Nur noch knapp vier Wochen: Ab dem 30. Juni könnt ihr euch auf frische Großwildjagden in Monster Hunter Rise für PC und Nintendo Switch begeben. Die kommende Sunbreak-Erweiterung beinhaltet dabei nicht nur mit den Drei Gebietern frische Monsterbrut, sondern wartet zusätzlich mit weiteren spannenden Neuerungen auf. Ich konnte mich vorab schon mal mit einem lokalen Hunter-Team auf die Spur des Eiswolfs Lunagaron begeben und in einer der nagelneuen Anhänger-Quests die Intelligenz eines computergesteuerten Mitjägers auf die Probe stellen.
Rund um eine verfallene, mittelalterlich anmutende, Burg erstreckt sich die Zitadelle, eines der neuen Jagdgebiete von Sunbreak. Das weitläufige Terrain bietet eine Reihe an unterschiedlichen Landschaften, wie dichte Wälder, schroffe Bergmassive oder Eislandschaften. Gemeinsam mit meinen Mitstreitern mache ich mich auf die Suche nach dem Reißzahn-Wyvern Lunagaron, ein gigantischer Eiswolf, der so auch direkt aus der nordischen Mythologie stammen könnte. Überhaupt haben Monster und Umgebungen in Sunbreak einen eher westlichen Anstrich, was beispielsweise auch für die beiden anderen Monster-Gebieter, dem Drachen Malzeno und dem an Frankensteins Monster erinnernden Koloss Garangolm. Nicht, dass Monster Hunter Rise nicht schon im Hauptspiel hier und da einen Mix an Kulturen geboten hätte, aber jetzt sieht es bereits deutlich nach europäischen Mittelalter aus. Mir gefällt es.
Auf der Übersichtskarte wird der aktuelle Standort des potenziellen Opfers angezeigt und die Hatz geht los. Was gleich auffällt: Euer Jäger ist agiler geworden und läuft jetzt zügig an Wänden hoch, ohne dabei erst einen Seilkäfer für einen Seilsprint zu nutzen. Das klappt zwar nicht überall, aber die meisten vertikalen Hürden lassen sich nehmen, ohne das Tempo zu verringern. Ansonsten schwingt ihr euch am besten so oft es geht auf den Rücken eures Palamuts, euer treuer Hundebegleiter bringt euch schon schnell und sicher ans Ziel. Das ist auch notwendig, denn die Zeit für die Mission läuft erbarmungslos. Lunagaron zieht sich nach Attacken immer wieder ein ganzes Stück zurück, verschwindet in einem der weitläufigen Höhlensysteme oder taucht auch schon mal an der gegenüberliegenden Seite der Map auf.
Aber das Monster entkommt unserem Trupp nicht allzu lange und es wird munter von allen Seiten geprügelt. Ich hatte mich für den Ausflug für Doppelklingen entschieden, die über neue Seidenbinder-Aktionen und Wechselkünste verfügen. Mit der Wechselkunst Schlitterhieb-Kombo wird während einem Ausweichmanöver ein harter Angriff ausgeführt und mit dem Seidenbinder-Kreishieb bohrt ihr euch mit eurer Waffe tief in das Fleisch des Monsters. Alle 14 Waffentypen, wie Morph-Axt, Lanze, Insektenglefe oder Großschwert, verfügen über neue Aktionen. Leider konnte ich nicht mehr spektakuläre Attacken ausprobieren, das werde ich aber garantiert nachholen.
Was ist noch neu im Kampfgeschehen? Etwa der Wechselkunst-Tausch, mit dem ihr zwischen zwei individuellen Ausrüstungs-Sets blitzschnell umschaltet. Während des Vorganges vollführt ihr mit Tausch-Ausweichen eine Bewegung, die euch in brenzligen Situationen schnell aus der Gefahrenzone bringt und kampfbereit ein Stück von dem Monster entfernt landen lässt. Richtig gut gefallen haben mir beiden Gattungen der Seilkäfer. Diese gibt es in einer Rubin- sowie Goldversion und beide haben den Effekt, dass ihr euch schneller auf ein Monster schwingen könnt und als Reiter von oben kräftig Schaden austeilt. Die Möglichkeit gibt es seit Monster Hunter Rise, aber mir war es immer sehr schwergefallen, diese Aktion auch auszuführen.
Mit den Käfern klappt das jetzt erheblich besser, was zu spannenden Kampf-Szenen führt. Beispielsweise trifft das flüchtige Lunagaron auf einen klotzköpfigen Garangolm und es entbrennt sofort ein Revierkampf. Dank Seilkäfer konnte ich erst auf das eine, dann auf das andere Ungetüm klettern und so zweimal hoch zum Monster, dem Eiswolf ordentlich Lebensenergie abziehen. Ein weiterer Effekt: Mit dem Rubinseilkäfer verursacht man als Reiter deutlich mehr Schaden, der Goldseilkäfer sorgt dafür, dass mehr Materialien fallen gelassen werden.
Neben der lokalen Gruppenjagd habe ich auch eine der neuen Anhänger-Quests spielen können. Dabei geht ihr gemeinsam mit einem Charakter, den ihr in Kamura und Elgardo trefft, auf eine kooperative Mission. Befehle könnt ihr eurem Begleiter, der mit eigenem Palico und Palamut antritt, nicht erteilen, sondern müsst euch auf die KI-Fähigkeiten im Kampf verlassen. Und die sind beeindruckend. In der von mir gespielten Anhänger-Quest „Desert of Dancing Blades“ begleitete mich Arena Master Arlow auf der Jagd nach einem Seregios in „Sandy Plains“, einer neuen Wüstenumgebung in Sunbreak. Ein zäher Brocken, wie sich schnell herausstellt und mit bangem Blick habe ich auf die Uhr geschaut. Nur 50 Minuten, um die vielen Phasen des Kampfes zu überstehen und dem fliegenden Drachen den Garaus zu machen, erschien mir arg knapp. Aber Arlow agiert clever, stellt Fallen auf, heilt mich und sich rechtzeitig und richtet immer wieder großen Schaden an. Wenn alle Anhänger so eine Bereicherung sind, dann sehe ich den zahlreichen Quests dieser Art gelassen entgegen.
Leider war nach den zwei Quests Feierabend für mich, dabei hatte mich gerade das Jagdfieber wieder gepackt. Aber das hole ich bald nach und übe fleißig, um die ganzen neuen Aktionen und Attacken zu verinnerlichen. Dann traue ich mich auch an Quests mit der in Sunbreak neu hinzugefügten Meisterrang-Schwierigkeit, die selbst Sieben-Sterne-Missionen wie einen entspannten Spaziergang wirken lassen sollen. Ich fühle mich auf jeden Fall bereit für die Herausforderung.