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Monopoly Gamer - Test

Monopoly trifft Power-ups und Bosskämpfe.

Monopoly kennt jeder, nicht wahr? Ein echter Klassiker der Brettspiele. Bei Hasbro hat man sich in den letzten Jahren immer wieder bemüht, das bewährte und vertraute Spielkonzept ein wenig aufzulockern - mal mehr, mal weniger gut. Das versucht das Unternehmen auch mit dem neuen Monopoly Gamer.

Als Spielfiguren hat man sich Nintendo-Charaktere ausgesucht. Im Inneren der Box warten kleine und schick anzuschauende Figürchen von Mario, Prinzessin Peach, Donkey Kong und Yoshi auf euch. Für jeweils ein paar Euro lassen sich außerdem "Power Packs" mit weiteren Figuren hinzukaufen: Wario, Feuer-Mario, Diddy Kong, Toad, Rosalina, Luigi, Buu Huu und Mario Tanuki. Diese Tüten sind so gestaltet, dass ihr seht, was ihr bekommt, sie sind also kein Blindkauf. Ist kein Must-Have, aber nett, wenn ihr bestimmte Charaktere haben wollt, die im Grundspiel nicht enthalten sind.

Wie gesagt, läuft das hier ein bisschen anders, obwohl es im Grundprinzip noch immer Monopoly ist. Heißt: Ihr kauft oder ersteigert Grundstücke, Häuser und Hotels gibt es nicht und insgesamt sind es sechs Felder weniger als auf einem normalen Monopoly-Brett. Bedeutet in dem Fall, dass es von jeder Grundstücksfarbe immer zwei Stück gibt.

Der Spielablauf ähnelt dem Original dahingehend, dass ihr würfelt und eure Figur über das Spielfeld bewegt. Mit jedem Zug werft ihr zusätzlich einen Power-Up-Würfel, der Fähigkeiten der Charaktere aktiviert. Allgemein gibt es fünf verschiedene Ergebnisse: Roter Panzer (wählt einen Spieler aus, der drei Münzen ablegen muss), grüner Panzer (der Spieler vor euch muss drei Münzen ablegen), Blooper (nehmt euch zwei Münzen von einem beliebigen Spieler) POW (alle Spieler außer euch legen eine Münze ab) oder Münzen (nehmt euch drei Münzen aus der Bank).

Zusätzlich dazu hat jede Figur eine Superstern-Fähigkeit, wodurch Peach zum Beispiel von der Bank Miete für jedes Grundstück kassiert, das ihr gehört. Donkey Kong nimmt sich mit dem Superstern drei Münzen von jedem Mitspieler und Yoshi sammelt damit alle Münzen ein, die auf dem Spielbrett fallen gelassen wurden, an Steinblöcken oder durch Ereigniskarten. An sich sind die Fähigkeiten eine gute Ergänzung, wirklich zum Zuge kommen sie aber zum Teil, beispielsweise beim grünen Panzer oder dem Blooper, nur bei mehr als zwei Mitspielern. Ansonsten ist es ein ständiges Hin und Her der Münzen zwischen zwei Teilnehmern, was diesen Fähigkeiten natürlich ein bisschen die Spannung nimmt.

Beide Würfel lassen sich mit Taktik einsetzen. Ihr bestimmt, welchen davon ihr zuerst verwendet. Befindet sich ein Gegner vor euch und ihr sorgt dafür, dass er Münzen fallen lässt, könnt ihr diesen Move vorziehen und dann erst eure Figur bewegen, um beim Vorbeiziehen die Münzen einzusammeln. Gleichermaßen könntet ihr erst einen Mitspieler überholen und dann eure Power-up-Fähigkeit anwenden, damit erst der nächste Münzen ablegen muss.

Ein weiteres, an Videospiele angelehntes Element sind die Bosskämpfe. Kommt ein Spieler über Los, hat er die Möglichkeit, einen davon zu bestreiten. Dazu investiert ihr je nach Kampf eine vorgegebene Menge an Münzen und müsst mindestens eine bestimmte Zahl würfeln. Bedenkt aber, dass eure Mitspieler die Chance haben, sich an einem Boss zu versuchen, wenn ihr scheitert.

Das Bezwingen eines Bossgegners hat dann nicht nur bestimmte Effekte - besiegt Larry und ihr erhaltet das günstigste freie Grundstück -, ihr sammelt damit Punkte. Diese erhaltet ihr mit den normalen Grundstücken ebenfalls und am Ende, wenn alle Bosskämpfe bestanden sind, entscheidet nicht die höchste Geldsumme über den Sieg. Vielmehr kommt es auf die Punktzahl an, wobei ihr die Münzen in Punkte umrechnet und sie daher noch das Zünglein an der Waage sein können.

Im Endeffekt ist Monopoly Gamer eine gelungene Variante des Monopoly-Spielprinzips, das mit Elementen aus Videospielen beziehungsweise Nintendo-Spielen angereichert wird. Die Umsetzung ist gut, das Brett stabil, die Figuren hübsch anzusehen und originalgetreu umgesetzt. Die Münzen sind zwar aus Pappe, doch das ist zu verschmerzen. Ich würde empfehlen, das Spiel mit mehr als zwei Spielern zu spielen, das verleiht dem Ganzen mehr Nervenkitzel und die Fähigkeiten kommen besser zum Tragen beziehungsweise treffen nicht immer abwechselnd die gleichen zwei Spieler.


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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".