Monster Hunter Freedom Unite
Weckt den Sieger in dir!
Entschlossene Jäger juckt das nicht. Gerade weil sich das schon für Solo-Abenteurer stark suchtgefährdende Freedom Unite zusammen mit bis zu drei weiteren PSP-Jägern im Handumdrehen zu Crack in Dosen verwandelt. Leider bietet Capcom von Haus aus das kooperative Spiel nur als mehr oder weniger lokale Ad-Hoc-Sitzung an. Über das Netz spielt man lediglich mit einer etwas komplizierten, aber lohnenswerten Tunnelsoftware wie „XkaiLink“ (aus dem Netz) oder „AdHoc-Party“ (aus dem japanischen PlayStation Store), die den zu vernetzenden PSPs vorgaukelt, sie befänden sich in unmittelbarer Sendereichweite zueinander.
Diese Praxis ist unter westlichen wie japanischen Monster Hunter Fans schon recht weit verbreitet und im Netz gibt es die passende Software und umfangreiche Anleitungen dazu, wie das funktioniert. Dennoch muss man sich schon fragen, wieso Capcom diese Funktion nicht ab Werk in Freedom Unite integriert hat. Denn das ist vielleicht der einzige echte Fehler des Spiels.
Serieneinsteigern sei noch gesagt, dass Freedom Unite kein vollkommen neues Spiel ist, sondern „nur“ eine massiv erweiterte Fassung des hierzulande bereits seit 2007 erhältlichen Monster Hunter Freedom 2. Wer damals schon an der steilen Lernkurve gescheitert ist, wird also vermutlich auch mit Unite nicht unbedingt glücklich. Wer aber jetzt erst durchstarten will, hat hier die bislang beste und kompletteste Gelegenheit seit Beginn der Reihe.
MH-Junkies holen es sich trotzdem gern, nicht zuletzt, weil sie ihren Jäger aus Freedom 2 importieren dürfen. Hunderte neue Ausrüstungsgegenstände, die zahlreichen neuen Monster, bzw. neue Variationen und Attacken alter Monster sowie frische Missionen bieten sicherlich 50 Stunden Mehrwert für hochgezüchtete Veteranen. Das neue Sea-of-Trees-Gebiet, neue Bereiche beim Vulkan sowie der Tag- und Nachtwechsel für alle Quests sorgen für etwas Abwechslung.
Am wichtigsten sind aber wohl zwei andere Neuerungen. Die erweiterten Einsatzbereiche der katzenartigen Felynen zum Beispiel, die nun auch als NPC-Mitstreiter mit euch in die Schlacht ziehen und Gegnermobs aufbröseln oder die Aufmerksamkeit von euch ablenken, verändern die Art, wie man auf Solopfaden wandelt, ganz erheblich. Ladezeitengegner freuen sich hingegen über die neue Installationsfunktion. Wer etwas mehr als einen halben Gigabyte auf seinem Memory Stick frei hat, darf Teile des Spiels darauf schreiben lassen, um die Wartepausen im Spiel erheblich zu verkürzen.
Monster Hunter Freedom Unite ist ein Spiel vieler Niederlagen, jede bitterer als die vorhergehende. Und jede einzelne erzeugt beim Jäger und Sammler einen noch stärkeren „Jetzt-erst-recht“-Effekt. Zu Beginn denkt man noch, dass einen das Spiel auf diese Weise zu immer weiteren Bestleistungen geißeln will. Nach einer Weile merkt man aber, dass man schon längst selbst die Peitsche in die Hand genommen hat. Nur die wenigsten nicht-kompetitiven Spiele appellieren dermaßen an das Sieger-Gen im Spieler.
Prädikat: Lebensaufgabe. Wer allerdings keine braucht oder gar will, den lässt die Suche nach der passenden Kombo für ein bestimmtes Ungeheuer (für die Effizienz), die Pirsch nach dem nächsten Stück Horn (für den neuen Brustpanzer) und der Durst nach dem nächsten Triumph über die monströse Natur (für’s Ego) vermutlich kalt. Und auch wenn ich das gut verstehen kann, möchte ich diesen Leuten doch eines sagen:
Dann eben nicht, ihr Loser!
Monster Hunter Freedom Unite ist im Handel exklusiv für die PSP erhältlich. Lauft los und kauft es!