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Midnight Club: L.A.

Von dunkler Nacht zum helllichten Tage

Wenig überraschend bisher das Gameplay: Die gesamte Spielmechanik erinnert momentan noch sehr stark an den direkten Vorgänger und gibt Euch wie gehabt die Möglichkeit, Eure Gegner selbst zu wählen. Einfach einen markierten Kontrahenten per Lichthupe herausfordern, schon geht es Richtung Ampel und „virtueller“ Rennstrecke. Genau wie bei Burnout: Paradise steht es Euch frei, wie Ihr die einzelnen Checkpoints erreicht. Dank großer Pfeile fällt es nicht schwer, das Ziel zu erreichen. Doch verpasst Ihr die richtige Kreuzung, sorgt der Umweg für miese Rundenzeiten.

Hier merkt man dem Titel seine Verwandtschaft zu GTA IV an. Ihr könnt Euch sehr frei in dem realitätsnahen Los Angeles bewegen, werdet aber ein paar entscheidende Unterschiede feststellen. Da der Spaß klar im Vordergrund steht, wurde die Original-Streckenführung nämlich zugunsten der Spielbarkeit an die schnellen Straßenrennen angepasst. Auf einer großen Übersichtskarte zeigten uns die Entwickler das gesamte Areal, das sich über viele Quadratkilometer erstreckt. Außerdem werden dort Gegner und Herausforderungen farbig markiert, die sich zum Teil selbst frei in der Stadt bewegen, aber per GPS leicht aufzuspüren sind.

Auch Zweiräder befinden sich wieder im Sortiment.

Um der Konkurrenz davon zu fahren, bricht Rockstar San Diego mit einer weiteren Serien-Tradition. Wie der Einstiegstext erahnen lässt, seid Ihr diesmal nicht nur nachts unterwegs. Stattdessen gibt es einen realistischen Tag- und Nacht-Zyklus, der für malerische Sonnenuntergänge und strahlend helle Mondnächte sorgt. Dank der kaum vorhandenen Menüs und der direkten Rennauswahl entsteht eine konsistente Spielwelt, die mit ihrer dichten Atmosphäre beeindruckt.

Neben diesen neuen Elementen setzt Rockstar San Diego aber auch auf etablierte Bestandteile. So bekommt Ihr für Siege nicht nur einen Batzen Geld, mit dem Ihr Euer Fahrzeug aufmotzen könnt, sondern auch Reputation, um höhere Gegnerklassen freizuschalten. Die Palette der Rennboliden reicht dabei von Tuning-Autos, über Supersportwagen bis hin zu Muscle Cars und sogar Motorrädern. Im Gegensatz zu Burnout werden in Midnight Club nur Original-Fahrzeuge verwendet, die ihrem Vorbild zum Verwechseln ähnlich sehen.

Das Hollywood Zeichen darf natürlich nicht fehlen.

Ungeklärt ist momentan das Thema Story. Vielleicht wird es wie bei Need for Speed eine Handlung geben, momentan hält sich Rockstar bei diesem Thema aber bedeckt. Angesichts der detaillierten Fahrer und dem Action-Adventure-Unterbau würde sich ein solcher Ansatz aber durchaus anbieten. Auch beim Thema Multiplayer beißt man bei Rockstar San Diego auf Granit. Fest steht, dass sie sich eine Menge einfallen lassen müssen, um in diesem Sektor mit Multiplayer-Schwergewichten wie Burnout: Paradise und Test Drive Unlimited mit zu halten.

Während so manche Renn-Serie langsam aber sicher in der Mittelmäßigkeit versinkt, scheint Rockstar San Diego seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Vor allem beim Thema Atmosphäre kann Midnight Club: L.A. Akzente setzen und zieht meines Erachtens sogar am Klassenprimus Burnout vorbei. Beim Thema Gameplay fehlt mir aber noch die einmalige, zündende Idee. Schließlich gab es die frei befahrbare Stadt und die Ampelherausforderungen schon im Vorgänger.

Letztendlich muss man abwarten, wie die fehlenden Features umgesetzt werden, um einen finalen Ersteindruck abzugeben. Momentan sieht Midnight Club: L.A. sehr viel versprechend aus und könnte sich zu einem echten Must-Have für Streetracing-Fans entwickeln. Da aber niemand geringeres als Rockstar hinter dem Titel steht, erwarte Ich eben etwas ganz besonderes, dass die komplette Konkurrenz alt aussehen lässt.

Midnight Club: L.A. erscheint voraussichtlich im Mai 2008 für die Xbox 360 und die PS3.

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