ist hierbei, dass lediglich nicht zugewiesene Familien dafür infrage kommen, ersichtlich anhand der oberen Leiste:
Auf dem Bild oberhalb sind zwei Familien "frei", also keiner Produktionsstätte zugewiesen. Sie kümmern sich automatisch um das Errichten von Gebäuden oder z. B. um den Transport von Bauholz mithilfe von Ochsen, sofern entsprechende Bauaufträge erteilt wurden.
Welche Bauvorhaben sie genau vorantreiben (falls ihr mehrere Baustellen habt), das könnt ihr über die Prioritäten regeln. Klickt auf ein noch unfertiges Gebäude und legt einen Wert fest.
Jägerlager bauen und Tiere jagen
Seht euch auf der Karte um, bis ihr ein grünes Symbol für Wildtiere entdeckt. In der Nähe solltet ihr ein Jägerlager errichten und es mit Personal bestücken, damit eure Leute auf die Jagd gehen und Fleisch sowie Häute beschaffen können.
Platziert das Lager nicht im roten Kreis, dem Lebensraum der Tiere, da sie sich sonst bedroht fühlen und weiterziehen können.
Außerdem sollten wir darauf achten, den Bestand der Tiere nicht komplett zu dezimieren. Klickt hierfür auf das Jägerlager > Allgemein > Jagdlimit (hunting limit). Die Untergrenze bestimmt, wann die Arbeiter das Jagen einstellen, damit sich die Tierpopulation erholen kann.
Beeren pflücken und die Wildbeuterhütte
Ein lilafarbenes Beerensymbol weist auf Beerenvorkommen hin. Sie sind eine grandiose Ergänzung zu den anderen Nahrungsmitteln in Manor Lords und einfach zu pflücken, wenn ihr eine Wildbeuterhütte in der Nähe errichtet.
Die Laufwege zu den Beeren mögen etwas länger ausfallen, aber sie sind perfekt zum Füllen der Speisekammer. Beeren sind fantastisch. Sie stopfen den Magen und sind stets von Frühjahr bis Herbst verfügbar.
Habt ihr ein üppiges Vorkommen entdeckt, weist der Wildbeuterhütte ruhig zwei oder drei Familien zu, sonst schafft ihr die komplette Beerenernte bis zum Wintereinbruch vielleicht nicht und verschenkt wertvolle Ressourcen. Spätestens im Dezember verschwinden die Beeren von den Sträuchern und wachsen erst im nächsten Frühjahr wieder nach. Lasst die Arbeiter in diesem Zeitraum andere Jobs erledigen.
Nebenbei könnt ihr die Wildbeuterhütte ausbauen zu einem Kräutergarten.
Ungeschützte Waren, Speicher und Lagerhaus
Irgendwann sollte euch auffallen, dass einige Vorräte auf freier Fläche liegen und den Elementen schutzlos ausgesetzt sind. Vor allem der Regen und die dadurch drohenden Wetterschäden sind sehr bedenklich.
Baut einen Speicher (für Nahrungsmittel) sowie ein Lagerhaus (für Materialien, Verbrauchsgüter, Waffen etc.), damit die Vorräte aus dem Freien verschwinden können und nicht verderben.
Außerdem benötigen wir beides, um überschüssige Ressourcen einlagern zu können. Nehmen wir die Wildbeuterhütte: Sie bietet Platz für 50 Einheiten Beeren, die dort zwischengelagert werden können.
Teilt ihr dem Speicher bzw. Lagerhaus mindestens eine Familie zu, wird diese dafür sorgen, dass die Lager der Produktionsstätten geleert und die damit verbundenen Ressourcen in den allgemeinen Speicher bzw. das Lagerhaus gebracht werden. Außerdem eröffnen sie Stände auf dem Marktplatz.
Sorgt zügig für einen Ausbau. Das Lagerhaus kann per Klick auf das Korbsymbol zum Großen Lagerhaus und der Speicher zum Großen Speicher ausgebaut werden. Beide Erweiterungen kosten Bauholz, Bretter und Steine.
Sie erhöhen die maximale Menge an lagerbaren Objekten deutlich (auf jeweils 2.500 Einheiten) und wir sollten danach so schnell keine Platzprobleme erleiden.
Eisen, Stein und Lehm abbauen
Parallel dazu solltet ihr euch umschauen, welche weiteren Vorkommen in eurer Region liegen, etwa Eisen, Steine oder Lehm. Diese können wir anzapfen, indem wir ein Steinmetzlager oder eine Abbaugrube daneben platzieren:
- Eisen
- Stein
- Lehm
Wählt die entsprechende Anlage unter Gebäude > Bergbau und platziert sie in der Nähe bzw. genau darüber, falls erforderlich. Eine Versorgung mit Steinen ermöglicht erweiterte Bauvorhaben, etwa eine Kirche oder einen Brennofen. Lehm wiederum kann zu Dachziegeln weiterverarbeitet werden.
Wünsche und Bedürfnisse
Der Ausbau des Dorfes fällt schwerer, wenn ihr nicht auf die Wünsche eurer Bevölkerung achtet. Am oberen Bildrand seht ihr rote Einblendungen wie diese:
Steht dort zum Beispiel "Kälte" oder "Nicht genügend Vorräte", entnehmt ihr dem Text darunter, wo genau das Problem liegt. Entwickelt entsprechende Gegenmaßnahmen zum Steigern der Zufriedenheit. Diese wird im nächsten Abschnitt noch wichtig, aber zunächst reicht es, wenn ihr einen Daumen-hoch-Wert von mehr 50 % halten könnt.
Je höher, desto mehr Leute schließen sich eurer Siedlung an, solange ihr neue Hofstätten baut.
Straßen bauen und Gebäude verbinden
Inzwischen sollte euer erstes Dorf ein ordentliches Wachstum zu verzeichnen haben, im besten Fall in Sachen Einwohner, aber sicher in Sachen Gebäude- und Infrastruktur. Zum Verbinden der einzelnen Häuser bieten sich Straßen bzw. Wege an. Klickt hier auf die Schaltfläche:
Anschließend könnt ihr kleine, befestigte Trampelpfade auf dem Boden einzeichnen und Verbindungen zwischen Wohnhäusern sowie Produktionsstätten anlegen. Das System ist leicht verständlich und sollte genutzt werden, wann immer ein Transportweg nötig ist.
Transportieren eure Leute zum Beispiel eine Ladung via Holzkarren, sind sie auf den Wegen schneller unterwegs als querfeldein. Sorgt für eine entsprechende Anbindung.
Es gibt deutlich mehr Feinheiten im fortschreitenden Spielverlauf, einige militärischer Natur, andere mit sozialen oder industriellen Herausforderungen verknüpft. Das erste Stück ist geschafft. Viel Erfolg beim Überleben im Mittelalter.
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