Modern Warfare 2: Erste Diskussionen um Altersfreigabe in Australien
Interessengruppe fordert Überdenken
Das geleakte Modern-Warfare-2-Video des Flughafen-Levels sorgt in Australien für erste Diskussionen um die Altersfreigabe des Shooters.
Die Interessengruppe "Australian Council on Children and the Media" hat demnach das Australian Office of Film and Literature Classification dazu aufgeofordert, die Altersfreigabe von Modern Warfare 2 zu überdenken, das mit "MA 15+" eingestuft wurde.
"Die Konsequenzen des Terrorismus in unserer Gesellschaft sind einfach abscheulich. Und dennoch haben wir hier ein Produkt, das sich als Freizeitbeschäftigung sieht, aber in Wahrheit das fördert, wogegen sich die meisten Staatsmänner der Welt öffentlich aussprechen", heißt es.
"Wir verstehen, dass es ein Spiel ist, aber... wenn man sich die Bilder anschaut, könnte man sie auch in einem Channel-Nine-Newsbericht verwenden und man würde vielleicht denken, dass es real ist. Wenn es Material im Internet gibt, das zeigt, wie man ein Terrorist wird, wie man einer Gruppe beitritt und wie man Leute tötet, würde es entfernt werden, weil es inakzeptabel ist."
Auch Anwalt Michael Atkinson, der sich übrigens gegen eine "18+"-Alterseinstufung in Australien ausspricht, äußert sich ähnlich: "Die Erwartung, dass Spieledesigner verantwortungsvoll sind, indem sie Terrorismus nicht glorifizieren, führt immer zu Enttäuschungen."
Für Nicholas Suzor, Sprecher der Interessengruppe "Electronic Frontiers Australia", ist Modern Warfare 2 hingegen ein perfektes Beispiel dafür, warum Australien eine "18+"-Freigabe benötigt.
"Filme zeigen oft die Perspektive der Schurken und bringen damit die Geschichte des Charakters und die abscheuliche Natur der Leute rüber, die solche Gräueltaten verüben. Auch Spiele werden immer ausdrucksstärker und erzählen komplexere Geschichten", so Suzor. "Natürlich trifft das Argument zu, dass solche Themen für Kinder nicht geeignet sind, aber ich kann keinesfalls akzeptieren, dass es für Erwachsene unzumutbar ist."