Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen
Höher, schneller, weiter
Alle Teilnehmer unterscheiden sich nicht nur durch Konzernherkunft und Äußeres, sondern vor allem durch Ihre Fertigkeiten. Mario gehört zur Gruppe der Allrounder, Sonic ist wenig überraschend ein Sprinter und Wario braucht zwar ein wenig, um auf Touren zu kommen, bewegt sich dann aber wie eine Naturgewalt. Es wurde betont, dass Ihr grundsätzlich mit allen Figuren bei allen Sportarten eine reale Chance auf einen Sieg habt, Ihr müsst halt nur eine Taktik finden, wie sich die Schwächen eines Charakters in Stärken umwandeln lassen.
Die brillante Steuerung bietet dafür viel Raum. Sega gelang es, die Grundlagen Wii-typisch einfach zu halten und trotzdem genug Komplexität zum Experimentieren mit verschiedenen Techniken einzubauen. Beim 400m-Lauf beginnt alles sehr schlicht und für das Laufen selbst schwingt Ihr so schnell wie möglich die beiden Controller, Wiimote und Nunchuck, auf- und ab. Jeder versteht in zwei Sekunden, wie das geht. Der Trick besteht darin, dass die Figur irgendwann erlahmt und zurückfällt, solltet Ihr einfach die ganze Zeit nur powern. Erst zum Schluss dürft Ihr dann mittels der A-Taste in den Sprint gehen, müsst aber auch hier auf die Energie achten. Gewinnen wird hier also nicht der Spieler mit dem schnellsten Handgelenk, sondern der mit der richtigen Strategie.
Alle Disziplinen sind einfach in der Grundbewegung, bieten dann aber mit einigen Kniffen eine erstaunliche Tiefe, um Euch noch nach langer Zeit zu besseren Leistungen fordern zu können. Damit Ihr aber nicht immer die Disziplinen einzeln abarbeiten müsst, hat Sega sich eine ganze Reihe von Spielchen drumherum ausgedacht. Nach und nach lässt sich eine Vielzahl von immer schwerer werden Wettkämpfen freischalten und spätestens die finalen werden Eure Handgelenke und Oberarmmuskulaturen bis zum letzten strapazieren.
Die Missionen geben sich nicht weniger schweißtreibend und auch hier wird es zum Ende hin ausgesprochen fordernd, wenn Ihr in den verschiedenen Disziplinen die vorgegebene Weiten oder Zeiten einhalten müsst. Letztendlich sind die aber alles nur Übungsvarianten für die Königsdisziplin, den umfangreichen Onlinemodus. Jeder Sieg wird doppelt so schön und jede Niederlage zehnmal so schmerzhaft gegen einen menschlichen Spieler und damit Ihr Eure Leistungen auch so richtig genau einsortiert findet, werden alle Events bis zur dritten Nachkommastelle dokumentiert.
Bei meinen eigenen Leistungen stellte sich dies leider als komplett unnötig heraus, dafür lag ich nach einer erfolgreichen Vorrunde dann vor der Finalausscheidung doch zu weit hinten, als dass es kleinster Zeiteinheiten bedurft hätte diesen Rückstand zu messen. So war ich dann beim Finale auch auf die Zuschauerbänke verbannt, als Luigi sich in einem spannenden Fotofinish gegen Sonic durchsetzen konnte…
Dass sich meine Enttäuschung ob der eigenen Niederlage bei Segas Medialympics in Grenzen hielt, lag an dem Wissen, dass es sehr bald auf der heimischen Wii weitergehen wird. Ohne unter dem Eindruck eines Berges Werbegeschenke zu stehen, („Ich war bei den Medialympics und alles was ich kriegte war dieses T-Shirt“) begeisterte mich der erste Ausflug auf die Tartanbahn der ehemals bitteren Konkurrenten Sega und Nintendo. Das Spiel bietet alles, was man von der Wii erwartet: Zugänglichkeit wird groß geschrieben, dabei aber nie die Spieltiefe vergessen. Grafisch gibt man sich im Rahmen der Möglichkeiten keine Blöße. Für Wii Sports könnte dies die Wachablösung bedeuten, für Euch praktisch endlosen Spielspaß in geselliger Runde. Mögen die Spiele bald beginnen.
Am 23. November 2007 fällt der Startschuss für Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen auf der Wii, Anfang 2008 geht es dann auch auf dem DS in das Stadion.