Mega Man 10, Bit. Trip VOID

Mega Man 9 war eine der größten Überraschungen des Jahres 2008. Capcoms clevere Rückbesinnung auf klassische 8Bit-Qualitäten verschafften dem Mega-Man-Sequel mehr Aufmerksamkeit als es jede üppige 3D-Überarbeitung vermocht hätte, das herausragende Spieldesign tat dazu dann sein übriges – Mega Man 9 war ein echter Hit.

Ganz so brillant wie Teil 9 ist das neue Mega Man 10 jetzt nicht geraten. Die Levels sind nicht ganz so inspiriert, der Soundtrack ist nicht ganz so eingängig und die Extrawaffen sind nicht ganz so nützlich und flexibel wie im Vorgänger. Riesigen Spaß macht Mega Man 10 aber trotzdem, die Leveldesigns sind ebenso diabolisch wie motivierend und die Spielbarkeit ist wie schon im Vorgänger makellos.

Dieses Mal geht ihr nicht nur mit dem blauen Namensgeber des Spiels an den Start, ihr dürft von Anfang an auch als Held Protoman spielen: Seine niedrigere Schussfrequenz und sein geringeres Einsteckvermögen kompensiert Mega Mans Bruder mit einem Schild, außerdem kann er sliden und seinen Schuss aufladen. Per Download soll demnächst noch Bass als dritte spielbare Figur nachgereicht werden.

Die acht thematisch grundverschiedenen Levels und das abschließende Finale mit seinen großartigen Bossen bieten jede erdenkliche Art von Herausforderung: Mal setzt euch ein besonders knackiger Zwischenboss zu, mal müsst ihr zum Beispiel mit geschickten Sprüngen Robo-Autos auf Kollisionskurs ausweichen. Capcom und Entwickler Inti-Creates zeigen wieder einmal eindrucksvoll, wie kreative Levelgestaltung im 8Bit-Stil auszusehen hat. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch wie eh und je, trotzdem bleibt die Herausforderung stets fair.

Auch wenn Mega Man 10 nicht mehr so progressiv und mutig wie Teil 9 ist, so kann es doch als sauberes Sequel souverän überzeugen – es spielt sich gut, ist gnadenlos herausfordernd und dank optionalem Easy-Modus sogar für Spieler ohne 8Bit-Erfahrung zu bewältigen und wärmstens zu empfehlen. Ende des Monats erscheint das Spiel dann auch für Xbox Live Arcade und im PlayStation Network.

Mega Man 10 ist für umgerechnet 10 Euro im WiiWare-Store erhältlich.

Damit hätte wohl keiner gerechnet: Dark Voids kleiner Download-Ableger macht mehr Spaß als das große HD-Abenteuer! Der Titel, der wie die aktuellen Mega-Man-Spiele im 8Bit-Stil präsentiert wird, spielt vor dem eigentlichen Dark Void und lässt euch in die Rolle von Held Rusty schlüpfen. Mit Kanone in der Hand und Jetpack auf dem Rücken erforscht Rusty ausladende Levels, in denen es neben Extrawaffen und Schlüsselkarten vor allem drei Kontrollcodes zu finden gibt. Erst wenn ihr die eingesammelt habt ,stellt ihr euch dem jeweiligen Levelboss im Kampf.

Ihr steuert Rusty mit dem Steuerkreuz und zwei Knöpfen, einem für Sprünge und Jetpack, einem zum Schießen. Die Steuerung ist sofort verinnerlicht und fühlt sich so flott und griffig wie bei den besten NES-Klassikern an. Die Action spielt sich auf dem unteren Bildschirm ab, auf dem anderen Screen wird eine mehr als nützliche Karte zur Orientierungshilfe in den weitläufigen Szenarien angeboten.

Dark Void Zero überzeugt aber nicht nur mit punktgenauer Spielbarkeit und stilsicherer Grafik, auch das drumherum ist äußerst charmant. Capcom tischt euch eine elaborierte Geschichte über eine vor vielen Jahren eingestellte NES-Entwicklung und verschollene Module auf - und um das Spiel zu beginnen dürft ihr erst einmal per DS-Mikro in das virtuelle NES-Modul pusten! Da werden Erinnerungen wach...

Der mit drei Levels eher überschaubare Umfang wird durch einen knackigen Schwierigkeitsgrad und nicht zuletzt auch durch einen absoluten Schnäppchenpreis aufgefangen: Für eines der besten DSiWare-Spiele überhaupt zahlt ihr gerade einmal 500 Punkte – also fünf Euro. Bei diesem Preis muss man einfach zugreifen. Wäre Dark Void Zero, wie von Capcom augenzwinkernd propagiert, tatsächlich ein Spiel aus den späten 80er Jahren, dann wäre es heute vielleicht auch noch regelmäßig Gast auf so mancher Hitliste der kultigsten NES-Spiele.

Dark Void Zero ist für umgerechnet fünf Euro im DSiWare-Store erhältlich.