Microsoft zog bisher keinen Gewinn aus dem Verkauf seiner Xbox-Konsolen
Software und Services sind die wahren Goldesel.
- Microsoft macht mit seinen Konsolen-Verkäufen Minus - und das schon immer
- Das bestätigte eine Zeugenaussage im Rahmen des Prozesses zwischen Apple und Epic Games
Microsoft macht Minus - aber nur mit dem Konsolen-Verkauf. Der Xbox-Hersteller bestätigt im Rahmen des Prozesses zwischen Apple und Epic Games, dass er noch nie einen Gewinn aus dem Verkauf seiner Konsolen erzielt hat.
Das ist nicht untypisch, denn aktuell verfolgen viele Konsolenhersteller das Konzept, ihre Hardware günstig - sogar mit Verlusten - zu verkaufen, um später mit ihren Spielen und Dienstleistungen Geld zu verdienen. So ist die Hürde, erstmal eine Konsole zu kaufen, nicht besonders hoch und wer das Gerät hat, wird früher oder später auch Spiele oder Abos nutzen.
Im laufenden Prozess zwischen Apple und Epic kommen nun weitere sensible Informationen ans Licht der Öffentlichkeit, die - auch wenn vielen bereits klar ist, wie der Hase läuft - von den Unternehmen lieber unter Verschluss gehalten werden würden.
Da Lori Wright, Vizepräsidentin der Xbox-Geschäftsabwicklung, als dritte Zeugin im Fall auftritt, musste sie die Frage von Epic-Anwalt Wes Erhard nach dem Gewinn von Microsoft am Verkauf der Xbox-Konsolen wahrheitsgemäß beantworten.
"Nein, das tun wir nicht. Wir verkaufen die Konsolen mit einem Verlust", antwortete sie dem Anwalt. Auf die Frage, ob Microsoft jemals in seiner Geschichte Gewinne beim Verkauf einer Xbox erzielt habe, sagte sie "nein", so berichtet Protocol.
Niko Partners' Senior Analyst Daniel Ahmad reagierte auf die Aussage von Lori Wright mit diesem Tweet:
"Unprofitable Hardware spielte sicherlich eine größere Rolle in den späten 90er und frühen 2000er Jahren (oh, und in der PS3-Ära, lol)", schrieb Ahmad. "Sowohl die PS5 als auch die Series X/S werden im Moment mit Verlust verkauft, werden aber höchstwahrscheinlich im Laufe der Zeit profitabel werden." Er vermutet, dass die PS4 die erste Konsole war, "die das oben genannte Konzept etwas umgedreht hat".
"Während Sony den Preis der PS2 zum Beispiel aggressiv auf 99 Dollar gesenkt hat, hat die PS4 über mehrere Jahre einen Preispunkt von 299 Dollar gehalten und war profitabel."
Nintendo sei demnach "eine Art Ausreißer", da die "Switch gebaut wurde, um so schnell wie möglich profitabel zu sein." Nintendo generiert also auch mit dem Kauf von Konsolen Gewinne.
Weitere interessante Details, die uns der laufende Prozess diese Woche beschert hat, sind Epics Kosten für den Borderlands-3-Deal und die Ausgaben des Unternehmens für alle kostenlosen Spiele im ersten Jahr des Angebots. Außerdem wissen wir nun, wie viel Geld Fortnite in zwei Jahren eingespielt hat.