Mobile-Games machten 2020 den größten Teil des deutschen Games-Umsatzes aus
Candy Crushed die Geldbeutel.
- Mobile-Games sind die Umsatz-Gewinner der Gaming-Branche
- Im Jahr 2020 gaben die Deutschen rund 2,3 Milliarden Euro für In-App-Käufe aus
- Insgesamt wurden 8,5 Milliarden Euro in der Spielebranche gelassen
Das Konzept der In-App-Käufe in Mobile Games gepaart mit der Corona-Langeweile zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Vom gesamten deutschen Games-Umsatz 2020 machen die Käufe in mobilen Spielen mit 43 Prozent sogar den mit Abstand größten Teil aus.
Deutsche Mobile-Gamer waren im vergangenen Jahr fleißig am spielen... und am Geld ausgeben. Insgesamt wurden knapp 2,3 Milliarden Euro in die kleinen Beschäftigungstherapien gesteckt. Wie Gameswirtschaft berichtet, ist davon nur noch ein sehr kleiner Teil für den Kauf einer App draufgegangen.
Waren es im Vorjahr noch 15 Millionen Euro, die Smartphone- und Tablet-Nutzer in Vollpreis-Apps gesteckt haben, so waren es im letzten Jahr nur noch 11 Millionen. Viel eher greifen die Nutzer zu, wenn sie in einem Free-to-Play-Titel mal kurz ein paar Euro investieren, um den ewigen Grind zu verkürzen.
Mikrotransaktionen sind von vielen verabscheut und gefürchtet, aber auch äußerst effektiv, wie diese Zahlen zeigen. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind die Umsatzzahlen für In-App-Käufe sogar um 24 Prozent gestiegen. Erlöse durch In-Game-Werbung wurden bei dieser Rekordsumme noch nicht einmal berücksichtigt. Der Netto-Umsatz dürfte also noch ein Stückchen höher liegen.
Auch interessant: Das Durchschnittsalter von Mobile-Gamern ist von 37,4 auf 38,8 Jahre gestiegen und Frauen sind mit 52 Prozent minimal häufiger im mobilen Gaming-Bereich vertreten. Die Daten stammen laut Gameswirtschaft "vom Branchenverband Game auf Basis von GfK- und App-Annie-Erhebungen".
Die umsatzstärksten Spiele im Jahr 2020 waren dicke Fische wie Candy Crush Saga, Clash of Clans, Pokémon Go, Call of Duty, Gardenscapes und Coin Master - vieles dürfte sich durch Werbeanzeigen vor YouTube-Videos auch bei Nicht-Mobile-Gamern bereits bekannt gemacht haben.
In-Game-Käufe bereichern nicht nur im mobilen Bereich die Taschen der Entwickler und Herausgeber. Auch auf anderen Plattformen generieren die Mikrotransaktionen fast dreimal so viel Umsatz wie der gute, alte Verkauf von PC- und Konsolenspielen.
In einem Tweet dröselt Gameswirtschaft die Verteilung unserer Ausgaben in verschiedene Kauf-Modelle auf:
Insgesamt lag der Umsatz der Spielebranche im ersten Corona-Jahr bei 8,5 Milliarden Euro in Deutschland. Das ist ein Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dass die Mobile-Branche boomt, wissen die Studios auch. So ist es kein Wunder, dass immer mehr Franchises auch einen mobilen Ableger spendiert bekommen.
Riot schickte sein Vorzeige-MOBA League of Legends auf Android und iOS, Project Cars startet mobil durch, Pikmin bekommt ein Mobile-Game, Magic The Gathering möchte mobil mitmischen, Pokémon bekommt ein mobiles MOBA und PUBG spendiert seinem Franchise bald ein zweites Mobile-Game.