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Mercenaries 2: World in Flames

Bomb it, baby!

Zum Glück sind nahezu die gesamte Vegetation und fast jedes Gebäude zerstörbar, was gleich mit der zweiten Waffe, einem Granatwerfer, viel Spaß bereitet. Eine der Strandhütten weigerte sich allerdings noch, klein bei zu geben. Dieser Fehler war aber schnell vergessen, als die ersten Gegner durch die Luft segelten. Wirklich atemberaubend kam die dritte Waffe daher. Die Laser-gesteuerte Bombe müsst Ihr normalerweise für viel Geld beim Waffenhändler erwerben, im ersten Level durfte unser Held aber kostenlos das Tor zur Insel in die Luft sprengen.

Einfach auf dem PDA die Bombe auswählen, in einer Schwarz-Weiß-Ansicht das Ziel anvisieren, eine kleine Quick-Time-Aufgabe lösen und schon verwandelt sich der Zugang samt Mauer in kleine Bruchstücke. Die Zerstörung läuft leider nicht immer physikalisch korrekt ab. Während Säulen und ähnliches Inventar direkt durch Beschuss zerbröseln, besitzen die Bauwerke eine Lebensenergieanzeige, die unter Nutzung der richtigen Waffe rapide abnimmt. Ist sie bei Null angekommen, gehen Hochhäuser, Fabriken, Sportanlagen und Paläste vorberechnet in die Knie. Hier wirkt selbst das eingeschränkte System von Bad Company deutlich glaubwürdiger.

Hinter dieser Hürde wartete in Form eines Jeeps das erste Fahrzeug auf unseren Militärprofi. Mit einem MG bewaffnet, donnert Ihr am Steuer dieses Gefährts schnell über die Insel und umfahrt so dutzende Straßensperren. Die Gefechte mit Sturmgewehr und anderen Kugelspritzen fallen recht anspruchslos aus. In Mercenaries 2 geht es nicht darum, pixelgenau zu schießen, sondern die Feinde mit einem Raketenwerfer über den Jordan zu befördern. Der Spaß am Chaos und der Hauruck-Humor stehen immer an erster Stelle. Wem es in GTA immer zu gesittet zugeht, der wird hier auf jeden Fall fündig.

Besuch eines Söldners

Nach ein paar weiteren Gefechten war die Mission auch schon abgeschlossen und wir hatten noch kurz Zeit, ein paar Runden im eigentlichen Spielgebiet zu drehen. Mercenaries 2 offeriert eine stilisierte Version von Venezuela, die mit Küstengebieten, Dschungelabschnitten, Flüssen, Wüsten und Städten sehr abwechslungsreich ausgefallen ist. Optisch sieht der Titel hier wenigstens einen Tick besser aus. Die Texturen sind natürlich noch immer viel zu schlecht aufgelöst, aber zumindest Beleuchtung und Farbgebung wirken stimmig.

Um an Geld und Waffen zu kommen, nimmt man über den PDA Aufträge an oder überfällt einfach Wachstationen. Die Soldaten vor Ort haben immer ein wenig Geld auf der Tasche. Und auch Waffen gibt es dort zuhauf. Wie schon erwähnt, bewegt sich die KI momentan noch auf dem Niveau eines Toasters und nicht alle Gebäude beugen sich Eurer Feuerkraft. Zumindest diese Fehler sind allerdings recht einfach aus der Welt zu schaffen.

Eine kurz angespielte Mission fiel recht einfach, aber auch recht spaßig aus. Das Ziel bestand darin, einen Drogenbaron samt seiner Handlanger ins Grab zu befördern. Dabei könnt Ihr dessen Anwesen von jeder Seite attackieren und sogar schleichend vorgehen. Für die eigentlichen Attentate muss man sich aber doch auf ein hartes Feuergefecht einlassen – schließlich sind wir ja hier nicht bei Harvest Moon.

Wenigstens kracht es ordentlich.

Im fertigen Spiel wird es 130 Fahrzeuge geben, die man filmreif kapert. Neben Jeep, Panzer und Kampfhubschrauber sind das vor allem viele Zivilfahrzeuge, die für eine kleine Spritztour bis zum nächsten Auftraggeber vollkommen genügen. Wirkliche Überraschungen bleiben aber aus.

Bevor Mercenaries 2 Ende August im Laden steht, liegt vor Pandemic noch ein ganzer Haufen Arbeit. Seit dem letzten Jahr hat sich vor allem optisch wenig getan, aber auch die Bug-Dichte ist noch viel zu hoch. Besonders hart ist der Vergleich mit GTA IV. Dort ist zwar nicht alles zerlegbar, aber selbst, wenn man diesen Faktor mit einberechnet, wirkt der Titel nur wie eine aufpolierte Xbox-Version des Vorgängers. Der Producer beteuerte zwar, dass dahinter eine komplett neue Grafik-Engine steckt, aber so richtig nehme ich ihm das nicht ab.

Am soliden Gameplay und der Lust an der Zerstörung ändert dies natürlich nichts. Mercenaries 2 ist ein herrlich chaotisches Spiel, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Für einen echten Hit fehlen aber noch jede Menge Feinschliff und eine deutlich bessere Grafik. Gerade die Texturen sind wirklich unterirdisch und können in dieser Form eigentlich nur auf der Playstation 2 akzeptiert werden. Next-Generation-Besitzer und Fans des Vorgängers sollten auf jeden Fall den Test abwarten. Vielleicht geschehen ja doch noch Zeichen und Wunder.

Mercenaries 2: World in Flams erscheint am 31. August für PC, Xbox 360, Playstation 2 und Playstation 3.

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