MechAssault: Phantom War
Demoliertes Blech dank Battletech
Wie Hacken? Und wie geht das jetzt? Auch hierzu gibt es einen langen Text, doch der ist genauso unbezeichnend wie wirr formuliert. Doch unsere Aktion »Bildung mit Eurogamer« lässt Euch nicht im Stich und erklärt kurzerhand wie es funktioniert. Ihr müsst lediglich die über den Bildschirm huschenden Symbole per Stift anklicken und auf die Position bugsieren, die auf dem oberen Screen angezeigt wird. Das natürlich unter Zeitdruck, der teilweise nicht von schlechten Eltern ist. Versagen ist aber kein Verlust. Man kann dieses Code-Symbol-Spielchen so oft wiederholen, bis es endlich geklappt hat. Dann öffnen sich zum Beispiel versiegelte Tore und weisen den Weg in bis dahin unerreichbare Gebiete.
Manchmal muss man aber gar nicht umständlich Türen öffnen, um weiter zukommen. Denn einige Mechs können ein kleines Stück weit oder hoch fliegen. Das reicht nicht, um die unüberwindlich scheinende Wand zu bezwingen? An einigen Stellen tritt man einfach nah an die Mauer heran, springt hoch und aktiviert per Stift die Haltekralle. Dadurch bleibt der Mech in einer gewissen Höhe hängen, von wo aus er sich weiter nach oben arbeiten kann. Zum Glück hat man an solchen Stellen auch genug Zeit für diese etwas fummelige Methode, denn beschossen wird man in solchen Abschnitten nie.
Und noch was Trickreiches: Immer wieder stehen schon mal herrenlose Mechs in der Gegend herum. Die können wir jederzeit kidnappen. Dazu stelle ich meinen Mechkrieger in den extra gelb markierten Bereich davor, aktiviere das Übernahme-Icon und… muss vorher wieder so ein Symbol-Auswahl-Minispielchen absolvieren. Erst wenn ich das gewonnen habe, gehört der Mech mir. Aber diese Aktionen lohnen sich, und man besitzt so plötzlich einen dick gepanzerten Kampfroboter mit einem reichhaltigen Raketensortiment an Bord.
24… in sieben Stunden
Insgesamt gilt es 24 Missionen zu absolvieren, nach jedem erfolgreichen Einsatz wird zwischengespeichert. Das wäre aber kaum nötig, denn wenn man den Dreh mit der Stylussteuerung einmal raus hat, sind die meisten Missionen nicht sehr schwer. Lediglich bei Kämpfen gegen fliegende Einheiten wird’s schon mal heftig, weil man denen per Stift oft kaum folgen kann. Spätestens nach sechs, sieben Stunden ist die Kampagne aber durchgespielt. Dann bleibt noch der Mehrspielermodus für bis zu vier Mechkrieger. Dooferweise muss aber jeder ein eigenes Modul besitzen (dafür ein Pfui) und Spiele über Internet, sprich Wiifi funktionieren auch nicht (Doppelpfui).
Optisch darf man natürlich auf dem Nintendo DS keine Wunder erwarten. Die 3D-Grafik ist systembedingt blockig und nicht so richtig detailliert. Um so erfreulicher, dass die Mechs trotzdem recht schick aussehen und elegant übers Schlachtfeld walzen. Sehr bemerkenswert: Das ganze Spiel ist komplett vertont – leider nur auf Englisch. Wer die deutschen Untertitel lesen will, braucht ein flinkes Auge. Hier hätte Eidos gut daran getan, die Version vollständig zu lokalisieren. Mir ging das Akkordgelese schnell auf die Nerven und habe deshalb einfach auf die englischen Anweisungen gehört. Wer das nicht kann, hat es deutlich schwerer.
Ehrlich gesagt, ich hatte mir von MechAssault nicht viel versprochen. Das Nintendo DS erschien mir dafür das falsche System zu sein. Doch was das Majesco-Team da raus geholt hat, ist recht bemerkenswert. Die Steuerung (die mit dem Stylus) ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber letztlich doch präzise. Es gibt eine richtige Story, mit vielen Cutscenes, was der Atmosphäre gut tut. Nur leider ist alles recht schnell vorbei. Wenn man dann mal zu viert antritt, sind die Mechgefechte auch zu mehreren eine spannende Angelegenheit, allerdings muss man erstmal drei Freunde finden, die auch das Spiel gekauft haben. Alles in allem nette Battletech-Unterhaltung. Bei einem zweiten Teil (und den wünsche ich mir) würde ich um etwas mehr Missionen und Story bitten… und Internet-Unterstützung.
Die Mechs walzen bereits jetzt schon über das Schlachtfeld