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Mercury Meltdown Revolution

The way it's meant to be played

Lustige Geschichte: Archer Maclean's Mercury gab im Frühjahr 2005 für mich den Ausschlag, eine PlayStation Portable aus Japan zu importieren - über einen gewissen Online-Shop in Hong Kong, den es heute leider nicht mehr gibt. Andere Geschichte. Für diejenigen, die's verpasst haben: Mercury war eine Mischung aus Geschicklichkeits- und Puzzlespiel, in dem man einen Tropfen flüssiges Quecksilber durch mehr oder weniger komplexe Levels lenken musste.

Ursprünglich wurde der Titel mit einem Kippsensor vorgestellt, was ich sehr faszinierend fand, weil von Wii damals noch keine Rede war. Aber leider lieferte man das Spiel dann später ohne diesen Sensor aus, mein Interesse war schlagartig erloschen und bevor ich mir Mercury zumindest zum Budgetpreis mal angucken konnte, hatte ich meine PSP mangels interessanter Titel auch schon wieder verkauft.

Okay, das war jetzt wahrscheinlich doch keine so lustige Geschichte, aber als Einleitung ist sie ganz brauchbar. Denn jetzt gibt's mit Mercury Meltdown Revolution das Sequel zu Mercury für Wii und zwar genau mit der Steuerung, die es schon ganz am Anfang bekommen sollte. The way it's meant to be played, wenn man so will.

Der Weg ist das Ziel

Das Farbschema oben rechts erklärt, wie man richtig mischt.

Am zu Grunde liegenden Spielprinzip hat sich dabei nichts geändert: Ihr müsst einen oder mehrere Quecksilbertropfen an zahlreichen Hindernissen vorbei in ein Ziel balancieren, indem Ihr die Spielwelt nach oben, unten und zur Seite kippt. Wer da sofort an Segas Super Monkey Ball denkt, liegt natürlich nicht ganz falsch. Tatsächlich sind die Parallelen aber nur oberflächlicher Natur, weil die Entwickler den Schwerpunkt weniger auf die Geschicklichkeits- als vielmehr auf besagte Puzzlekomponente setzen.

Mit dem Quecksilber in Mercury Meltdown Revolution kann man nämlich wesentlich mehr anstellen als mit so einem drögen Affen in einer Glaskugel. Die mit Abstand wichtigste Eigenschaft des giftigen Stoffes im Spiel ist es, verschiedene Farben anzunehmen. Rote, grüne und blaue Farbstrahler gibt es, die Euren Tropfen beim Passieren quasi ein neues Outfit spendieren. Das braucht er, weil sich viele Türen nur für eine bestimmte Farbe öffnen und sich beispielsweise rote Schalter nur von roten Tropfen betätigen lassen.

Einmal umlackieren, um die Cops loszuwerden? Ne, falsches Spiel.

Nun gibt es aber nicht nur rote, grüne und blaue Türen oder Schalter, sondern auch violette, gelbe und türkise. Hier kommt eine weitere, ganz entscheidende Eigenschaft des Quecksilbers zum Tragen: Ihr könnt einen Tropfen der zähen Masse jederzeit in mehrere Aufteilen, wenn Ihr ihn etwa auf eine spitze Ecke zufließen lasst. Jede Hälfte darf dann eine eigene Farbe annehmen. Führt Ihr die einzelnen Tropfen anschließend wieder zusammen, ergänzen sich die Farben selbstverständlich; rot und grün ergeben gelb, aus rot und blau wird violett, blau plus grün macht türkis.

Die große Herausforderung besteht also zum einen darin, mehrere Tropfen gleichzeitig unter Kontrolle zu behalten. Zum anderen müsst Ihr den Aufbau eines Levels erkennen und verstehen, um die richtigen Farben zum richtigen Zeitpunkt parat zu haben.