Mass Effect 2
Live and let die
Shepard trifft hier unter anderem auf die Asari Aria T'Loak, die in Omega offensichtlich einiges zu sagen hat. Sehr viel näher geht man auf das Gespräch jedoch nicht ein, ihre Rolle bleibt somit erstmal offen. Später bestellt sich Shepard an der Bar einen Drink, lernt dabei jedoch eine wichtige Omega-Lektion. Das Getränk ist vergiftet, aber er hat Glück und steht schnell wieder auf den Beinen. „Als Mensch sollte man im Afterlife keinen Drink bestellen“, heißt es.
Dass Omega kein allzu friedlicher Ort ist, merkt man auch in anderen Gegenden. Piraten und Söldner tummeln sich im Untergrund und ärgern die Besucher. Zwischen den Kämpfen stößt man immer wieder auf verschlossene Türen, abgeriegelte Kisten oder gesicherte Laptops. Hier kommen neue Mini-Spiele zum Einsatz, mit denen man die Sperrungen knackt. In einem davon muss man beispielsweise vier Schaltkreise miteinander verbinden, was sich als nicht wirklich komplex herausstellt. Jeder der Schaltkreise enthüllt ein kleines Symbol, wenn man mit dem Cursor über sie fährt. Man muss nur die beiden passenden miteinander verknüpfen.
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, seine Rüstung an bestimmten Terminals individuell anzupassen. Hier kann man seine Schutzpanzerung mit verschiedenen Farben und Mustern bepinseln. Wer im extravaganten Pink beziehungsweise Rosa durch die Gegend laufen möchte, kann das ebenso tun wie seine Ausrüstung rot, blau oder grün einzufärben. Außerdem hat man die Wahl zwischen mehreren Varianten an informeller Kleidung. In Mass Effect 1 war man außerhalb der Dienstzeit lediglich auf das standardmäßige Allianzoutfit beschränkt. Ähnliches gilt für das Inventar, wobei BioWare das alte System mehr oder weniger über den Haufen geworfen hat. Ähnlich wie bei der Rüstung trifft man im Spiel immer wieder auf "Weapon Locker", an denen man seine Ausrüstung und die der Teamkameraden anpassen kann.
Wichtig: BioWare hat auf die Kritik von Presse und Fans gehört. Die Macher versprechen mindestens 30 Frames pro Sekunde in jeder Situation, keine zu spät nachladenden Texturen mehr und auch bessere Nebenmissionen. Zumindest in punkto Technik halten sie ihr Versprechen in den gezeigten Abschnitten. Das Geschehen bleibt auch in größeren Gefechten und mit allerlei aktivierten Biotikkräften und anderen Effekten stets flüssig. Was die Welten abseits der Storymissionen anbelangt, blieb man einen Beweis für die in Aussicht gestellte größere Variation aber noch schuldig.
Einerseits bin ich Electronic Arts dankbar dafür, dass ich so früh schon Mass Effect 2 spielen konnte. Andererseits ärgert es mich sehr, dass ich nun noch etwas mehr als einen Monat darauf warten muss, bis ich weitermachen kann. Und wenn ich im Detail beschreiben würde, wie das Spiel beginnt, würden mich einige von euch wahrscheinlich gerne einen Kopf kürzer machen. Eines sei euch aber versichert: Mass Effect 2 beantwortet zu Beginn einige Fragen, die ihr euch jetzt im Vorfeld wahrscheinlich stellt, wirft aber auch neue auf, deren Auflösung man gespannt entgegenblickt.
Hinsichtlich der Story muss man sich bei BioWare wohl sowieso keine größeren Gedanken machen, auch die Technik hat deutlich erkennbare Fortschritte gemacht. Wenn die Macher jetzt noch ihr Versprechen in Bezug auf die Nebenmissionen halten, kann Mass Effect 2 seinen Vorgänger locker übertrumpfen. Laut Aussage von BioWares Lead Technical Artist Adrien Cho wird Mass Effect 2 übrigens das bislang beste Spiel des kanadischen Entwicklerteams. Das Potential dazu hat es sicherlich. Kurz gesagt: Einer der heißesten Anwärter auf den Titel „Spiel des Jahres 2010“ erscheint schon Ende Januar. Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss herausfinden, wo ich mich für den nächsten Monat einfrieren lassen kann...
Mass Effect 2 erscheint am 28. Januar 2010 für PC und Xbox 360.