Metal Gear Solid: Snake Eater 3D - Test
Snakes on a Handheld
Erst letztens hatte ich mit Ninja Gaiden Sigma Plus schon einen Kandidaten im Programm, der zwar im Grunde schon recht alt war, aber dennoch aktuell auf einem Handheld nochmal neue und auch alte Anhänger finden sollte. Und Konamis Metal Gear Solid: Snake Eater 3D ist auch so ein Spiel. Ursprünglich erschien Snake Eater 2004 für die PlayStation 2, knapp ein Jahr später kam dann die verbesserte Subsistence-Version auf den Markt. Und nun folgt eben noch - neben der HD-Version von Subsistence in der HD-Collection - eine Umsetzung für Nintendos Kleinen.
Hierbei zeigt sich auch wieder das Problem, das viele solcher Spiele auf Handhelds haben: Einen fehlenden zweiten Analog-Stick. An dieser Stelle übrigens nochmal großen Dank an Sony für den zweiten Stick auf der Vita. Snake Eater 3D nutzt jedenfalls die Buttons auf der rechten Seite für die Steuerung der Kamera und das Zielen. Das ist einerseits natürlich ein bisschen Gewöhnungssache, aber schon zu PSP-Zeiten bin ich damit nie so gut zurechtgekommen, wie das mit einem Analog-Stick der Fall war. Und auch hier fühlt es sich selbst nach längerer Zeit in gewisser Weise "nicht richtig" an und macht auch das Anvisieren von Feinden nicht immer einfacher. Als Alternative unterstützt Snake Eater 3D allerdings auch die Nutzung des Circle Pad Pro, wenn ihr denn einen zweiten Stick braucht - aber das Zubehör hat nun mal auch nicht jeder.
Snakes Bewegungen an sich funktionieren derweil recht gut und flüssig, Kojima Productions hat ihm sogar die Möglichkeit spendiert, sich nun auch gebückt fortzubewegen, was aber natürlich zulasten eures Tarnwerts geht. Ebenso kann der gute alte Snake jetzt schießen, während er sich bewegt. Oder zumindest bewegt er sich langsam fort, er rennt währenddessen nicht munter durch die Gegend, ihr seid also immer noch ein vergleichsweise einfaches Ziel.
Im Kern bleibt Snake Eater 3D dabei das gleiche Spiel. Die Story ist unverändert - grob zusammengefasst sollt ihr einem sowjetischen Wissenschaftler in den 60er Jahren zur Flucht verhelfen, wobei aber selbstverständlich alles anders kommt als geplant - und das trifft weitestgehend auch auf das Gameplay zu, mal abgesehen von den im vorigen Absatz erwähnten Neuerungen.
Nach wie vor habt ihr allerlei Möglichkeiten, euer Missionsziel zu erreichen, indem ihr eure Feinde schlicht umgeht, sie betäubt, ablenkt oder sie als menschliches Schutzschild verwendet und sie dabei befragt oder einfach nur außer Gefecht setzt. Wie ihr dabei vorgeht, liegt einzig und alleine an euch und es macht Spaß, die verschiedenen Optionen einmal auszuprobieren - wenn auch nicht alle Wege genutzt werden können, die man vielleicht sieht oder die man gerne nutzen würde. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Tarnung, denn um Feinde ungesehen zu passieren, müsst ihr euch der Umgebung anpassen. Dazu stehen einerseits verschiedene Tarnfarben zur Verfügung, zwischen denen ihr jederzeit wechseln könnt, andererseits könnt ihr auch mit dem 3DS aufgenommene Fotos dazu verwenden. Das Resultat ist zwar nicht sonderlich spektakulär, aber eine nette Spielerei ist es mit Sicherheit.
Rein technisch gesehen ist die Auflösung in Snake Eater 3D kleiner als im Original, im Gegenzug sehen hingegen die Charaktermodelle deutlich detaillierter aus. Der kleine Bildschirm macht es einem allerdings nicht immer einfach. Insbesondere wenn man aus größerer Entfernung punkt- beziehungsweise pixelgenau zielen möchte, bekommt man schon mal Probleme - außerdem ist das Geschehen in der Distanz leicht verschwommen, was die Angelegenheit zusätzlich schwieriger gestaltet. Des Weiteren bleibt die Framerate nicht immer gänzlich stabil. Einbrüche lassen sich immer mal wieder besonders während der Zwischensequenzen feststellen, aber auch in den Bosskämpfen. Der 3D-Effekt ist Kojima Productions im Gegensatz dazu wirklich sehr gut gelungen.
Das ist zwar alles kein Genickbruch, aber insgesamt hinterlässt Snake Eater 3D durch solche Kleinigkeiten einen leicht faden Beigeschmack. Im Großen und Ganzen ist die Umsetzung jedoch gelungen und speziell Snake sah hier nie besser aus. Ob Veteranen oder Kenner von MGS 3: Subsistence dieses Spiel zwingend brauchen, ist allerdings fraglich. Dafür bietet es im Grunde eigentlich zu wenig Neues, es sei denn, ihr wollt dieses Spiel unbedingt mal in 3D erleben. Alle anderen, die gerne ein gelungenes Schleich-Spiel haben wollen, werden hiermit aber auf jeden Fall glücklich werden.