Marvel's Avengers liefert auf PS5 und Xbox Series X/S eine überzeugende Vorstellung ab
Am Ende sind alle glücklich.
Letzte Woche haben wir einen exklusiven Blick auf die PlayStation-5-Version von Marvel's Avengers geworfen, aber der Code für Xbox Series X/S - der aufgrund von Smart-Delivery-Komplikationen nur schwer im Voraus herausgegeben werden kann - war nicht dabei. Wie haben die Entwickler Crystal Dynamics und Nixxes also die Portierung auf die Xbox Series X und S gemeistert? Die Ergebnisse sind da, und wir sehen ein Spiel, das beispielhaft für das ist, was wir als "Post-Auflösungs-Ära" bezeichnet haben - wo rohe Pixelzahlen nur eine Komponente der visuellen Aufmachung eines Spiels darstellen und vielleicht nicht die wichtigste sind.
In Bezug auf den Gesamtaufbau, den Marvel's Avengers auf Xbox Series X/S bietet, ist es im Hinblick auf die Qualitäts- und Leistungsmodi fast dasselbe wie auf der PlayStation 5. Der Qualitätsmodus der Series X ist im Wesentlichen identisch zu dem der PS5: Im Vergleich zu den Last-Gen-Konsolen erhalten Nutzer höher aufgelöste Screen-Space-Reflexionen, mehr Zerstörung, besseres Wasser-Rendering, höher aufgelöste Texturen und all die anderen Verbesserungen, die zuvor beschrieben wurden. Der Modus zielt auf natives 4K-Rendering mit kleinen dynamischen Auflösungsanpassungen je nach Inhalt ab. Die Series S? Der Qualitätsmodus verhält sich ähnlich, mit einem Auflösungsziel von 1440p, aber es fehlen einige visuelle Features, einschließlich des höher auflösenden Texturpakets, das ihr auf PS5 und Series X habt. 30fps sind in diesem Modus im Wesentlichen auf allen Systemen fest vorhanden.
Der Performance-Modus ist das, was sie voneinander trennt, wobei die Series S innerhalb eines 720p- bis 1080p-Fensters arbeitet, um 60fps zu erreichen, mit weiteren visuellen Abstrichen wie reduzierter Dichte bei Blättern und Gräsern, trüberer Texturfilterung und niedriger aufgelösten Partikeleffekten. Am faszinierendsten sind jedoch die Unterschiede zwischen der PS5 und der Series X - beide zielen auf eine 4K-Ausgabe ab, aber die PS5 verwendet Checkerboard-Rendering, während die Series X das nativ tut. Das bedeutet, dass die Sony-Plattform dank der Checkerboard-Lösung eine höhere Pixelanzahl bei vergleichbaren Inhalten auflösen kann, aber aus verschiedenen Gründen liefert die Series X ein schärferes Bild. Beide nutzen weiterhin die dynamische Auflösungsskalierung, wobei die Series X mit einem allgemein größeren DRS-Fenster arbeitet. Aufgrund der Checkerboard-Lösung skaliert auch das Interface auf der PS5 mit der Auflösung, was ein wenig seltsam aussieht.
Die Sache ist, dass der Aufbau der Präsentation ein wenig komplizierter ist. Auf der PS5 gibt es Post-Processing-Elemente, die mit einer viel niedrigeren Auflösung arbeiten - und Avengers ist ein Post-Processing-lastiges Spiel. Komponenten wie Bewegungsunschärfe und Tiefenschärfe sind davon betroffen und sehen deutlich blockiger als bei den Xbox-Pendants aus. Auch die Texturauflösung kann in einigen Szenarien beeinträchtigt werden, wobei es scheint, dass das Checkerboard-Rendering nicht so gut mit der dynamischen Auflösungsskalierung zusammenspielt wie das native Xbox-Pendant. Alles in allem gibt es auf der PlayStation 5 im Performance-Modus offensichtlichere Zugeständnisse an die Bildqualität, die mit zunehmender Skalierung der Effekte deutlicher werden.
Wir haben hier nicht speziell über Pixelzahlen jenseits der allgemeinen DRS-Bereiche gesprochen, da die Auflösung auf der PS5 höher erscheinen kann, aber andere Aspekte der Präsentation haben Vorrang. Im Wesentlichen ist das Spiel auf der Series X im Performance-Modus aufgrund dieser Unterschiede bei der Zusammensetzung der Auflösung und der Nachbearbeitung klarer - auch wenn die Xbox Series X technisch gesehen mit einer niedrigeren Ausgabeauflösung laufen könnte, wie die Pixelzählung zeigt.
Bei der Performance im 60-Bilder-pro-Sekunde-Modus gibt es nur wenig, was die drei Systeme voneinander trennt. Alle haben noch spürbare Ruckler bei Kameraschnitten während der Zwischensequenzen und arbeiten generell sehr ähnlich. Die PlayStation 5 kann ihre 60fps bei intensiver Zerstörung in den Levels etwas mehr halten als die Xbox-Konsolen - vermutlich aufgrund von mehr Overhead durch die Checkerboard-Rendering-Lösung -, aber die tatsächlichen Leistungseinbußen auf den Microsoft-Plattformen sind minimal und kaum spürbar. Alle drei Konsolen laufen insgesamt sehr flüssig. Ich war auch von den Verbesserungen der Ladezeiten beeindruckt. Nixxes hat die Low-Level-Speicher-APIs sowohl auf den PlayStation- als auch auf den Xbox-Systemen angezapft, die Verbesserungen gegenüber den Last-Gen-Systemen sind ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Ein Ladesegment, das auf der PS4 Pro über eine Minute dauerte, ist auf der PlayStation 5 in vier Sekunden vorbei und das steigt auf etwa sechs Sekunden auf der Series X an. Hier steht die Vorstellung von prozentualen Unterschieden in der Leistung im Widerspruch zur tatsächlichen Erfahrung - ja, die Xbox-Series-X/S-Konsolen brauchen 50 Prozent länger als die PlayStation 5, um einen Ladevorgang abzuschließen, aber wenn der Unterschied nur zwei Sekunden beträgt, ist das nicht besonders auffällig. Marvel's Avengers ist möglicherweise unser erster echter Blick auf den Generationssprung, den der Speicher der neuen Geräte von Sony und Microsoft bietet - und keines davon enttäuscht.
Alles in allem bin ich beeindruckt von der Arbeit, die Nixxes abgeliefert hat, denn man bekommt ein richtiges Upgrade gegenüber den Last-Gen-Konsolen und eine Tag-und-Nacht-Verbesserung in allen Bereichen im Vergleich zu den Last-Gen-Pendants. Allerdings liefern die beiden Ansätze, die der Entwickler für das Rendern des Performance-Modus gewählt hat, sehr unterschiedliche Ergebnisse. Auf der Xbox Series X sieht das Spiel klarer und sauberer aus, was nur durch kaum spürbare Leistungsunterschiede ausgeglichen wird. Letztendlich hat die Foundation Engine aber nie besser ausgesehen - und es ist großartig zu sehen, wie viel Zeit und Mühe in diese PS5- und Xbox-Series-X/S-Portierungen investiert wurde.