Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen
Wii Fit - die Sega-Variante
Vor den Starts beider Disziplinen ladet Ihr per Druck auf das B-Knöpfchen Eure Starting-Power auf, um dann vor dem „Go“ des Unparteiischen per abwechselndem Auf und Ab beider Steuerungseinheiten für möglichst hohes Tempo zu sorgen.
Beim Hürdenlauf kommen selbstredend noch die – nun ja – Hürden erschwerend hinzu, die ebenfalls übersprungen werden wollen. Hier ist wieder die besagte B-Taste gefragt. Und Vorsicht: Wer das Timing versemmelt – und das passiert (mir) leicht – verliert nicht nur seinen Rhythmus, sondern obendrein wichtige Sekunden beziehungsweise Meter auf seine Konkurrenten.
Doch es sollte noch anspruchsvoller werden: In der Sportart 'Dreisprung' darf man per Klatschbewegung zunächst einmal die begeisterte Menge anheizen, bevor man wie gehabt für möglichst hohes Tempo sorgt – ergo: abwechselend auf und ab mit Nunchuk und Wiimote - und dann per rechts-, links- und wieder rechtsseitigem Aufwärtsruck den tatsächlichen Sprung hinter sich bringt. Aber bitte nicht die Linie übertreten! Sonst wird Euer Kunstflug nicht gewertet.
Beim 'Hammerwurf' sollte man mit einer Kreiselbewegung möglichst viel Schwung holen und das Wurfgeschoß obendrein erst im optimalen Winkel auf die Reise schicken. Und beim Bogenschießen gilt es, wie im richtigen Leben die Sehne zu spannen – Ihr zieht die beiden Steuerungseinheiten voneinander weg - und anschließend Nunchuck und Wii-Remote so aufeinander auszurichten, dass der Pfeil trotz des wankelmütigen Windes in der Mitte der Zielscheibe einschlägt.
Obwohl das Spiel In-House vom Sega Sports Japan-Team entwickelt wird, wirken Look und Feel von Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen eher einem der zahlreichen Mario-Sportspiele entliehen als den Zahnausfall verursachenden letzten Sonic-Games – was ich als großes Plus werte.
Auch das Balancing orientiert sich sehr an Marios-Sporteskapaden – wie zum Beispiel Mario Kart.Während Mario und Luigi eher die Allrounder mimen, hat Bowser eine schwache Beschleunigung, dafür aber immense Endgeschwindigkeit und Kraft. Wer also mit Freunden im Quartett eine gesamte Olympiade vor dem TV zelebriert, sollte dank der zahl- wie abwechslungsreichen Disziplinen durchaus ausgewogene Wettbewerbe erleben. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass Großmama und Tante Paula diesmal wohl lieber zuschauen, anstatt sich von dem Stammhaltern der Familie ordentlich die Zocker-Leviten lesen zu lassen.
Über Art und Zahl der Online-Features hielt sich Sega zwar noch bedeckt, aber ich lehne mich vermutlich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass wir im November endlich Jagd auf „echte“ Weltrekorde machen dürfen.