Mit dem neuen Deutschland-DLC für Railway Empire macht ihr es besser als die Deutsche Bahn

Ärger mit der Deutschen Bahn ist für viele Reisende kein Fremdwort. Ob Verspätungen, Zugausfälle oder diverse sonstige Probleme, alles kommt vor. Dass es bei euch besser läuft mit der Zugplanung, stellt ihr jetzt im neuen Deutschland-DLC für Railway Empire unter Beweis. Es ist nach den britischen Inseln die zweite von drei Europa-Erweiterungen für das Spiel - zuletzt folgt noch Frankreich.

Ausgangspunkt für das neue Flickenteppich-Szenario ist die Zeit nach der Märzrevolution. Die deutschen Kleinstaaten stehen kurz vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Durch das Aufkommen der ersten Privatzüge wachsen die grenzüberschreitenden Verbindungen. Große Städte verbinden sich somit untereinander und es entstehen Industriezentren, die dem Land Auftrieb verschaffen.

Im Szenario beschäftigt ihr euch in den Jahren 1850 bis 1870 mit dieser Herausforderung. Dazu stehen euch unter anderem zehn neue, historische Lokomotiven - darunter der Adler (2-2-2) und der Rhein (2-4-0) - zur Verfügung. Ebenso transportiert ihr über zwölf neue Waren durch das deutsche Gebiet, darunter Sauerkraut und Kuckucksuhren.

Railway Empire - Germany Gameplay

Die neue Karte, die zugleich in den Modi Freies Spiel und Modellbau nutzbar ist, umfasst mehr als die heutigen Landesgrenzen. Damit alles historisch genau ist, berücksichtigt das Spiel die damaligen Gegebenheiten. Das ausufernde Map-Gebiet reicht von Basel bis nach Königsberg (das heutige Kaliningrad), von Flensburg bis nach Klagenfurt. Es ist eine umfangreiche Ergänzung mit insgesamt 59 neuen Städten. Dabei berücksichtigt das Spiel alte Schreibweisen wie Cöln oder Coblenz für Städte.

Wenngleich ich die Genauigkeit der Map-Darstellung nicht als ganz hundertprozentig korrekt betiteln würde. Als Saarländer bin ich froh darüber, dass mit Saarbrücken eine lokale Stadt vertreten ist, im Verlauf der Saar fehlt indes mit der Saarschleife eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Bundeslandes. Das als kleine Kritik am Rande. Ansonsten haben die Entwickler die Umgebung inklusive der Gebäude gut an den neuen Schauplatz angepasst.

Mit der Deutschland-Map halten zugleich die Konzessionen als neues Feature Einzug ins Spiel. Im Szenario sind diese definitiv dabei, was für euch bedeutet, dass ihr neue Baugründe erst dann erschließt, wenn ihr eine Konzession dafür erworben habt. Ihr breitet euren Einflussbereich somit Stück für Stück gegen Geld aus. Im freien Spiel lässt sich dieses Feature auf Wunsch deaktivieren, darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, es auf der großen Amerika-Karte zu nutzen.

Railway Empire - Germany Gameplay

Gleichzeitig mit dem neuen DLC erschien das erste Community-Update für das Spiel (aka Version 1.8). Es bringt gleich sechs neue Bahngebäude mit sich, darunter einen viergleisigen Kopfbahnhof, einen zweigleisigen Bahnhof mit Stellwerk und eine viergleisige Wartungsstation mit Stellwerk.

Des Weiteren bietet das Update neben Problemlösungen erweiterte Startbedingungen für das freie Spiel. Ihr legt zum Beispiel fest, ob es möglich ist, Mitarbeiter zu stehlen und mit Konkurrenten zu fusionieren. Ebenso sind Detailabstimmungen in den Bereichen Kosten, Transporteinnahmen, Innovationspunkte oder Wartungskosten möglich.

Mit 12,99 Euro bewegt sich der DLC preislich auf dem gleichen Niveau wie zuvor die britischen Inseln, während die drei ersten DLCs noch 7,99 Euro kosteten. Ist der Preis gerechtfertigt? Das hängt von eurer Liebe zum Spiel ab. Ihr bekommt hier erneut eine enorm umfangreiche Map mit großer Spielfläche, dazu ein neues Szenario und mehr. Als kleine Anmerkung an die Entwickler für die Zukunft: Gegen mehr Szenarios pro DLC hätte keiner was einzuwenden. Dann wiederum verbringt ihr im freien Spiel erneut viele Stunden mit der neuen Karte und optimiert euer deutsches Eisenbahnimperium bis zur Perfektion. Es gibt DLCs, die bieten für das gleiche Geld deutlich weniger.