Mass Effect 2: Kasumi - Gestohlene Erinnerungen, Feuergänger
Neue Abenteuer im Universum
Nach dem eher kosmetischen Alternate Appearance Pack hat BioWare in dieser Woche mit Kasumi – Gestohlene Erinnerungen den ersten kostenpflichtigen Download-Content für Mass Effect 2 veröffentlicht, der neben einem neuen Squadmitglied auch eine ebenso frische Mission mit sich bringt. Ob sich das Ganze lohnt, erfahrt ihr im Folgenden. Ebenso bekommt ihr einen kleinen Überblick über das bereits vor kurzem veröffentlichte Feuergänger-Pack.
Kasumi - Gestohlene Erinnerungen
Preis: 560 Microsoft/BioWare Punkte
Meisterdiebin Kasumi Goto nimmt auf der Normandy den letzten freien Raum ein und füllt zugleich den letzten Platz im Squadbildschirm aus. Da sie, wie auch Zaeed vor ihr, von Cerberus beziehungsweise dem Unbekannten angeheuert wurde, ist auch hier keine Rekrutierung erforderlich.
Ihr müsst lediglich zur Citadel reisen und über ein Werbeterminal am Dock Kontakt mit ihr aufnehmen, woraufhin sie euch auch gleich um einen Gefallen bittet, der wiederum zu ihrer Loyalitätsmission führt.
Selbige dreht sich um den berüchtigten Waffenhändler Donovan Hock, der auf dem Planeten Bekenstein gerade eine kleine Party veranstaltet und Kasumis früheren Partner Jeiji Okuda getötet hat. Aber nicht nur das, er hat auch dessen Graybox gestohlen. Dabei handelt es sich um ein neurales Implantat, das Erinnerungen und Informationen speichert. Besonders brisant ist das darauf gespeicherte Geheimnis, das die Menschheit offensichtlich in einen neuen Krieg führen könnte, wenn es bekannt wird.
Da das Treffen vom Unbekannten arrangiert wird, macht es storytechnisch etwas mehr Sinn, wenn man Kasumi in einem neuen oder laufenden Durchgang an Bord holt. Das könnt ihr dann auch schon direkt tun, sobald ihr die Kontrolle über die Normandy bekommt. Es ist aber auch kein Beinbruch, wenn ihr sie erst nach Beendigung der Hauptstory abholt.
Die Interaktionen mit ihr an Bord der Normandy beschränken sich wie bei Zaaed auf nicht-interaktive Dialoge. Soll heißen: Ihr könnt auch hier ein paar Objekte in ihrer Unterkunft anklicken (wenigsten mehr als bei Zaaed) und sie erzählt euch etwas darüber. Sprecht ihr sie direkt an, gibt sie immer mal wieder ein paar Kommentare von sich. Wesentlich mehr erfahrt ihr über sie, wenn ihr ihre Loyalitätsmission bestreitet. In Sachen Qualität und Hintergrundinfos ist diese in etwa vergleichbar mit denen der anderen Crewmitglieder. Zeitweise erinnert das Ganze Szenario ein wenig an einen Bond-Film. Man begibt sich Undercover unter die Gäste des Bösewichts, absolviert den eher ruhigeren, auf Aufklärung und Infiltration bedachten ersten Teil der Mission, bevor es in der zweiten Hälfte dann richtig zur Sache geht.
Im Laufe der Mission bekommt ihr mit dem Locust-SMG unter anderem eine neue, effektive Waffe, die aufgrund ihres reduzierten Rückschlags deutlich präziser Blei spuckt als vergleichbare Modelle. Definitiv eine lohnenswerte Beute. Des Weiteren erwarten euch Geld, ein paar Rohstoffe, ein weiteres Forschungsupgrade, mit der Blendgranate eine neue Fähigkeit, sofern ihr die Loyalität von Kasumi gewinnt, und ein zusätzliches Casual-Outfit für Shepard, das ihr auch nach dem Ende der Mission auf der Normandy tragen könnt.
Alles in allem reiht sich auch Kasumi – Gestohlene Erinnerungen in die Reihe der gelungenen Loyalitätsmissionen von Mass Effect 2 ein. Der Auftrag ist spannend, unterhaltsam und mit einigen interessanten Details gespickt. Man erfährt einiges über den sympathischen, zuweilen witzigen und mit ihrer Tarnung im Kampf sehr effektiven Charakter Kasumi und ihre Vergangenheit. Insgesamt beschäftigt euch die Mission rund eine Stunde, je nach Spielweise auch ein paar Minuten mehr. Meiner Meinung nach ist es jedenfalls der bislang beste Zusatzinhalt für das Spiel, wenn auch natürlich nicht allzu lange.
Feuergänger-Pack
Preis: Kostenlos im Cerberus-Netzwerk
Bereits vor kurzem ist mit dem Feuergänger-Pack weiterer kostenloser DLC erschienen. Darin könnt ihr mit dem Fahrzeugprototyp Hammer den Mako-Nachfolger von der verschollenen MSV Rosalie bergen.
Das Feuergänger-Pack setzt dabei weniger auf Story (da bietet Kasumi deutlich mehr), sondern eher auf Action. All das aber nicht in riesigen, offenen Arealen wie im Vorgänger, sondern auf vorgegebenen Wegen. Mit dem leicht zu handhabenden Hammer-Hovercraft müsst ihr dann oftmals euren Boost einsetzen oder springen, um bestimmte Punkte innerhalb der Level zu erreichen oder euren Weg fortzusetzen.
Mit den ebenfalls integrierten, zielsuchenden und sehr effektiven Raketen entledigt ihr euch dabei der Geth, auf die ihr unterwegs stoßt. Wenn ihr das tut, dann aber möglichst mit etwas Abstand, denn der Hammer ist recht anfällig für Feindfeuer. Schäden werden auch hier automatisch repariert, sofern ihr nicht gerade beschossen werdet.
Auf insgesamt fünf Planeten treibt ihr euch hier herum, sammelt Forschungsdaten, Artefakte, optional Rohstoffe und andere Dinge ein. Dazu fliegt ihr zu bestimmten Markierungen , drückt dort die Y-Taste und wartet ein paar Sekunden. Austeigen könnt ihr lediglich an vorbestimmten Punkten, woraufhin auch gleich der jeweilige Innenabschnitt geladen wird. Speichern könnt ihr übrigens unverständlicherweise nicht, wenn ihr mit dem Hammer unterwegs seid. Das geht lediglich in den beiden Abschnitten, in denen ihr mal zu Fuß durch die Gegend lauft. Ansonsten müsst ihr die jeweilige Mission komplett neu starten, wenn der Feind euer Fahrzeug zerlegt.
Kurzes Fazit: Der Hammer ist ein nettes Spielzeug, aber auch nicht mehr. Auch hier seid ihr knapp eine Stunde lang unterwegs und könnt euch am Ende noch eine Dekoration für euer Quartier verdienen. Zur Story trägt das Feuergänger-Pack hingegen nichts bei. Somit bleibt es lediglich bei kurzweiliger, aber kostenloser Unterhaltung.